Deutscher Name: Windblumen-Königskerze, Gewöhnlich-Königskerze oder Windlicht-Königskerze
Botanisch: Verbascum phlomoides
Familie: Braunwurzgewächse
Heilpflanze | zweijährig | heimisch
Höhe: 50-200 cm
Blüte: gelb
Blütezeit: Juni-Juli
Lebensraum, Standort: an Böschungen, Straßen- und Wegesrändern, sowie auf Schuttplätzen in Höhenlagen bis 800 Metern, gedeiht am besten auf mäßig frischen bis mäßig trockenen, eher nährstoffreichen Lehmböden.
Mit sommerlicher Trockenheit haben Königskerzen aufgrund der tiefen Pfahlwurzel kein Problem. Lang anhaltende Staunässe tut ihr nicht gut.
Vorkommen: In ganz Europa. Fehlt in Skandinavien und dem Baltikum. Nordwärts erreicht sie Dänemark. Darüber hinaus kommt sie bis in die Türkei, im Kaukasusraum, in Kasachstan und in Westsibirien vor. In Österreich tritt die Windblumen-Königskerze in allen Bundesländern vom Hügelland bis ins niedrigere Bergland.
In Westösterreich aber selten.
In Deutschland tritt sie zerstreut auf.
Kombination: Natternkopf (Echium vulgare), Johanniskraut (Hypericum perforatum), Großer Ehrenpreis (Veronica teucrium), Färberkamille (Anthemis tinctoria), Blut-Storchschnabel (Geranium sanguineum), Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris), Steppen-Salbei (Salvia nemorosa),
Volksmedizin: Die Königskerze wird zur Behandlung von Atemwegserkrankungen bei Katarrhen der Luftwege herangezogen. Sie findet Verwendung bei Erkältungskrankheiten mit Husten. Außerdem soll sie die Wundheilung unterstützen.
Sie bietet keinen Nektar an, hält aber ein reichliches Pollenangebot für ihre Bestäuber bereit. Als Hauptbestäuber gelten kurzrüsselige Bienen, Syrphiden, Käfer, und Fliegen. Die Windblumen-Königskerze stellt für einige Falter aus der Familie der Eulen eine Futterpflanze dar, z.B. die Veränderliche Herbst-Eule und die Achat-Eule. Auch der Königskerzen-Mönch nutzt diese Königskerze als Futterpflanze für seine Raupen.
Die jungen Blätter eignen sich hervorragend in einem Frühlingssalat
Tipps & Wissenswertes:
Die Königskerze vermehrt sich durch die sogenannte Stoßvermehrung. Durch Wind oder „Anschütteln“ beim Vorbeigehen (etwa Homo sapiens) werden die untrafeinen Samen aus den nach oben geöffneten Kapseln gestoßen. Die zweijährige Pflanze stirbt also nach der Samenreife. Ihre imposanten Blütenstiele bleiben aber – sofern sie belassen werden – oft noch lange darüber hinaus sehr stabil stehen. Ein sehr schönes Bild in unserer Natur und in unseren Gärten.
Offene oder schottrig-sandige Bodenstellen belassen. Nur so kann sich die Königskerze durch Neuaussaat dauerhaft im Garten halten.
Die günstigste Nisthilfe für Wildbienen ever!!!
Die Stängel können nach dem Abblühen oder im Frühjahr des Folgejahres etwa mittig abgeschnitten werden. Sogleich finden sich Wildbienen ein, die diese markhältigen Pflanzenstängel als Nistmöglicheit nutzen. Kleine Löcher verraten uns deren Anwesenheit. Mit etwas Glück kann man eine solitär lebende Biene beim Auswerfen des Markes beobachten. In diese solcherart freigegrabenen Gänge wird Pollen eingetragen und die Eier gelegt.
Tipp: Man (Ich)nehme einen reifen Königskerzen Blütenstand und gehe eine gemütliche Runde in seiner(meiner) Straße, seinem(meinem) Örtchen und schüttele hie und da den Blütenstand. Eine wunderbare Form der edlen Königskerze wieder zu mehr Bekanntheit zu verhelfen. Aber Achtung: Das nächste Mähwerk, der nächste „Landschaftspfleger“ lauert schon um die Ecke.