Deutscher Name: Steppenkirsche, Zwergkirsche, Strauchkirsche
Botanisch: Prunus fruticosa
heimisch | sehr selten | kleine Wildkirsche für trockene/heiße Gegenden
Höhe: 60-100 (150) cm
Blütezeit: Anfang April bis Ende Mai
Blüte: kurz vor dem Laubaustrieb erscheinen große, weiße Blüten: zwei bis fünf in einer Dolde
Frucht: kugelig, scharlachrot, ca. 1 cm Durchmesser, vollreif essbar, meist herb-säuerlich, manchmal auch süßlich. Fruchtreife in der zweiten Julihälfte.
Samen: die Samen sind gut keimfähig
Blatt: kurz gestielt, lanzettlich; fühlen sich etwas ledrig an, oberseits dunkel-bläulich bis grün
Wurzel: ausläuferbildend
Wuchs: Sehr interessant, weil es sich um einen kolonienbildender Strauch von sparrig-verzweigtem Wuchs handelt. Durch die kleinen Ausläuferchen wächst der Strauch langsam in seiner Ausdehnung.
Verwendung im Garten: Ideal zur Bepflanzung von trocken-warmen Böschungen, denn das dichte Wurzelsystem stabilisiert rasch. Sehr passend in Stein- oder Felsanlagen oder auch im heißen Steppengarten.
Kübel, Trog: Sehr gute Eignung im etwas größeren Trog bei vollsonniger Lage. Auch für etwas größere Balkone oder Terrassen ein interessantes Gehölz
Lebensraum:
Das natürlich Verbreitungsgebiet sind Gegenden mit trocken heißen Sommern.
Steinige und kalkhaltige Lehm- und Lösböden werden bevorzugt. Sie ist sehr lichthungrig und wärmeliebend. Nur vollsonnige Standorte kommen in Frage. Somit werden Wegesrändern und warmen Böschungen, Felskanten, Weinbergmauern sowie Trockengebüsche von ihr besiedelt.
Boden:
Nasse oder staunasse Böden meiden. In Jahren mit viel Niederschlag können dort Dürrekrankheiten auftreten und die Pflanzen auch Schaden nehmen. Daher unbedingt auf einen durchlässigen Boden achten. Ansonsten sind sie völlig anspruchslos.
Vorkommen:
Eine eurasische Gehölzart, die von Europa über den Kaukasus bis nach Sibirien und Zentralasien gebietsweise verbreitet ist.
In Mitteleuropa ist sie wild nur an wenigen Standorten heimisch.
Deutschland: Vor allem in Rheinhessen (westliche Vorkommen), in Unterfranken, im Saale-Unstrut-Gebiet. In Österreich in Niederösterreich und Burgenland.
Österreich: im Bestand gefährdet, in Niederösterreich und Burgenland
In der Regel haben die reifen Früchte ein eher herbes Aroma. Manche Einzelpflanzen können eine gewisse Süße entwickeln und die Früchte sind dann recht wohlschmeckend.
Eher empfiehlt sich somit eine Weiterverarbeitung zu Marmeladen, Säften, Gelees, versch. Spirituosen usw.
Neben Zucker enthalten die Früchte auch organische Säuren und Vitamin C. Pro ausgewachsenem Strauch können schon auch mehr als 4 kg Frucht anfallen.
Mit trockenheitsverträglichen mehrjährigen Stauden unterpflanzen oder begleiten. Z.B. Purpurroter Steinsame
Wichtige Nektar- und Pollenquelle für Bienen, Schmetterlinge, Hummeln, Schwebfliegen und andere Insekten.
Außerdem werden sie gerne von Vögeln gefressen.
Die kleinen, niedrigen Dickichte sind ideale Vogelschutz- und Nistgehölze. Etwa für boden- oder niedrig brütende Vogelarten wie den Zaunkönig oder das Rotkehlchen.
Tipps & Wissenswertes:
In Kultur wird die Zwergweichsel meist auf Vogelkirsche veredelt und kann dann natürlich keine Ausläufer hervorbringen.
Ins Russland wird die Zwergweichsel auch als Obstgehölz genutzt und für den Hausgarten empfohlen und ist dort in mehr als zwei dutzend Sorten erhältlich!
Pflegetipps: bei passendem Standort sind keine Pflegemaßnahmen nötig. Durch regelmäßiges Herummähen kann eine weitere Ausdehnung des Strauches durch seine Ausläufer ganz einfach begrenzt werden.
Quellen:
wikipedia
Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten von Helmut Pirc (LS-Verlag)