Deutscher Name: Echter Thymian, Gewürzthymian
Botanisch: Thymus vulgaris
Familie: Lippenblütler
mehrjährig | heimisch | Duft- und Heilpflanze
Höhe: 20-30 cm
Blütezeit: Mitte Mai bis Juli
Ein sanfter Rückschnitt fördert eine zweite Blüte bis zum Oktober
Blüte: weiß bis hell-rosa-violett in dichten Scheinquirlen, meist reich blühend
Frucht/Samen: versamt sich auf offenen, sonnigen Bodenstellen gerne selbst, wird nicht lästig dabei.
Blatt: winter- bis immergrün
Die kleinen Blätter sind grau-grün bis dunkel-grün und unterseits weiß-filzig behaart.
Wuchs: Die aufrechten Triebe verholzen an der Basis (daher ein Halbstrauch) und bilden kleine Büsche aber keine Ausläufer.
Lebensraum, Standort: trocken-warme Fels-Heide die von verschiedenen Zwerg- und Halbsträuchern besiedelt werden. Möglichst vollsonnige Lagen.
Boden: trocken, eher arme und gerne kalkreich
Verwendung im Garten:
Die Beschattung durch höhere benachbarte Wildstauden erträgt er nicht lange. Daher sollte ein magerer, dem Naturstandort nahekommender Platz im Garten ausgewählt werden.
Schön in naturhaften, niedrigen Fels-Rasen und Kiesflächen.
Auch im mediterraner Küchengarten sollte er nicht fehlen.
In mageren und trockenen Wiesen, in Kies- und Steppengärten, auf Natursteinmauern und Mauerkronen sowie in gut dränagierten Trögen mit magerem Substrat fühlt er sich wohl.
Vorkommen:
Ursprünglich westmediterran von Nord-Afrika über Spanien, Frankreich bis fast ganz Italien verbreitet.
Als geschätzte Gewürz- und Heilpflanze bürgert er sich langsam auch im wärmer werdenden Mitteleuropa ein. Hautsächlich in trockenen und mageren Wiesen
Deutschland: v.a. in der Oberrheinebene, im östlichen Regenschatten des Harzes und vereinzelt in den übrigen Wärmeregionen
Schweiz: im südlichen Jura und vereinzelt im Mittelland verwildernd
Mediterrane Partner wie Ysop, Lavendel, Currykraut und Heiligenkraut.
Schillergras (Koeleria glauca), Kartäusernelke, Sandfedernelke, Großer Ehrenpreis, Ähriger Ehrenpreis, Wundklee, Rundblättrige Glockenblume, Federgras (Stipa pennata), Sandgrasnelke, Kugelblume
Die Blüten werden intensiv von Insekten, insbesondere kleinen Wildbienen, Schwebfliegen, Schmetterlingen und anderen Fliegen besucht.
Unsere heimischen Arten duften sofort beim Zerreiben sehr angenehm aromatisch und appetitanregend. Die Blätter können als Aroma vielfältig eingesetzt werden. Die rohen Triebspitzen oder jungen Blättchen können auf Brote oder Salate gegeben werden. Herrlich im Tomatensalat oder auch in Eierspeisen, in Kräuterkäse, Kräuterbutter, für Wildpflanzensalze und vieles mehr.
Die Blüten sind eine schöne und gesunde Deko. Über aufgeschnittene Tomaten streuen, Salz und Pfeffer dazu – einfach gut!
Seit Jahrhunderten wird er für vielfältigste Anwendungsbereiche angebaut. Die Wirkung von Thymian ist beruhigend, antiviral, entzündungshemmend, desinfizierend, krampflösend und vieles mehr.
Die Hauptanwendungsbereiche sind Erkrankungen der Atemwege, Entzündungen im Mund und Rachen. Thymiantee kann bei Verkühlungen inhaliert werden. Die heilende Wirkung auf die Atmungsorgane wird auch von Astmatikern und Keuchhustenkranken genutzt.
Die duftenden Bäder sind eine Wohltat und können bei manchem Hautleiden einen Versuch wert sein.
Tipps & Wissenswertes:
Der echte Thymian hat den höchsten Gehalt an ätherischen Ölen der bei uns anzutreffenden Thymiane, liegt in der Blütezeit aber zwischen dem Frühblühenden Thymian und dem Arznei-Quendel.
Pflegetipps:
Nach längeren Kahlfrösten mit Wintersonne kann es zu Frostschäden kommen. Die Pflanzen treiben aber willig aus der Basis wieder aus, wenn der Frost nicht zu tief in den Boden vorgedrungen ist. Sehr gut durchlässige Böden sind für ein ausreichende Winterhärte besonders wichtig. Hoch motivierte können den Thymian in gefährdeten Regionen auch mit dünnem, lichtdurchlässigem Gemüsevlies abdecken.
Vor dem Setzen könnte sogar die anhaftende Topferde mit einem sanften Wasserstrahl zumindest teilweise beseitigt werden, um den Nährstoffgehalt zu reduzieren.
Der Thymian bleibt durch eine regelmäßige Beerntung (gleichzeitig eine Art Rückschnitt) gut vital. Ein stärkerer Rückschnitt sollte nicht im Herbat erfolgen, denn dies kann zum Erfrieren der Pflanze führen und der Blütenansatz im Folgejahr leidet deutlich.
Stark verholzte oder vergreiste Büschchen sollten nur soweit zurückgeschnitten werden, wie noch grüne Blattknospen an den zarten Stämmchen zu erkennen sind.
Quellen:
galasearch
wikipedia
Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen
Praxis Lehrbuch Heilpflanzenkunde von Ursel Bühring