Deutscher Name: Fenchel
Botanisch: Foeniculum vulgare
Familie: Doldengewächse
Gemüse-, Gewürz- und Heilpflanze | zwei bis mehrjährig
in der Regel einige Jahre recht vital, gute Selbst-Aussaat (für manche bereits zu gut)
Höhe: 120-150 cm
Blüte: gelb
Blütezeit: Juli-September
Lebensraum, Standort: sonnig, mäßig trockene bis frische, nährstoff- und basenreichen, Lehm- oder Lößböden in gerne milder Klimalage. Der Fenchel toleriert auch eher schwere Lehmböden und erreicht dort erstaunliche Ausmaße. Auf zu trockenen Standorten kümmern die Pflanzen eher.
Vorkommen: ursprünglich wohl Südeuropa, Nordafrika, Madeira, die Kanarischen Inseln, die Ukraine, Georgien, Pakistan und Westasien.
Kombination: Wiesensalbei (Salvia pratensis), Wiesenflockenblume (Centaurea jacea) Spornblume (Centranthus ruber), Herzgespann (Leonurus cardiaca), Gelbe Skabiose (Scabiosa ochroleuca), Großblütige Königskerze (Verbascum densiflorum)
Volksmedizin: Fenchel wurde zur Arzneipflanze des Jahres 2009 gekürt. Die Volksmedizin kennt ihn vor allem als Mittel bei Blähungen kleiner Kinder und Husten sowie als Beruhigungsmittel. Neben Verdauungsbeschwerden können die in den Früchten enthaltenen ätherischen Öle durch ihre antibakterielle Eigenschaft auch Atemwegsbeschwerden lindern.
Zu guter letzt eignen sich Fenchelöl und Fenchelhonig hervorragend für die Linderung von Bauchkrämpfen bei Babys und Kleinkindern.
Die offen liegenden, kleinen gelben Blüten werden gerne von kurzrüssligen Insekten wie Bienen, Hummeln, Wespen und Fliegen besucht. Blätter und besonders die Blüten sind bevorzugte Nahrung von Schwalbenschwanzraupen, Bestäubung hauptsächlich durch kleine Käfer und Fliegen, Spinnen sitzen gerne in den unübersichtlichen Blättern und warten auf Beute.
Fenchelsamen finden als Gewürz in verschiedenen Brotsorten Verwendung oder als Tee aufgegossen. Der Tee ist bekannt für seine beruhigende Wirkung bei Magen- und Darmbeschwerden.
Fencheltee gehört neben Pfefferminz- und Kamillentee zu den besonders bekömmlichen Kräutertees. Schon Kleinkindern kann Fencheltee aufgrund seiner milden Wirksamkeit verabreicht werden.
Auch in der indischen Küche sind Fenchelsamen sehr beliebt und verbreitet. Sie sind Teil von Gewürzmischungen (Panch Phoron) und werden gerne nach dem Essen als Munderfrischer gekaut.
Gewürz der Engel: Sogar der Pollen des Fenchels kann als Gewürz verwendet werden. Der Pollen ist sehr aromatisch und schmeckt süß. Die aufwändigen Produktion macht das Gewürz allerdings vergleichsweise teuer.
Fenchel findet darüber hinaus auch in einigen Spirituosen Verwendung. Häufig dient er dabei zur geschmacklichen Abrundung eines Getränkes, das als einen der Hauptbestandteile Anis (oder Sternanis) enthält, z. B. Absinth oder Pastis.
Tipps & Wissenswertes:
Wir warten jedes Jahr sehnsüchtig auf den ersten frischen Tee den wir aus den Samen brühen. Der Tee schmeckt hervorragend und ist eine wahre Wohltat für Körper und Seele. Einfach die Samenkörner ganz leicht quetschen und mit heißem Wasser überbrühen und nach Geschmack ziehen lassen – fertig. Wir schaffen uns jedes Jahr einen Samenvorrat für den Winter an. Leider hält er nie sehr lange, weil der Tee bei der ganzen Familie sehr beliebt ist.
Im Vorbeigehen naschen wir gerne an den Samen – dies erfrischt mindestens so gut wie Kaugummi.
Der Echte Fenchel oder Garten-Fenchel wir hauptsächlich in drei verschiedenen Varietäten kultiviert. Die Varietäten unterscheiden sich hinsichtlich Verwendung und Wuchs.
- Gemüsefenchel, Knollen- oder Zwiebelfenchel (Foeniculum vulgare var. azoricum)
- Gewürzfenchel oder Süßfenchel (Foeniculum vulgare var. dulce)
- Wilder Fenchel oder Bitterfenchel (Foeniculum vulgare var. vulgare)