Deutscher Name: Trauben-Holunder
Synonyme: Roter Holler, Roter Holunder, Hirsch-Holunder
Botanisch: Sambucus racemosa
Familie: Moschuskrautgewächse (Adoxaceae)
Wertvolles Gehölz mit äußerst zierenden Fruchtständen – ideal für kleinere Gärten und auch für kühle Lagen.
Höhe: ca. 2–4 m
Breite: ca. 2–3 m
Wuchs: Strauch, locker aufrecht, oft mehrstämmig, oft von malerischem Wuchs, Äste führen bräunliches Mark
Eigenschaften: ökologisch sehr wertvoll, mittel – raschwüchsig, anspruchslos, widerstandsfähig
Blütezeit: April–Mai
Blüte: Gelblich-weiße, doldenartige, aufrechte Blütenstände
Frucht: Sehr zierend, leuchtend rote, beerenartige Steinfrüchte, erscheinen bereits ab der ersten Junihälfte und sind lange weithin sichtbar. Die vitaminreichen Beeren sind roh ähnlich dem Schwarzen Holler ungenießbar bis allerhöchstens schwach giftig, gekocht weiterverarbeitet jedoch sehr wertvoll.
Reifezeit: Juli–August
Blatt: hollertypische Fiederblätter, unpaarig gefiedert, lanzettlich
Herbstfarbe: Gelblich bis grünlich
Wurzel: Flach bis tief, weitstreichend
Verwendung im Garten: Für die ungezwungene Blütenhecke als auch als wenig bekanntes Einzelgehölz, am Rande höherer Gehölze, auch für feuchte Senken oder Teichränder, sofern diese nicht nass sind. Jeder normale Gartenboden wird toleriert, frischer Boden wird gegenüber dem trockenen deutlich bevorzugt, wobei dauernasser Boden ebenfalls nicht vertragen wird.
Standort: Halbschattig bis sonnig bei frischem Boden, windgeschützt, leidet in trockenen Hitzelagen. Somit nicht für warme Stadtlagen zu empfehlen – bei kühler Nordlage jedoch einen Versuch wert.
Boden: Frisch bis feucht, nährstoffreich, humos, etwas kalktolerant, am Naturstandort auf leicht sauren oder neutralen Böden anzutreffen
Natürliches Vorkommen: Europa, Asien, Nordamerika, bevorzugt in Bergwäldern, an Waldrändern und feuchten Standorten. In Deutschland auf die höheren Bergregionen beschränkt. Somit auch wesentlich weniger präsent als der Schwarze Holunder. Nur im nördlichen Vorgebirge von Harz und Erzgebirge begibt er sich auch ins Tiefland. In Österreich mehr oder weniger flächendeckend. Im heißen pannonischen Raum wie dem Wiener Becken und dem Burgenland so gut wie fehlend. Dabei insgesamt mit zunehmender Höhe im Bestand zunehmend. Auf Kahlschlägen oder auch entlang der Forststraßen von Buchenwäldern sowie in Schlehenhecken ist er ein ökologisch wertvoller Begleiter.
Eigenschaften: Robust, winterhart, schnittverträglich, für Wildhecken geeignet
Bienen, Käfer, Fliegen und diverse Hautflügler sind an seinen Blüten anzutreffen. Der etwas markante Geruch lockt ein anderes Spektrum an Insekten an als unsere meisten Gartenpflanzen.
Einige spezielle Spanner und Bärenspinner sind am Holler als Raupe anzutreffen, aber der Rote Holler ist keine ausgesprochene Raupenfutterpflanze.
Vogelnahrungsgehölz: Hier kann er richtig punkten, unser Traubenholler. Denn unsere Vögel lieben die Beeren des Roten Holler mindestens genauso wie die des schwarzen Holler. Die Beeren haften recht lange, teilweise bis in den Winter und sind so eine wichtige Winternahrung für die Vogelwelt.
Natürlich gibt es auch viele größere und kleinere Säugetiere, vor allem die Bewohner unserer Wälder, die gerne an den roten Beeren naschen – Mäuse, Dachse, Füchse, Rehwild, Wildschweine und noch weitere.
Als verwertbares Wildobstgehölz fast in Vergessenheit geraten, früher am Land und in Bergregionen auch als Heilpflanze hoch geschätzt.
Früchte zwar roh leicht giftig, gekocht aber vielseitig verwertbar. Der mild aromatische Fruchtsaft wird zu Marmeladen, Gelee, süßen Säften etc. weiterverarbeitet. Übrigens gerne zum Beimengen von Rhabarber und Birnensäften hergenommen.
Die Samen sind bei der Verwertung zu entfernen. Ebenso ein beim Köcheln an der Oberfläche sich absondernder Ölfilm, der den Samen entstammt, ist abzuschöpfen.
Gesammelt werden sollten nur die ausgereiften, roten Beeren bis September.
Früher verwendete man die rohen Beeren als Brech- und Abführmittel.
Ebenso wurden luftgetrocknete Blätter in vergangener Zeit dem Rauchtabak beigemengt.
Auch Blätter und Rinde enthalten giftige Stoffe, die für Menschen unverträglich sind.
Durch kräftigeren Rückschnitt kann ein stärkerer Austrieb angeregt werden.
Mit dem Schwarzen Holler kann der Rote Holler natürliche Hybriden bilden.
Quellen:
Wikipedia
Enzyklopädie der seltenen Wildobst- und Gehölzarten, Helmut Pirc
Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen, AT-Verlag
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