Deutscher Name: Gewöhnlicher Gilbweiderich
Botanisch: Lysimachia vulgaris
Familie: Primelgewächse
mehrjährig | heimisch
Höhe: 50-150 cm
Blüte: gelb, Juni-August
Eine in Europa einzigartige Eigenschaft von Blütenpflanzen:
Die Blüten sondern ein Öl ab, welches von spezialisierten Bienen zur Versorgung ihrer Nachkommen benötigt wird.
Beschreibung: Aufrechter Stängel im oberen Bereich oft verzweigt, Blütenstängel stehen bis in den Winter, Tiefwurzler, Ausbreitung auch durch Wurzelausläufer
Gartenstandort: Sonnig bis absonnig, feuchte Stellen wie etwa Senken in denen sich nach Regenfällen das Wasser sammelt. Teichrand. Naturnahe Pflanzungen mit hohen, kräftigen Stauden.
Lebensraum: Häufig in feuchten oder wechselnassen Wiesen und Sumpfgebieten. An feuchten Waldrändern, Gebüschen und entlang von Bächen
Vorkommen: Ganz Europa
In Deutschland, Schweiz und Österreich ist er flächendeckend vorhanden und glücklicherweise nicht gefährdet
Kombination: Echtes Mädesüß, Blutweiderich, Schlangenknöterich, Gelbe Wiesenraute, Arzneiengelswurz, Waldengelswurz, Wasserdost, Großer Wiesenknopf, Hohes Riesen-Pfeifengras, Rasen-Schmiele, Sumpfstorchschnabel, Echter Baldrian, Bach-Kratzdistel
Eine Besonderheit des Gilbweiderichs ist die Ausscheidung eines speziellen Öles durch die Blüte. Das Vorkommen der Schenkelbiene ist an die Anwesenheit des gewöhnlichen Gilbweiderichs gebunden. Die Schenkelbiene (Macropis europaea) sammelt dieses Öl und vermischt es mit dem ebenfalls gesammelten Pollen zu einem festen Klumpen. Dieser dient als Fressvorrat für die Bienenlarven.
Außerdem sind pollenfressende Schwebfliegen an den Blüten anzutreffen.
Für etliche Wildbienen äußerst wichtig, um die Brut mit Pollen zu versorgen. Weibliche Schenkelbienen benötigen ausnahmslos verschiedene Gilbweiderich-Arten, um dort gezielt Pollen für ihre Brut zu sammeln. Je nach Lebensraum und Flugzeit kommen dabei die verschiedenen Arten mit ihren unterschiedlichen Ansprüchen und Blühzeiten in Frage. Auch die Männchen besuchen Gilbweiderich-Arten, natürlich um dort nach Weibchen Ausschau zu halten. Männliche wie weibliche Individuen besuchen allerdings verschiedene andere Pflanzenarten, um sich mit Nektar zu versorgen. In Bezug auf die Nektarquellen liegt also keine Spezialisierung vor.
Junge Blätter gehackt als Suppenbeigabe, Teigtaschenfüllung, Triebe ergeben entsaften einen sauer-fruchtigen Saft
Tipps & Wissenswertes:
Dieser Gilbweiderich wird auch als „Ölblume“ bezeichnet, denn neben Blütenstaub wird auch ein besonderes Öl von der Pflanze produziert und von der Blüte abgegeben. Somit gehört der Gilbweiderich zu den ganz wenigen Arten der mitteleuropäischen Flora, die ihre Bestäuber mit Öl und nicht mit Nektar anlocken.
Der Gilbweiderich sollte mit ebenso wuchsfreudigen und kräftigen Pflanzen vergesellschaftet werden (siehe Kombination). Er benötigt keine Pflege.