Deutscher Name: Wollziest
Botanisch: Stachys byzantina
Familie: Lippenblütler
mehrjährige Auslese | Heilkraut
Höhe: 40-60 cm
Blüte: Diese Auslese blüht kaum, rosa-lila, Juni-Juli
Blatt: Sehr große, auffällige bis 25 cm lange, filzige Blätter. Durch die kurzen Härchen leicht silbrig-grün schimmernd. Bis lange in den Winter hinein schmückend.
Lebensraum, Standort: Beet, Topf, Blumenwiese, Kiesgarten
Boden: trockener – mäßig frische bis trockene Böden, auch sandig-durchlässig bis schottrig, sonnig und warm, absoluter Hitze- und Trockenheitsspezialist. Kein Freund von langen, nassen Wintern und lehmig-undurchlässigen Böden mit Staunässe.
Vorkommen: Die Wildform stammt eigentlich aus Kaukasus bis in den Norden Irans
Diese eigentlich nicht heimische Pflanze ist auch bei unseren Wildbienen und Hummeln sehr begehrt. Die Garten-Wollbienen (Anthidium manicatum) sammeln die feinen Härchen und verarbeiten diese in ihren Nestern. Diese werden damit quasi austapeziert. Auch andere Pflanzen mit feinen Haaren werden dazu beerntet wie etwa die Königskerzen. Daher sollten auch abgestorbene Pflanzenteile als Rohstoffquelle mancher Wildbienenarten unbedingt länger liegenbleiben.
Der in Brasilien verbreitete Snack “Lamb’s Ear” wird aus einem Backteig dem Blätter des Wollziests beigemischt werden hergestellt. Dieser Teig wird in Öl geschwenkt und frittiert.
Die Pflanze wird schon seit vielen Jahren in der Naturmedizin verwendet. Durch die hohe Saugfähigkeit der Blätter eignen sie sich als Wundauflage bei verschiedensten Verletzungen. Außerdem ist eine entzündungshemmende Wirkung nachgewiesen. Bei Insektenstichen kann ein Blatt der Pflanze ausgedrückt und der Saft oder das zerquetschte Blatt auf die entsprechende Stelle aufgetragen werden. Die Pflanze soll ebenso eine positive Wirkung bei Augenentzündungen, Erkältungen, Verdauungsproblemen und Asthma haben.
Tipps & Wissenswertes:
Nach feuchten, langen (schneereichen – gab es das mal?) Wintern ist das eigentlich wintergrüne Laub oft ziemlich mitgenommen. Ein Rückschnitt verhilft zum raschen Neuaustrieb und die Pflanzen entwickeln sich wieder rasch.
Man kann diese abgestorbenen Blätter auch bewusst als Versteck und Baumaterial für verschiedenste Tiere belassen. Wird’s dann wirklich zuviel abgestorbene Materie und die Pflanze droht darunter abzusterben, kann man ja wieder etwas Masse rausschneiden. Im Spätherbst mit dünnem Vlies abdecken um Feuchtigkeit abzuhalten ist in feuchten Regionen eine gute Maßnahme.
Hinweis zu medizinischen Inhalten und Wirkungsweisen:
Die hier vorgestellten Inhalte geben lediglich einen Überblick über die medizinische Nutzung. Sie stellen keine Empfehlung zur Anwendung dar. Bitte suchen Sie daher immer das Gespräch mit einem Arzt oder Apotheker.