Deutsche Namen: Violette Königskerze, Purpur-Königskerze
Botanisch: Verbascum phoeniceum
Familie: Braunwurzgewächse
zwei- bis mehrjährig | heimisch | selten | trockenheitsverträglich | frosthart
Höhe: ca. 50-80 (100) cm
Blüte: traubiger Blütenstand, kräftig violette Kronblätter, gelborange Kronröhre, leuchtend gelber Pollen
Blütezeit: Mai-Juni
Nektar-/Pollenwert: 0/3
Königskerzen sind großteils kurzlebig. Die violette zählt hier zu den langlebigeren Arten. Die meisten Königskerzen blühen im zweiten oder dritten Jahr. Danach sterben die Pflanzen ab, säen sich aber – sofern man sie lässt, wieder gut aus.
Wuchs: Blattrosette, königskerzengerade
Lebensraum, Standort: möglichst sonnig, warm, Kalkmagerrasen, kontinentale Steppenrasen, Halbtrockenrasen, sonniger Saum von Trockenwäldern,
Boden: sandig, lehmig, eher nährstoffarme Böden
Vorkommen: Art im Bestand gefährdet
Mitteleuropa, Osteuropa, Süd-Ost-Europa
Deutschland: v.a. östliches Tiefland wie Sachsen-Anhalt, sehr selten in der Mittelgebirgsregion
Österreich: Pannonischer Raum. Burgenland, Niederösterreich, Wien, unbeständig in Oberösterreich
Schweiz: Im Mittelland vereinzelt verwildert
Es wird zwar kein Nektar angeboten, dafür aber reichlich Pollen. Daher wird sie auch als Pollenblume bezeichnet. Der sehr leicht zugängliche Pollen wird daher sehr gerne von kurzrüsseligen Bienen, Schwebfliegen, Käfern und Fliegen gesammelt oder gefressen.
Tipps & Wissenswertes:
Die violette Königskerze ist eine einzigartige Erscheinung und die Ausnahme unter den Königskerzen. Sie pfeift auf den gelben Standard-Farbton und bleibt auch in der Höhe etwas hinten. Dennoch ist sie imstande, mit den anderen vorkommenden Arten zu hybridisieren! Recht hat sie!
Ein sehr schönes Erscheinungsbild in trockenen Wiesen, aus denen sie sich im Sommer meist schön über die übrige Vegetation erhebt und mit ihrer sehr markanten Farbe erfreut.
Diese Wiesen oder Flächen sollten unbedingt einmal jährlich gemäht werden und das Mähgut ist zu entfernen. Ansonsten findet eine allmähliche Anreicherung mit organischer Materie statt und die Königskerze verschwindet langsam.
Alle Königskerzen sind wunderbare Pflanzen zur Besiedelung von Kies- oder Schotterflächen. Zum Beispiel Einfahrten oder Abbruchbereiche können damit schnell für Insekten attraktiver werden. Einmal angesiedelt verbleiben sie durch Eigenaussaat solange noch offene Bodenstellen zur Keimung vorhanden sind.
In geschlossenen Vegetationsdecken, wie eben Rasen, keimt der feine Same nicht.
Kombination: Kartäusernelke – Dianthus carthusianorum, Brennender Busch – Dictamnus albus, Blutstorchschnabel – Geranium sanguineum, Kleines Mädesüß – Filipendula vulgaris, Kugeldistel – Echinops ritro, Wegwarte – Cichorium intybus, Wilde Möhre – Daucus carota, Echtes Labkraut – Galium verum