Amsel

Deutscher Name: Amsel

Synonyme: Schwarzdrossel, Schwarzamsel
Lateinisch: Turdus merula
Familie: Drosseln (wie Wacholder-, Mistel-, Singdrossel)
Körpergröße: ca. 24-27 cm
Flügelspannweite: ca. 34-38,5 cm
Lebensdauer: 3,6 Jahre im Durchschnitt

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Merkmale
Lebensraum & Vorkommen
Gefährdung & Bestand
Nahrung
Nest
Brutpflege
Lebenserwartung

Merkmale der Amsel

Kräftiger, großer Singvogel mit charakteristisch langem Schwanz.

Männchen und Weibchen sind deutlich voneinander zu unterscheiden. Man spricht von einem ausgeprägtem Geschlechtsdimorphismus. Die Amselhähne sind schwarz mit auffälligem gelbem Augenring und gelbem Schnabel. Die Weibchen halten sich in der Farbe etwas getarnter mit Brauntönen. Sehr selten gibt es Amseln mit teilweise oder vollständig weißem Federkleid.

Gefährdung

Die Amsel ist nicht gefährdet und zählt zu den häufigsten Vogelarten Mitteleuropas. Interessant ist, das alleine 20% der weltweiten Population in Deutschland beheimatet ist. In Europa kommen die meisten Amseln in Deutschland vor. Die Amsel zählt neben dem Buchfink, der Kohlmeise und dem Hausspatz zu Deutschlands häufigsten Stadtvögeln.

Amseln sind sogenannte Teilzieher. Die Populationen Mittel- und Westeuropas bleiben großteils vor Ort. Die in Nord- und Osteuropa vorkommenden Amseln verbringen den Winter eher in den Mittelmeerländern.

Lebensraum der Amsel

Ursprünglich war die Amsel ein Vogel des Waldes, wo sie auch heute noch anzutreffen ist. Erst im 19. Jahrhundert begann sie über siedlungsnahe Parks und Gärten bis in die Stadtzentren vorzudringen und ist zum Kulturfolger geworden. Amseln besiedeln Gärten, Obstgärten, Friedhöfe, Parks, sogar bis in Großstädte, man spricht von einer Verstädterung des Lebensraumes. Ab 1820 in Bamberg, 1850 in Stuttgart und 1930 in London erstmals beobachtet. Die enorme Anpassungsfähigkeit ist das Geheimnis ihres Erfolges.

Vorkommen

Fast ganz Europa und Nordafrika, große Teile Sibiriens bis China, sogar auf den Azoren. In Neuseeland und Australien von Menschen eingeschleppt

Gefährdung und Bestand der Amsel

Die Amsel ist nicht gefährdet und zählt zu den häufigsten Vogelarten Mitteleuropas. Erwähnenswert ist, das alleine 20% der weltweiten Population in Deutschland beheimatet ist. In Europa kommen die meisten Amseln in Deutschland vor. Die Amsel zählt neben dem Buchfink, der Kohlmeise und dem Hausspatz zu Deutschlands häufigsten Stadtvögeln.

Amseln sind sogenannte Teilzieher. Die Populationen Mittel- und Westeuropas bleiben großteils vor Ort. Die in Nord- und Osteuropa vorkommenden Amseln verbringen den Winter eher in den Mittelmeerländern.

Nahrung

Amseln ernähren sich überwiegend von tierischer Nahrung, meist Regenwürmer, Käfer, Raupen, Spinnen, auch Schnecken. Selbst kleine Frösche und Mäuse können gelegentlich erbeutet werden.
Weil Amseln Würmer so gerne haben, sieht man sie häufig auch im Rasen oder in kurzgeschnittenen Wiesen nach ihrer Lieblingsspeise suchen. Eine Amsel profitiert also auch im Naturgarten von kürzer geschnittenen Rasenbereichen.

Unter Hecken und Sträuchern, wo das Laub liegenbleibt, sucht sie liebend gern laut raschelnd nach Leckerbissen.

Abhängig von der Verfügbarkeit steigt der Anteil gefressener Beeren und Früchte Richtung Winter immer mehr an.
Daher sollten möglichst viele heimische Beerensträucher vorhanden sein.

Die Früchte bzw. Beeren dieser Gehölze mögen Amseln besonders: Efeu Arborescens (blühende Altersform des Efeu, die Beeren trägt), Weißdorn, diverse heim. Wildrosen mit Hagebutten, Mehldorn, Vogelbeere, Zieräpfel, zur Not auch Schlehdornfrüchte und im Sommer liebt sie die Beeren des Holler

Unterm Strich ist unsere Amsel also ein robuster, nicht wählerischer Allesfresser.

Die Amsel füttern?

Ihre Nahrung suchen Amseln vorwiegend am Boden. Daher bitte Katzen idealerweise von Futterstellen fern halten, Futterstellen einzäunen oder zumindest sehr gut einsichtig gestalten, damit die Vögel die Gefahr rechtzeitig erkennen können. Katzen mit Katzenglöckchen in auffälligen Farben ausstatten.
Da Amseln wie auch Rotkehlchen und Heckenbraunellen zu den Weichfutterfressern zählen, soll ihre Kost darauf abgestimmt werden.

