Deutscher Name: Echter Dost
Synonyme: Wilder Dost, Wilder Majoran
Botanisch: Origanum vulgare
Familie: Lippenblütengewächse
mehrjährig | heimisch
Höhe: 25-40 (90) cm
Blüte: rosa in verschiedenen Tönen, selten weiß
Blütezeit: Anfang Juli-September
Nektar/Pollenwert: N3/P2
beliebtes Heil-, Gewürz und Duftpflanze, heftiger Schmetterlingsmagnet
Frucht/Samen: reichlich vorhanden
Wurzel: oberflächennahes Wurzelwerk, das an den Randbereichen kleine Ausläufer bildet
Wuchs: dichte Matten bildend, die sich über kleine Wurzelausläuferchen langsam ausbreiten
Verwendung im Garten: Gerne in eher mageren Partien, die im Sommer auch sehr trocken sein können. Verbreitet sich durch Aussaat und kleine Wurzelausläufer recht zuverlässig und ist eine der wenigen Pflanzen, die es auch mit den kräftigen Gräsern als Konkurrent aufnimmt.
Kübel, Trog: gut geeignet, gerne heiß, vollsonnig. Natürlich auch als Kräutertopf zur Verwendung. Der Schnitt regt rasch neue Triebe und Blüten an.
Lebensraum, Standort: Blumenwiese, Topf, Mager – und Trockenrasen, sonnige Waldränder, Böschungen
Boden: sehr bodentolerant, von recht trockenen, mageren, auch sandig-kiesigen Böden bis zu eher schweren, tonig-lehmigen Boden. Dann aber fast ausschließlich in besonnter Böschungslage, da er (winterliche)Staunässe nicht erträgt. Die Böden sollten generell nicht zu nährstoffreich sein.
Vorkommen: Fast ganz Europa
REZEPT WILDER DOST SIRUP:
Du brauchst 👇
- 2L Wasser
- 100 g Zitronensäure
- 2 kg Zucker
- Blüten, Blätter und Stängel vom Wilden Dost
- Flaschen zum Abfüllen
So geht’s:
- Zitronensäure auflösen
- Wilden Dost dazu geben und vermischen
- 24h ziehen lassen
- Wilden Dost ausdrücken und den Sirup durch ein Sieb gießen
- Sirup dem Zucker hinzufügen und gut umrühren bis sich der gesamte Zucker aufgelöst hat.
- Der Sirup ist bereit zum Abfüllen!
Heilpflanze bei Unterleibs- und Verdauungsbeschwerden, Keuchhusten, wird bei Gurgelwässern und Badezusätzen hinzugefügt
diverse Flockenblume, Echtes Johanniskraut, Wiesenwitwenblume, Hornklee, Hauhechel, Heilziest, Rainfarn.
Aufgrund seiner Toleranz gegenüber verschiedensten Bodentypen kommen sehr viele wuchsstarke Pflanzpartner in Frage.
Aufgrund der reichen Nektar- und Pollenabgabe eine herausragende Hummelpflanze. Natürlich auch Etliche Wildbienenarten, Honigbienen und Schwebfliegen finden sich in großer Zahl ein.
Eine Top-Nektarpflanze für ganz viele unserer Schmetterlinge. Verschiedenste Tagfalter, Weißlinge Segelfalter, Schwalbenschwanz, Großes Ochsenauge, Schachbrettfalter, Kleines Wiesenvögelchen und viele mehr suchen den Dost oft in großer Zahl auf und sind so bestens zu beobachten.
Raupenfutterpflanze einiger Nachtfalter. Auch der Mohrenfalter und der Purpubär fressen als Raupe am Dost.
Auch ein seltener Spezialist wie der Dost-Glasflügler ist zu erwähnen..
Dieser Mennigrote Dost-Glasflügler ist selten und kommt nur lokal vor. Nachweise gibt es aus den französischen Savoyen, aus Norditalien aus Niederösterreich (Nordischer Garten???), der Südslowakei, aus Ungarn, dem Balkan, der nördlichen Schwarzmeerküste, aus der Ukraine und Südrussland.
