Deutscher Name: Zweiblatt-Blaustern
Botanisch: Scilla bifolia
Familie: Liliengewächse
heimisch, ganz Europa, nördlich begrenzt
Höhe: ca. 15 cm
Blüte: dunkelblau, nektarführende Scheibenblüten
Blütezeit: März
Lebensraum, Standort: Bodenfeuchte Laubmischwälder, sehr anpassungsfähig, sonnig bis schattig, lieben einen gut durchlässigen, nährstoffreichen Boden.
Verbreitung: Der Zweiblatt-Blaustern ist im Gegensatz zum eingebürgerten Scilla siberica – dem Sibirischen Blaustern, tatsächlich bei uns heimisch.
In Deutschland vor allem entlang Donau und Rhein sowie deren Nebenflüssen. In feuchten Laubmischwäldern im Pfälzerwald und auf dem Hardt. Eines der nördlichsten Vorkommen am Rande des Siebengebirges bei Bonn. Große Blausternvorkommen findet man in den Auwäldern der nördlichen Oberrheinebene.
In Österreich eher lokal im Westen, gerne in Auwäldern, alten Obstgärten
Besonders für Wildbienen und Hummeln eine sehr willkommene erste, wertvolle Blüte im Jahr. Die Rostrote Mauerbiene fliegt den Blausten gerne an.
Aufgrund der frühen Blütezeit eine wertvolle Bienen- und Insektenweide.
Tipps & Wissenswertes
In Deutschland sind die wilden Bestände besonders geschützt und dürfen auch für kleine Handsträußchen nicht gepflückt werden.
Scilla sind ideal zum sogenannten Verwildern geeignet. Die Zwiebelpflanzen vermehren sich mit den Jahren selber durch Aussaat und Brutzwiebel. Vielfach wird dieses Verwildern durch Ameisen beschleunigt. Denn die Früchte besitzen ein Elaiosom und werden z.B. von der Schwarzen Wegameise verbreitet. So wie viele andere Zwiebelpflanzen und Frühjahrsblüher auch.
Das Elaiosom ist ein fett- und eiweißreiches, sowie oftmals auch zuckerhaltiges Gewebeanhängsel am eigentlichen Samenkorn. Es stell für Ameisen eine interessante Nahrungsquelle dar. Deshalb werden die Samen zusammen mit den daran haftenden Elaiosomen in den Bau geschleppt. Dort wird das für den Verzehr bestimmte Elaisosom vom Samen getrennt. Am Samenkorn selbst sind die Ameisen nicht interessiert.
Daher werden dieses nach Demontage des Elaiosoms wieder aus dem Bau getragen und in der Landschaft „entsorgt“. Viele Samen brauchen sogar das Klima im Ameisenbau um noch nachzureifen und ihre Keimfähigkeit zu erreichen.