Deutscher Name: Kleine Teichrose
Synonyme: Zwergmummel, Zwerg-Teichrose
Botanisch: Nuphar pumila
Familie: Seerosengewächse
mehrjährige Seltenheit klarer Gebirgsseen
eine erlesene Rarität für die kühle Wasserstelle
Wassertiefe: (20) 30 bis 80 cm
Blütezeit: Juni-September
Blüte: leuchtend gelb, leicht duftend, sie stehen auf kurzen Stielen etwas über der Wasseroberfläche und haben geöffnet etwa 2 – 3 cm Durchmesser, Wenn der Platz passt, in durchaus passabler Menge. Es wird auch reichlich Pollen produziert.
Frucht/Samen: Die 1 bis 2 cm große Frucht ist im oberen Teil oft zu einer Seite hin gekrümmt. Die braunen Samen sind 3,5 bis 4 mm lang.
Die Ausbreitung der Früchte erfolgt durch Wasser.
Blatt: Die glänzend grünen Schwimmblätter ähneln sehr den Seerosenblättern. Es werden aber auch Unterwasserblätter ausgebildet. Diese sind weicher und von hellem Grün.
Wuchs: Die kleine Teichrose ist deutlich schwachwüchsiger als die sehr kräftig wachsende Teichrose, die große Schwester sozusagen. Als ausdauernde, sommergrüne Wasserpflanze, die vom Teichgrund her nach oben wächst, bildet sie ein etwa fingerdickes Rhizom.
Verwendung im Garten: In eher kühlen Teichen, Tümpeln oder Wassergefäßen, z.B. einer schattigen Regentonne. Dabei nicht allzu tief setzen. Halbschattig oder auch sonnig, wenn es sich um keine Hitzelage handelt.
Lebensraum, Boden: Eher kühle Standorte mit weichem, nährstoffarmen Wasser werden bevorzugt. In der Natur daher hauptsächlich in kühlen Moor- und Gebirgsseen. Der Untergrund ist dabei schlammig. Hier wurzelt sie in der Regel in 50 bis 150 cm Tiefe auf Torfschlammböden.
Vorkommen: Vereinzelt Mitteleuropa, Nordeuropa, Sibirien.
In Mitteleuropa sind zwei deutlich voneinander getrennte Verbreitungsgebiete vorhanden. Die Vorkommen des südbaltischen Raumes reichen im Westen bis nach Mecklenburg, vereinzelt sind auch in Nordwestdeutschland einzelne Vorposten vorhanden; östlich der Oder ist die Art jedoch viel häufiger anzutreffen. Des Weiteren ist die Kleine Teichrose im Vorland der Sudeten, in Südböhmen und Mähren und im Waldviertel anzutreffen.
Im nördlichen Alpenvorland sind einige zerstreute Vorkommen von Genf, Luzern und Zürich bis in das Gebiet von Bad Tölz zu finden. Im südöstlichen Randgebiet gibt es im Ossiacher See in Kärnten eine Population. Vereinzelt ist die Art innerhalb der Alpen anzutreffen, im größten Teil der Zentralalpen sowie in den gesamten Süd- und Westalpen fehlt sie jedoch. Weitere Vorkommen gibt es im südlichen Schwarzwald, in den Vogesen, in Lothringen und im Französischen Jura.
In Skandinavien kommt die Kleine Teichrose hauptsächlich im nördlich Teil vor.
Da reichlich Pollen angeboten wird, für viele Insekten ein lohnenswerter Besuch. Die Blätter können von einem kleinen, sehr interessanten Schmetterling als Raupenfutterpflanze ausgesucht werden. Zwar beim Gärtner wenig beliebt, aber der Seerosen- oder auch Laichkrautzünsler nimmt auch die Teichrose zur Eiablage an. Doch keine Angst! Die Fraßspuren sind wirklich auszuhalten und der Schmetterling ist hübsch anzusehen und hoch interessant in seiner Entwicklung! Seine Raupen entwickeln sich nämlich tatsächlich unter Wasser!
Außerdem: Darum geht es doch im Naturgarten – auch unseren Tieren ausreichend Nahrung und Lebensraum zur Verfügung zu stellen.
Tipps & Wissenswertes:
Teichmummeln zählen mit einer Reihe anderer Pflanzen zu den Eiszeitrelikten (Glazialrelikten). In recht warmen Gartenteichen fühlen sie sich daher naturgemäß nicht recht wohl. Diese Pflanzen sind somit ein Überbleibsel längst vergangener, kalter Klimaperioden. Es gibt auch etliche Tierarten, die als solche Relikte bezeichnet werden. Das bekannteste unter ihnen ist wohl das putzige Murmeltier.
Andere Eiszeitrelikte sind etwa die Zwergbirke, die Silberwurz oder das Alpenfettkraut.
Die meisten heutigen Fundorte liegen im Gebiet nordischer und alpiner Vergletscherung (also Nordskandinavien und unsere Alpen).
Nach dem Rückzug unserer Gletscher nach den letzten Eiszeiten hat sich das Areal der Kleinen Teichrose in Mitteleuropa erheblich verkleinert. Nun ziehen sich die Gletscher weiterhin in beängstigendem Tempo zurück. Wie lange unsere letzten eiszeitlichen Überbleibsel dies mitmachen können, bleibt abzuwarten.
Quellen:
wikipedia