Deutscher Name: Rosmarin
Botanisch: Rosmarinus officinalis, Salvia rosmarinus
Familie: Lippenblütler
mehrjährig | mediterranes Heil- und Gewürzkraut | Kübelpflanze
Höhe: 0,5-1,0 Meter (Wildform bis zu 2 Meter)
Blütezeit: April bis Juni
Blüte: blass-violett, hellblau, Wildform auch selten rosa oder weiß
Die Blüten stehen in zwei- bis zehnblütigen Scheinquirlen. Die beiden Staubblätter ragen weit aus der Blüte heraus.
Blatt: immergrün, schmal lineal, oberseits tiefgrün runzelig, die Blattunterseite ist weiß – graufilzig behaart. Als zusätzlichen Schutz vor Austrocknung nach unten umgerollt
Wuchs: buschig verzweigter Strauch, der intensiv aromatisch duftet. Im Later oft auch breit überhängend. Die Äste sind braun und meist aufrecht abstehend. Ältere Äste haben eine abblätternde Rinde.
Lebensraum, Standort:
In unseren Breiten nur in milden Regionen zuverlässig winterhart. Ansonsten eine robuste Kübelpflanze. Ideal sind sonnig-warme, sommertrockene, kalkreiche, nicht saure Standorte. Eine typische Charakterart der Halb- und Zwergstrauchgebüsche der südlichen Macchien und Garigues. Auch auf steinigen Hängen und Böschungen, teilweise noch beweidet.
Die Sorten Arp und Miss Jessop´s Upright sind etwas frosthärter als die reine Art und ertragen kurzzeitig auch Temperaturen von 15 Grad minus. In geschützten Lagen wintermilder Regionen überstehen die Sträucher durchaus auch normale Winter im Freiland. Doch auch hier kann es nach ungünstigen Wintern zu Ausfällen kommen. Problematisch sind anhaltende Minusgrade bei Wintersonne und gleichzeitig gefrorenem Boden. dies führt zum Vertrocknen der oberirdischen Pflanzenteile (mit Reisig schützen) Noch schädlicher ist länger anhaltende Nässe. Daher sind staunasse Böden unbedingt zu vermeiden.
Boden: sommertrocken, kalk- und skelettreich, mäßig nährstoffreich, durchlässig, nicht staunass
Vorkommen: Die Pflanze wächst im westlichen und zentralen Mittelmeerraum wild, insbesondere in Küstenregionen vonPortugal bis zum Ionischen Meer. Im östlichen Mittelmeergebiet und am Schwarzen Meer wird die Art seit der Antike kultiviert und verwilderte gelegentlich, ist manchmal sogar bestandsbildend, zum Beispiel auf Santorin.
Hauptanbaugebiete sind Spanien, Frankreich, Nordafrika und der Balkan.
Überwinterung: Unter kühlen, weitgehend frostfreien, etwas luftfeuchten und hellen Bedingungen ist unproblematisch. Die Kübelgröße sollte bei kleineren Sorten bei etwa 7 Liter Inhalt beginnen. Für ausreichend Dränage sorgen.
Lavendel, Salbei, Bienenkraut, Rote Spornblume, Kugelköpfiger Lauch, Gelbe Skabiose, Brennender Busch, Silber-Ährengras, Federgras, Bergbohnenkraut,
Typisch Lippenblütler! Eine wahrlich hervorragende Insektenweide. Wildbienen, Honigbienen, Hummeln und Schmetterlinge fliegen gleichermaßen auf die besonders nektarreichen Blüten. Nicht umsonst liefern uns die Bienen den berühmten Rosmarin-Honig. Beachte unsere Tipps zur Förderung der Blüte.
Rosmarin ist in der mediterranen Küche (Italien und Provence) ein wichtiges Gewürz und ist Bestandteil der Provence-Kräutermischung. Er gilt als klassisches Grillgewürz und harmoniert unter anderem mit Fleisch, Geflügel, Lammfleisch, Zucchini, Kartoffeln, Fisch und Teigwaren. Eine Rosmarin-Marinade überzeugt beim Grillen. Auch für Süßspeisen können Blätter oder Rosmarinhonig eingesetzt werden. Apfelgelee lässt sich mit Rosmarin aromatisieren. In Kräuterbutter ist Rosmarin häufig enthalten. Rosmarin wird oder wurde zeitweilig auch als Bitterstoff in Bieren verwendet.
Rosmarin enthält zwischen 1 bis 2,5 % ätherische Öle. Daneben 8 % Gerbstoff (hauptsächlich Rosmarinsäure),Flavonoide, Glycolsäure, Kaffeesäure, Bitterstoffe und Saponine. Aber auch noch viele weitere Vital- und Inhaltsstoffe wie Harz. Die Konzentrationen dieser Stoffe verteilen sich in den Blättern und Stängeln sehr unterschiedlich.
Rosmarin ist eine belebende, aufmunternde und vitalisierende Pflanze. Rosmarin zählt schon lange zu den verdauungsfördernden und appetitanregenden Gewürzen, das die Bildung von Magen- und Darmsaft fördert. Der Tee wirkt galle- und harntreibend.
Schwangeren wird generell von der Einnahme abgeraten!
Der Aufguss ergibt ein durchblutungssteigerndes und belebendes Bad dem auch eine Wirksamkeit bei Gicht und Rheuma nachgesagt wird. Als Bademittel wirkt der Aufguss desinfizierend und fördert den Heilungsprozess von infizierten, schlecht heilenden Wunden.
Rosmarinöl hat eine stark antiseptische Wirkung.
Auch Insekten vergrämt der intensive Duft. Kleine Rosmarinbüschel in den Kasten zwischen die Wäsche gelegt, verströmen überdies einen herrlichen, sommerlichen Duft.
Der Aufguss hat eine pilzhemmende Wirkung auf verschiedene Schadpilze und kann somit als hauseigenes Pflanzenschutz- bzw. -stärkungsmittel eingesetzt werden.
Rosmarin hat einen sehr intensiven, aromatischen Geruch und einen harzigen, leicht bitteren, typischen Geschmack. Aufgrund seines ähnlichen Geruches kann Rosmarin als Ersatz für Weihrauch verwendet werden.
Kölnisch Wasser enthält Rosmarinöl.
Dufträuchern: „Rosmarin belebt und fördert die Liebesfähigkeit. Er begleitet uns Menschen von der Wiege zur Bahre. Er öffnet das Herz und hilft gleichermaßen zu trauern und zeigt den Weg aus der Traurigkeit zurück ins Leben. „Er macht keck und herzhaft.“, frei zitiert aus dem Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde von Ursel Bühring.
Tipps & Wissenswertes:
Aus dem Lateinischen von ros marinus: Tau des Meeres
Rosmarinsträucher wachsen an den Küsten des Mittelmeeres. Weil sich nachts Tau in den Blüten sammeln, könnte dies eine möglicher Ursprung des Namens sein.
Rosmarin neigt wie viele mediterranen Halbsträucher ohne regelmäßigen Erhaltungsschnitt zur Vergreisung. Nach der Hauptblüte im April/Mai wird ein Teil der Gerüsttriebe bodennah eingekürzt und so die Bildung von neuen, bodennahen Jungtrieben angeregt.
Der Rosmarin blüht am alten Holz! Will man daher die Blüte nicht übermäßig beeinträchtigen, sollten die Triebspitzen ab Anfang Juli nicht mehr geerntet werden.
Quellen:
wikipedia.org
galasearch.de
Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde von Ursel Bühring