Deutscher Name: Bittersüßer Nachtschatten, Wasserranke
Botanisch: Solanum dulcamara
Familie: Nachtschattengewächse
mehrjährig | heimisch | schwach giftig | unreife Beeren stark giftig
Höhe: 1-2 (3) m, meterlange Ranken
Blüte: purpur, sehr auffälliges Farbspiel
Die Blütenstände sind ca. 5 bis 15 Zentimeter lang, mehrfach verzweigt und können bis zu 40 Blüten enthalten. Es sind aber stets nur wenige gemeinsam geöffnet, was eine recht lange Blütezeit bewirkt.
Früchte: kugelförmige bis elliptische Beeren, einen schwachen Zentimeter breit und etwas schmäler in der Breite. Zur Reife ist die Frucht leuchtend rot gefärbt. Jede Frucht enthält mehr als 30 Samen. Diese sind flach nierenförmig, ca. 3 Millimeter lang und wenig breiter.
Die auffälligen Beeren werden von verschiedenen Tieren gefressen und so werden deren Kerne durch anschließende Ausscheidung verbreitet.
Wuchs:
Der Bittersüße Nachtschatten ist ein Spreizklimmer, der mit seinen krautig bis verholzenden Triebe bis zu 10 Meter weit schlängeln kann! Etwa 2 – 3 m klettert er auch z.B. in Sträucher hoch. Lieber kriecht er aber eher im niedrigen Dickicht zwischen den Nachbarpflanzen und streckt da und dort seine Blüten empor.
Lebensraum, Standort: frisch-feuchte Gebüschränder oder Teichränder. Auch gerne im Wald und an Waldrändern bei genügend Feuchte. Hochstaudenfluren oder feuchte Wiesen. Feuchter, nährstoffreicher Boden, sonnig – absonnig. Mag keine Hitzelagen.
Vorkommen:
Weite Teile Europas, Asiens sowie eingebürgert im nördlichen Nordamerika.
Von Spanien bis Sibirien und sogar bis ins nördliche Japan. Die Art ist von der Tiefebene bis in Höhenlagen von 2000 m anzutreffen.
Kombination: lichte Gehölze mit ähnlichen Bodenansprüchen als Kletterhilfe: Faulbaum, Pfaffenkäppchen, Salweide, Holunder, Heimischer Schneeball. Stauden mit ähnlichen Ansprüchen, also feuchte, nährstoffreiche Böden: Gilbweiderich, Blut- und Rutenweiderich, Wasserdost, Arznei-Engelswurz, Eisenhut, Großer Wiesenknopf, Baldrian, Mädesüß, Wiesen-Iris, Bach-Kratzdistel, Sumpfschwertlilie, Wolfstrapp
Insekten, in erster Linie Haut- und Zweiflügler bestäuben den bittersüßen Nachtschatten. Also auch Bienen, Wildbienen, Hummeln. Der in röhrenförmigen Staubbeuteln verborgene Pollen kann nur über ein winzig kleines Loch an der Unterseite der Staubbeutel nach außen gelangen. Durch kräftiges Vibrieren mit Hilfe ihrer Flugmuskeln können manche Bienenspezies wie kräftige Hummeln, den Pollen nach außen „rütteln“. Dieser Vorgang wird als Vibrationsbestäubung bezeichnet und ist etwa auch sehr schön im Frühjahr bei der Palmblatt-Nieswurz zu beobachten, wenn Hummeln richtig schön den Rüttler anmachen.
Den Nektar erreichen auch die langen Rüssel der Feldstaudenrasen-Silbereule. Die Raupen der Rote Mooreule nutzen die Blätter als Futterquelle.
Vögel fressen die für sie ungiftigen Früchte recht gerne.
Tipps & Wissenswertes:
Man geht (noch) davon aus, dass die nordamerikanischen Vorkommen wohl Einschleppungen aus Europa sind. Denn erste amerikanische Herbar-Belege stammen aus dem frühen 19. Jahrhundert. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass die Art eine natürliche zirkum-boreale, also eine globusumspannende Verbreitung besitzt.
Tipps: Der Bittersüße Nachschatten ist eine wenig verwendete Pflanze, sehr schön für helle, feuchte Randbereiche, wo er sich ausbreiten darf.