Deutscher Name: Heim. Schwalbenwurz
Botanisch: Vincetoxicum hirundinaria
Familie: Hundsgiftgewächse
mehrjährige | sehr besondere heimische Staude | schwach giftig
Höhe: 30-100 cm
Blütezeit: Mai-August
Blüte: angenehm duftende, fünfzählige Blüten mit doppelter Blütenhülle stehen in kleinen Trugdolden in den Blattachseln.
Frucht/Samen: vielsamige, schmal-kegelförmig bis zu 7 cm lange Balgfrüchte. Die Samen besitzen einen langen, seidigen Haarschopf, was sie zu Schirmchenfliegern macht.
Blatt: Gegenständige, einfach und kurz gestielt, eiförmig bis lanzettlich, zugespitzt und an der Basis leicht herzförmig und ganzrandig. Oberseite dunkel-bläulichgrün, unterseits auffällig heller
Herbstfarbe: leuchtend gelb, weithin sichtbar
Wurzel: Der Boden wird tief- und intensiv durchwurzelt; daher ist sie so trockenheitsverträglich. Auch Ausläufer können gebildet werden.
Wuchs: Die Schwalbenwurz ist vom Wuchs her ein interessantes Misch-Wesen. Steht sie frei und sonnig so wächst sie eher vasenartig aufrecht. Wird sie aber von höheren Gewächsen in Bedrängnis gebracht und beschattet, so wird sie zur linksherum windenden Schlingpflanze. Sie windet dann im selben Schraubensinn wie Zaun- und Ackerwinde.
Verwendung im Garten: Eine sehr besondere Pflanze, die vielseitig im Garten eingesetzt werden kann. Trotz ihrer Vorliebe für eher trockene Standorte, ist sie recht bodentolerant.
Auch als Bodenfestiger für Hangbereiche oder als Pionierpflanze in Wildstaudenpflanzungen wunderbar verwendbar. Entlang von Zäunen oder neben höheren Pflanzen schaltet die Schwalbenwurz gelegentlich in die Funktion Winden oder Schlingen um und beginnt plötzlich zu „klettern“.
Lebensraum, Standort: trocken-warme, lichte Wälder und steinige, trockene Wiesen (Trockenrasen)
Boden: warme, meist kalkhaltige (nicht zwingend), oft humusarme, lockere, gern steinige Ton- oder Lehmböden sowie auf Sandböden oder auf Steinschutt.
Vorkommen: Die kalkliebende Pflanze ist in Europa weit verbreitet; in Deutschland zerstreut, in Österreich nicht selten in allen Bundesländern vertreten.
Kombination: Bergaster, Wundklee, Brennender Busch, Felsennelke, Kuhschelle, Echte Schlüsselblume, Steinquendel, Rundblättrige Glockenblume, Aufrechter Ziest, Teppich-Schleierkraut
Bei den Blüten handelt es sich um „Klemmfallenblumen“. Ein komplizierter Mechanismus lässt die besuchenden Insekten mit den Füßchen in einem Klemmkörper feststecken. Nur größeren, kräftigen Insekten gelingt es, ihre Füßchen wieder zu befreien. Dabei wird ein Pollenpaket mit herausgerissen. Da die Blüten einen sehr eigenen Geruch abgeben, zählen viele Fliegen (z. B. Schweißfliegen) zu den häufigen Besucher. Kleine Insekten (Mücken) bleiben allerdings im Klemmkörper der Blüten hängen.
Tipps & Wissenswertes:
Sie ist der einzige heimische Vertreter der Seidenpflanzengewächse, einer artenreichen Unterfamilie, die vor allem in den Tropen verbreitet ist.
Namensgebung: Der Gattungsname Vincetoxicum leitet sich vom lateinischen vincere „besiegen“ und toxicum „Gift“ ab und bezeichnet eine Pflanze, die als Gegenmittel z.B. bei Schlangenbissen wirkt. Vermutlich wurde die Schwalbenwurz früher als Brechmittel gegen andere Gifte verwendet.
Der Name „Schwalbenwurz“ ist aus dem mittellateinischen Namen der Pflanze hirundinaria bzw. vom lateinischen hirundo „Schwalbe“ abgeleitet und drückt die Ähnlichkeit der mit einem Haarschopf versehenen Samen mit fliegenden Schwalben aus.
Quellen:
wikipedia
Hinweis zu medizinischen Inhalten und Wirkungsweisen:
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