Deutscher Name: Essig-Rose, Gallica-Rose, Apotheker-Rose, Französische oder Provence-Rose
Botanisch: Rosa gallica
Familie: Rosengewächse
mehrjährig | sommergrün | duftend
Höhe: ca. 100-120 cm
Blüte: hellrot bis dunkelpurpur, mittig gelbe Staubgefäße
Duft: ja, angenehm und stark duftend
Hagebutten: meistens einzeln auf langem, drüsig stacheligem Stiel, braunrot, kugelig – birnenförmig, ca. 1,5 cm
Dornen: recht verschiedengestaltig, gekrümmt, aber auch gerade
Blütezeit: Juni-Juli
Beschreibung: Eine unserer niedrigsten und kompaktesten Wildrosen! Sie bildet besonders dichte, niedrige Dickichte durch unterirdische Ausläufer. Keine Pflege nötig.
Standort: Wärme- und lichtbedürftig. Im Schatten vegetiert sie dahin. Sonnige Wald- und Gebüschsäume sind ihr natürlicher Standort. Wandert mit ihren unterirdischen Ausläufern von dort auch in nicht mehr genutzte Wiesen ein.
Mag kalkhaltige, Lehm- und Lössböden, auch mehr oder weniger steinig. Oft mit Eichen, Kiefern und Hainbuchen vergesellschaftet. Sie steigt bis in Gebirgsregionen auf.
Vorkommen:
Für Deutschland: Nördlich von Main und Mosel, ausgenommen südliche Eifel, Rhön und Haßberge. In den kalkhaltigen Mittelgebirgen selten, aber dort bisweilen lockere Bestände bildend.
Österreich: Zwar in ihren natürlichen Verbreitungsgebieten nicht ausgesprochen selten, aber im Rückgang begriffen. Verbreitungsgebiete sind die Wachau, Weinviertel, Wienerwald, Alpenostrand und Steinfeld. Also die Wärmegebiete Österreichs.
Anwendungen: Die Fruchtschalen der Hagebutten enthalten weisen einen hohen Gehalt an Vitamin C auf. Die Nüsschen der Hagebuttenfrüchte können auf der Haut zu starkem Juckreiz führen. Die Schale der Hagebutten eignet sich als Geschmacksverstärker bei Teemischungen.
Die Fruchtschalen sollen einen positiven Effekt bei Entzündungen im Rachen zeigen. Auch in der Volksmedizin wurde diese wegen des hohen Vitamin C-Gehalts zur Steigerung der Abwehrkräfte eingesetzt, da sie harntreibend und abführend wirken sollen. Durch die ätherischen Öle in den Blüten wirken diese zusammen mit den Früchten positiv auf Milz und Leber. Aus den Blättern kann herrlicher Tee gebrüht werden, der fiebersenkend wirken soll. Die Wurzeln der Pflanze wurden in der Volksmedizin bei Erkältungserkrankungen angewendet.
Die Pflanze stellt durch ihren dichten, kompakten Wuchs einen idealer Brutplatz für Freibrüter wie Rotkehlchen und Zaunkönig dar.
Etwa 25 verschiedene Vogelarten erfreuen sich an der Futterquelle genauso wie verschiedenste Wildbienen (mindestens 10 Arten) und mehr als hundert andere Insektenarten! Verschiedenste Insekten, wie Käfer werden durch den zuckerreichen Nektar angelockt.
Tipps & Wissenswertes:
Vielleicht liegt es am wenig charmanten Name Essigrose, dass diese wirklich schöne Art bis heute kaum in unseren Gärten Einzug fand. Das sollte sich doch ändern lassen! Denn sie gilt nicht nur als die Urmutter vieler unserer heutigen Gartenrosen. Bereits die Römer wussten um ihre Heilkräfte und stellten damit Rosenöl, Rosenwasser, Parfüm und Rosenessig her.
Allmählich fand sie dann den Weg in unsere Klostergärten. Ihre Blütenblätter wurden von Apothekern zu Tee verarbeitet. Daher auch der Name Apotheker-Rose. Lasset sie nun den Weg in unsere Hausgärten finden.