Deutscher Name: Zimtrose, Mairose
Synonyme: Zimt-Rose, Mai-Rose
Botanisch: Rosa majalis
Familie: Rosengewächse
besonders früh blühende Wildrose
ungewöhnlich für eine Rose auf eher feuchten Böden
auch für halbschattige Lage
äußerst frosthart
Höhe: ca. 1 – 1,5 m
Blütezeit: Mai – Juli
Blüte: kräftig rosa – kaminrot
die Blüten stehen meist einzeln oder zu zwei bis fünf in Doldentrauben vereint. Der Blütendurchmesser beträgt etwa 5 Zentimeter.
Duft: dezenter, aber wahrnehmbarer Duft
Hagebutten: ca. 1 bis 1,5 Zentimeter Durchmesser, kugelige bis flachkugelige oder birnenähnliche Form. Bei Reife dunkelrot, wenig fleischig. Nicht behaart. Meistes hängend. Die Hagebutten stellen sich bei Fruchtötung gerne steil auf
Stacheln: gerade bis hakig gebogen.
Wuchs: Durch unterirdischer Ausläufer bildet die Art dichte, kolonienartige Bestände aus.
Besiedelt wenig gemähte Rasenflächen oder ihr überlassene Bereiche nicht ungern.
ideal für Bereiche, die ein gewisses Maß an Wildnis vertragen.
An Naturstandort werden sonnig bis halbschattige Kiesbänke und Uferbereiche besiedelt und zwar vom Bergland bis in die Niederen Auen. Eine der wenigen Rosen, die auch in kühl, feuchte Berglagen anzutreffen ist oder vielmehr war, da sie vielerorts als ausgestorben gilt.
Boden: Bevorzugt werden sommerwarme, frisch bis wechselfeuchte, auch steinig, kiesige Lehm- oder Tonböden.
Beheimatet in den Gebirgsregionen Mittel- und Osteuropas, Skandinaviens sowie Sibirien.
Deutschland:
In Mitteleuropa im Tiefland nur vereinzelt. Verbreitet ist sie in Süd- und Mittelbayern. Seltene Vorkommen finden sich in Südost-Baden-Württemberg, dort imArgen- und Illertal sowie am Bodensee. Ebenfalls mit seltenen Beständen tritt die Zimt-Rose in Nord-Thüringen auf.
Schweiz: Selten und oft nur vereinzelte Bestände. Die Wuchsorte beschränken sich auf die Hügel bis Bergstufe.
Österreich: sehr selten, steigt bis zu einer Höhenlage von 1180 Meter auf.
Nur ganz wenige Vorkommen in Salzburg, Oberösterrich im Raum Passau, in Tirol und Vorarlberg. In Niederösterreich gilt sie als ausgestorben. Früher noch in den Donauauen im Mündungsbegiet von Kamp und Schmida.
Der Vitamin C-Gehalt dürfte ähnlich wie bei der Hundsrose sein. Die Hagebutten sind reich an Vitaminen, besonders an Vitamin C. Die Hagebutten können auch zu Marmelade verarbeitet werden. Aus den Blüten kann ein besonders kostbares Öl gewonnen werden. Die Schale der Hagebutten eignet sich als Geschmacksverstärker bei Teemischungen. Die Fruchtschalen sollen einen positiven Effekt bei Entzündungen im Rachen zeigen. Auch in der Volksmedizin wurde diese wegen des hohen Vitamin C-Gehalts zur Steigerung der Abwehrkräfte eingesetzt, da sie harntreibend und abführend wirken sollen. Durch die ätherischen Öle in den Blüten wirken diese zusammen mit den Früchten positiv auf Milz und Leber. Aus den Blättern kann herrlicher, fiebersenkender Tee gebrüht werden. Die Wurzeln der Pflanze wurden in der Volksmedizin bei Erkältungserkrankungen angewendet.
Wildrosen haben einen besonders hohen ökologischen Wert. Blüte und Frucht sowie der oft sehr dichte Wuchs begünstigen vielen Tierarten.
Wie alle Rosen ist auch die Mairose ein gutes Vogelnährgehölz! Viele Vogelarten (Amseln, Kolkraben, Krähen, Seidenschwänzen, Tannenhähern, Birkhühnern u.v.m.) sowie andere Kleinsäuger und sogar Füchse ernähren sich von Hagebutten.
Rosengestrüppe können für bodenbrütende Vogelarten eine besonders wichtige Rolle spielen. Natürliche Feinde werden dadurch effizient abgehalten und das Gelege kann ausgebrütet werden.
Hummeln und Bienen besuchen die Blüten sehr gerne. Die Mairose ist eine wertvolle Pollenquellle im blütenarmen Halbschatten. Verschiedene Käferarten fressen an den Blütenblättern und besonders den Pollen. Auch der bereits seltene Rosenkäfer kann vorbeischauen. Nektar wird, wie auch bei den meisten anderen Wildrosen keiner abgegeben. Doch das überreiche Pollenangebot entschädigt die bestäubenden Insekten.
Tipps & Wissenswertes:
Sie gilt als vorzüglicher Böschungsbefestiger. Am Naturstandort unserer Alpenflüsse gemeinsam mit Sanddorn und Lavendelweidengebüschen.
Vorsicht beim Rosenkauf: Die gefüllt blühende Form der Mairose Rosa majalis ‘Plena’ wird im Handel wesentlich häufiger angeboten als die tatsächliche Wildform. Gefüllte Sorten sind nur von sehr geringem Wert für unsere Insektenwelt.
Namensgebung: Der gerne verwendete deutsche Name „Zimtrose“ dürfte auf die zimtfarbene Berindung der Stämme und Äste zurückzuführen sein. Nicht auf den Geruch der Blüten.
Hinweis zu medizinischen Inhalten und Wirkungsweisen:
Die hier vorgestellten Inhalte geben lediglich einen Überblick über die medizinische Nutzung. Sie stellen keine Empfehlung zur Anwendung dar. Bitte suchen Sie daher immer das Gespräch mit einem Arzt oder Apotheker.
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