Der Mennigrote Dost-Glasflügler besiedelt dort Steppen, Felsheiden, aufgelassene Weingärten. Die Raupen entwickeln sich am Echtem Dost und einigen anderen Lippenblütlern. Die Falter besuchen Blüten, interessanterweise etwa die des Zwerg-Holunders, halten sich aber vorwiegend in der Nähe der Wirtspflanzen auf.
Die Blätter riechen weniger stark als die des Majoran und ähneln im Grundgeschmack einer Mischung aus diesem und Minze. Verwendet werden sie getrocknet oder frisch.
So wird das beliebte Gewürz in der italienischen Küche etwa zum Würzen von Pizza, Saucen oder Gemüsespeisen hergenommen. Als Tee (auch kaltgezogen), als Salatbeigabe oder für Hackkräutermischungen und in Kräutersalz. Auch zum Aromatisieren von Sorbets und Getränken gut geeignet. Passt vorzüglich zu Kartoffeln oder auch in/auf Eierspeisen.
Übrigens könnten auch die verholzenden Stängel als aromatisierender Anteil in Suppen mitgekocht oder in Rouladen eingesteckt werden.
Der Dost gehört zu den Ätherisch-Ölen und wird in der Volksheilkunde wie der Wilde Thymian (Quendel) angewendet. In der Anwendung ist er milder als der im Mittelmeerraum vorkommende Dost oder Oregano. Die milden, krampflösenden Eigenschaften haben sich auch für Kinder bewährt; als Tee, Kräuterbad oder Kräuterkissen. Außerdem auch bei Husten.
Dost gilt bei Verdauungsstörungen, Blähungen und Infektionen der Atemwege als besonders wirksam. Auch zur Förderung der Gallensekretion und bei nervösen Beschwerden kann Dost eine gute Wahl sein. Dost gilt allgemein als stimmungshebend und ausgleichend.
Das ätherische Öl ist stark antimikrobiell und ist somit auch für Gurgelwässer und Badezusätze bestens geeignet.
Inhaltsstoffe: bis zu 4% ätherisches Öl, auch Terpine und Thymol, Flavonoide, Gerb- und Bitterstoffe sowie Rosmarinsäure.
Tipps & Wissenswertes:
Der Wilde Dost reagiert auf Düngung häufigere Maht und starke Beweidung empfindlich. Daher fehlt er auf intensiv genutzten Flächen.
Einige Gattungen der Lippenblütler haben durch ihren Gehalt an ätherischen Ölen einen sehr markanten Geruch. Die einzelnen Arten duften zwar ähnlich aber doch unterschiedlich. Einmal ausprobieren in einem Riechquiz!
Gute Beispiele hierfür sind Minze, Taubnessel, Thymian, Salbei, Wald- und Heilziest, Rosmarin, Zitronenmelisse und die Gundelrebe
Pflegetipps: kaum Pflege nötig, im Frühjahr sollte das alte, abgestorbene oberirdische Material entfernt werden.
Eine heiße Böschung auf der nichts recht wachsen will. Versuche den Wilden Dost. Er kann dort ein idealer „Rasenersatz“ sein und lockt Unmengen von bunten Insekten an.
Quellen:
wikipedia
Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen AT-Verlag, Der neue Kosmos Schmetterlingsführer
Hinweis zu medizinischen Inhalten und Wirkungsweisen:
Die hier vorgestellten Inhalte geben lediglich einen Überblick über die medizinische Nutzung. Sie stellen keine Empfehlung zur Anwendung dar. Bitte suchen Sie daher immer das Gespräch mit einem Arzt oder Apotheker.
Alle Angaben zu Verwendung, Kulinarik oder vermuteter Heilwirkung gelten ohne Gewähr. Die Angaben dazu haben lediglich informativen Charakter und sollen den Leser keinesfalls zur Selbstmedikation anregen, sondern einen Überblick über den momentanen Wissensstand geben.
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