Deutscher Name: Echtes Labkraut
Synonmyme: Unserer lieben Frau Bettstroh, Liebfrauenstroh, Muttergottes Bettstroh, Marienbündel
Botanisch: Galium verum
Familie: Rötegewächse
Heil- und Schmetterlingspflanze | mehrjährig
Höhe: 30-70 cm
Blüte: die Blüten gleichen gelben Wolken mit besonders feinem und intensivem Honigduft
Blütezeit: (Mai) Juni – September
Früchte: schwarze, glatte Früchte die auch von Ameisen vertragen und somit verbreitet werden
In Mitteleuropa etwa 35 Arten, daneben auch so bekannte wie das Klebrige Labkraut und der Walmeister
Wuchs: horstig, aufrecht und auf nährstoffreichen, frischen Böden mit der Zeit auch niederliegend oder in andere, benachbarte Pflanzen einkletternd
Lebensraum, Standort: sonnig-warm, gerne auf nicht zu nährstoffreichen, trockenen oder wechselfeuchten Lehm- oder Lössböden. Es besiedelt vorwiegend Magere Rasen und Weiden, mehr oder weniger trockene Wiesen, warme Saumbereiche von Gebüschen und Wegraine, aber auch Moorwiesen. Seine Standorte sind sonnig-warm und häufig südlich exponiert.
Vorkommen: In Mitteleuropa im Tiefland westlich der Weser nur selten, östlich von ihr ist es zerstreut; in Gegenden mit Sandböden fehlt es örtlich oder es ist dort nur selten; in den übrigen Gebieten kommt es häufiger vor.
Die Blüten duften herrlich mild nach Honig; es handelt sich um eine hervorragende Bienenfutterpflanze.
Die kleinen schwarzen Früchte werden von Ameisen ausgebreitet. Auch Wildbienen nutzen die Blüten vereinzelt, um Pollen zu sammeln.
Schmetterlinge:
Das Echte Labkraut ist eine sehr wichtige Raupenfutterpflanze von verschiedenen Schmetterlingsarten: Kleiner Weinschwärmer, Taubenschwänzchen, Labkrautschwärmer, Labkrautbär, Fleckenbär.
Das Taubenschwänzchen legt seine Eier überhaupt nur an Labkräutern ab.
Das Labkraut ist eine geschmacklich milde Pflanze für Salate, Suppen, Gemüsepfannen und Gemüseleibchen. Das Wiesenlabkraut kann ebenso verwendet werden.
Schlecht heilende Wunden können mit Teekompressen des Labkrautes oder auch in Bädern behandelt werden. Auch der frische Press-Saft wurde auf Wunden geträufelt. Außerdem als Tee bei Nieren- und Blasenerkrankungen zur Förderung der Harnabsonderung.
Das Echte Labkraut ist eine alte Färberpflanze. Die Wurzeln färben rot, die Blüten gelb. Die Schotten verwenden es heute noch zum Färben von Wolle oder Stoffen. Allerdings färbt es weniger stark als die verwandte Färberpflanze Krapp.
Tipps & Wissenswertes:
Namensgebung:
Der Name Labkraut bezieht sich auf die Verwendung zur Gerinnung der Milch zum Zwecke der Käseherstellung. Die Pflanze enthält Labfermente, welche die Milch gerinnen lassen.
Auch heute wird es noch zur Herstellung des englischen Chesterkäses herangezogen. Der einzigartige Geschmack sowie seine gelb-orange Farbe kommen daher.
Das Dicklegen der Milch gelingt offenbar mit Ziegenmilch und einem kräftigen, wässrigen Kochauszug der Pflanze zuverlässiger als mit Kuhmilch.
Diese Auszug kann kühl gelagert werden und etwa 2 Esslöffel werden fünf Liter Milch beigemengt. Frischkäse soll damit besonders einfach zubereitet werden können.
Tipp:
Das Labkraut verströmt während seiner Blütezeit auf sonnig, warmen Böschungen einen wunderbaren Duft. Ich finde es ist eine der besten Pflanzen um die Vielfalt im Garten rasch zu heben. Von der Blumenwiese bis ins Beet oder in bekiester Einfahrt. Das Labkraut macht sich immer gut. Und ich schätze seinen unkonventionellen Wuchs.
Der volkstümlichen Bezeichnung nach, wurde die Krippe des Jesuskindes mit dem „Muttergottes Bettstroh“ ausgepolstert.
Früher wurde es Gebärenden unter dem Bett ausgebreitet. Die Düfte des Labkrautes sollen beruhigen und zudem eine schützende Wirkung entfalten.
Hinweis zu medizinischen Inhalten und Wirkungsweisen:
Die hier vorgestellten Inhalte geben lediglich einen Überblick über die medizinische Nutzung. Sie stellen keine Empfehlung zur Anwendung dar. Bitte suchen Sie daher immer das Gespräch mit einem Arzt oder Apotheker.
Alle Angaben zu Verwendung, Kulinarik oder vermuteter Heilwirkung gelten ohne Gewähr. Die Angaben dazu haben lediglich informativen Charakter und sollen den Leser keinesfalls zur Selbstmedikation anregen, sondern einen Überblick über den momentanen Wissensstand geben.
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