Deutscher Name: Eisenkraut
Botanisch: Verbena officinalis
Familie: Eisenkrautgewächse
heimische Aroma- und Heilpflanze | ausdauernd
Höhe: 30-80 cm
Blütezeit: Mai-Oktober
Blüte: rötlich-hellviolett; kleine, fünfzählige Blütchen in schlanken, dichten Ähren, die auf dünnen, festen Stängeln schweben
Frucht/Samen: Reife von Juli-Oktober
Die Klausenfrüchte werden durch Wind- oder Klebausbreitung durch Tier und Mensch vertragen
Wurzel: verzweigt, bis zu 60 cm tief wurzelnd
Wuchs: Wenn es zu blühen beginnt, nimmt man das bis dahin eher unauffällige Kraut schön wahr. Die auffälligen, zarten Blüten schweben dann über der Wiese wie rosa Sternchen.
Verwendung im Garten: Das Eisenkraut wird kaum im Garten verwendet. Dies ist schade, denn es ist ein sehr facettenreiches heimisches Kraut.
Lebensraum, Standort
Es schätzt sonnige, geschützte Lagen. Im Sommer hat es einen hohen Wasserbedarf. Gerne an Weges- und Heckenrändern sowie an verwaisten Schuttplätzen. In den Allgäuer Alpen steigt es bis zu einer Höhenlage von 1100 Metern auf.
Boden: Mäßig nährstoffreich und schwach sauer, sandiger Lehm- und Ton-Boden der auch noch im Sommer gut frisch ist
Vorkommen: ganz Europa, gerne ein Kulturfolger
Heilziest, Nachtviole, Gewöhnliches Leinkraut, Frauenmantel, Großblütige Braunelle, Wegwarte, Gänsefingerkraut
Es wird gut Nektar abgesondert. Die Blüten werden daher gerne von verschiedenen Wildbienen und auch Honigbienen besucht und bestäubt.
Auch zwei Ameisenbläulinge besuchen das Eisenkraut und laben sich am Nektar. Zwei verschiedene Scheckenfalteralter nutzen es als Raupenfutterpflanze. Diese Schmetterlingsarten sind in Deutschland in ihrem Bestand bereits gefährdet.
Die Pflanze hat eine bittere Grundnote mit einem Hauch Zitrus.
Der Teeaufguss aus frischen Blättern ist eine bekannte Spezialität.
Um die Blätter zu essen, sollten sie etwa eine Stunde in warmes Wasser gelegt werden, denn dies mildert die bittere Note. Ebenso können die fein gehackten Blätter als Zugabe zu Salaten, Kräuterkartoffeln oder Kräuterkäse versucht werden. Die bitter-herbe Note findet sich auch in der Blüten-Deko wieder. Ein Kraut, welches geschmacklich nicht den Mainstream trifft, aber gerade dies macht seinen Reiz aus.
Tipps & Wissenswertes:
Als Kulturbegleiter bzw. als Kulturrelikt ist es seit der Jungsteinzeit z. B. in der Nähe von menschlichen Siedlungen bzw. von Burgen nachweisbar.
Der Gattungsname Verbena leitet sich ab vom Lateinischen Wort „verbum“. Verbum bedeutet „Wort“. In der Antike wurde auf dieses Kraut geschworen. Damit eben dieses Wort gilt.
Die alten Römer berührten damit Friedensverträge. Denn das Eisenkraut galt als ein Sinnbild des Friedens. Und es möge gleichsam das Vertragliche als Wort gelten.
Räuchern: Verbena hat keinen starken Eigengeruch und wird daher meist mit anderen wohl riechenden Kräutern gemischt. Es soll die diplomatischen Fähigkeiten und den Mut fördern. Also wo es viel diskutiert wird oder Geschäfte abgeschlossen werden sollen.
Hinweis zu medizinischen Inhalten und Wirkungsweisen
Die hier vorgestellten Inhalte geben lediglich einen Überblick über die medizinische Nutzung. Sie stellen keine Empfehlung zur Anwendung dar. Bitte suchen Sie daher immer das Gespräch mit einem Arzt oder Apotheker.