Amseln haben übrigens eine große Schwäche für Fallobst. So schätzen sie halbierte Apfelstücke, die ohne weiteres schon angefault sein dürfen. Oder einfach Äpfel am Boden liegen lassen.
Auch das klassische Vogelhaus wird sehr gerne von der Amsel besucht. Dort fördert sie bisweilen ungestüm Futter nach unten, wenn sie mit dem Schnabel nach Lieblingskörnern wühlt. Sie mag geschälte Sonnenblumenkerne, Rosinen, in Sonnenblumenöl getränkte Haferflocken und natürlich tierische Ergänzungsprodukte wie Mehlwürmer.
Auch ein einfaches Futterbrett leistet gute Dienste. Hier können im Herbst Äpfel oder Rosinen platziert werden. Ich lege den Amseln die Äpfel auf die im Winter umgedrehte Wassertonne.

Im Sommer (und gelegentlich sogar im Winter) nehmen Amseln gerne ein Bad oder pritscheln in einer Wasserstelle.

Brut & Nest der Amsel

Im Frühjahr sind es die Männchen, die für die Besetzung eines Brutgebietes zuständig sind. Durch ihren schönen Gesang versuchen die Männchen einerseits andere Männchen auf „ihr“ Revier aufmerksam zu machen und klarerweise den Weibchen zu gefallen.

Das schalenförmige Napfnest aus Grashalmen, Zweigen und Moos erhält schließlich noch einen Innenanstrich mit Schlamm oder Lehm. Darüber kommt eine letzte, weiche Polsterung mit feinem Moos und Laub oder Grashalmen.
Weibchen brüten überwiegend aber ich auch im eigenen Garten konnte ich Männchen beim Brüten beobachten.
Amseln sind Freibrüter und nisten gerne in Bäumen, Sträuchern oder Hecken, wobei auch geschnittene Hecken gerne angenommen werden. Sogar in Holzstapeln oder auf Reisighaufen wird manchmal gebrütet.

Nistkasten Amsel Lichtoffene Halbhöhlen können angeboten werden

Brutzeit von April – Juli/August
4 – 5 Eier/Brut, 14 Tage Brutzeit
Während es in der Stadt und im Siedlungbereich zu bis zu 4 Bruten kommt, wird im Wald nur 2 – 3 mal/Jahr gebrütet.
Noch nicht richtig flugtüchtig verlassen die Jungvögel nach ca. 14 Tagen das Nest, verstecken sich, halten sich ruhig und werden noch einige Tage durch die Altvögel mitverfolgt. Ab dem 18. Tag sind sie flugfähig und nach drei Wochen komplett selbstständig.

Amsel Leben und Verhalten

Lebenserwartung: So alt wird die Amsel

Die Sterblichkeit im ersten Lebensjahr ist deutlich höher als in den folgenden. Bei Untersuchungen wurde im ersten Lebensjahr eine Überlebenswahrscheinlichkeit von 31 Prozent ermittelt, in den folgenden Lebensjahren waren es 55 Prozent. Bei Untersuchungen in Großstädten im Nordwesten Deutschlands betrug das Durchschnittsalter der Vögel 3,6 Jahre. Einzelne Vögel können ein beträchtliches Lebensalter erreichen, mehrfach wurden schon mehr als zehn Jahre alte Vögel festgestellt.

Die älteste bislang bekannte Amsel ist ein auf Helgoland 1974 beringtes Weibchen, das mit einem Alter von 22 Jahren und drei Monaten wieder angetroffen und möglicherweise noch älter wurde.

Stimme:

Amseln haben ein ganz wunderbares Talent zum Gesang. Sehr melodisch und variantenreich wird der Gesang vorgetragen. Die Amselhähne versuchen so ihr Revier von der „Konkurrenz“ abzugrenzen und natürlich auch die Weibchen auf sich aufmerksam zu machen. Die schönen Melodien werden schon vor Sonnenaufgang und ein zweites mal Abends angestimmt.
Amseln haben ein recht typisches Repertoire um Gefahr anzuzeigen. Ein empörtes tak tak tak erklingt bei Störungen und die Amsel ist dann meist schon auf der Flucht. Auch ihre Nachtruhe zeigt sie häufig durch ein ein ähnliches tix tix tix an

Die Amsel, einst begehrtes Nutztier:

Dass die Amsel einst als Nutztier gehalten wurde, ist heute zum Glück nicht mehr vorstellbar
Bereits die Römer mästeten Amseln in großen Vogelhäusern, denn Amselfleisch galt als sehr schmackhaft. Zur traditionellen korsischen Küche gehört Pâté de Merle, eine Amselpastete. Sehr beliebt waren Amseln wegen ihres Gesangs auch als Stubenvögel. Es galt als vorteilhaft, ältere Amseln einzufangen, um in den Genuss des Gesangs „in seiner ganzen Reinheit“ zu kommen. Von Hand aufgezogenen Amseln wiederum brachte man Melodien bei. Eingefangene Amseln werden, im Gegensatz zu handaufgezogenen Exemplaren, nie vollständig zahm und verhalten sich überdies sehr aggressiv gegenüber anderen Vögeln, besonders Artgenossen.

Es wäre höchst an der Zeit die heute noch übliche Haltung von Singvögeln wie z.B. Kanarien- oder Nymphensittichen zu überdenken. Auch bei diesen Vogelarten handelt es sich letztlich um Wildtiere, genau wie unsere Amsel, die in der Freiheit deutlich besser aufgehoben sind als in menschlicher Obhut.

Massensterben von Amseln: Usutu-Virus

Die Verbreitung der Vogelgrippe wird nicht oder vernachlässigbar durch Wildvögel vorangetrieben, vielmehr geschieht dies durch den weltweiten Handel mit Geflügel, Geflügelprodukten sowie Vogelkot (Giano, Dünger)