Deutscher Name: Wollziest
Botanisch: Stachys byzantina
Familie: Lippenblütler
mehrjährig | zugereist | anspruchslos
Höhe: 40-60 cm
Blüte: rosa-lila
Blütezeit: Juni-August
Nektar/Pollenwert: N3 / P1
Vorkommen: Vorderasien, Kaukasus. Wild in Armenien, Türkei, Iran, Aserbaidschan.
Lebensraum, Standort: Beet, Topf, Blumenwiese, Kiesgarten, trockener – mäßig frische Boden, auch sandig-durchlässig bis schottrig, sonnig und warm, absoluter Hitze- und Trockenheitsspezialist. Kein Freund von langen, nassen Wintern und lehmig-undurchlässigen Böden mit Staunässe.
Anwendungen: Die Pflanze wird schon seit vielen Jahren in der Naturmedizin verwendet. Durch die hohe Saugfähigkeit der Blätter eignen sie sich als Wundauflage bei verschiedensten Verletzungen. Außerdem sollen sie eine entzündungshemmende Wirkung zeigen. Bei Insektenstichen kann ein Blatt der Pflanze ausgedrückt und der Saft auf die entsprechende Stelle aufgetragen werden. Die Pflanze soll ebenso eine effektive Wirkung bei Augenentzündungen, Erkältungen, Verdauungsproblemen und Asthma haben.
Diese eigentlich nicht heimische Pflanze ist auch bei unseren Wildbienen sehr begehrt. Einerseits als Nahrungsquelle für Pollen und Nektar und andererseits als Baumaterial z.B. der Garten-Wollbiene (Anthidium manicatum). Diese sammeln die feinen Härchen und verarbeiten diese in ihren Nestern. Die Blüten der Zieste werden von den Männchen dieser Biene penibel gegen alle Eindringlinge (auch Schmetterlinge) verteidigt. Auch bei Hummeln sind die Blüten sehr beliebt.
Der in Brasilien verbreitete Snack “Lamb’s Ear” wird aus einem Backteig dem Blätter des Wollziests beigemischt werden hergestellt. Dieser Teig wird in Öl geschwenkt und frittiert.
Tipps und Wissenswertes:
Nach feuchten, langen (schneereichen – gab es das mal?) Wintern ist das eigentlich wintergrüne Laub oft ziemlich mitgenommen. Ein Rückschnitt verhilft zum raschen Neuaustrieb und die Pflanzen entwickeln sich wieder rasch.
Man kann diese abgestorbenen Blätter auch bewusst als Versteck und Baumaterial für verschiedenste Tiere belassen. Wird’s dann wirklich zuviel tote Materie und die Pflanze droht abzusterben, kann man ja wieder etwas Masse rausschneiden.