Deutscher Name: Echter Meerkohl, Seekohl oder Strandkohl
Botanisch: Crambe maritima
Familie: Kreuzblütengewächse
Heilpflanze | mehrjährig
Herkunft: Küsten der N- und Ostsee, sowie Schwarzes Meer
Höhe: 20-50, selten bis zu 75 cm
Blüte: weiß
Blütezeit: Mai-Juli, nach Honig duftend
Lebensraum, Standort: Meerestrand und -küste, Dünen, Salzwiesen; sandiger Boden / Sandboden; steiniger Boden / Kies / Grus
Trotz seiner Herkunft wächst der Meerkohl auf durchlässigen und eher sandigen Böden auch im Garten sehr gut. Nur schwere, undurchlässige Böden mag er nicht. Da stirbt die Wurzel meist ab. Ansonsten ist er sehr langlebig und sät sich auf sandig-kiesigem Untergrund sogar manchmal aus.
Vorkommen: Von vielen Menschen noch nie wahrgenommen, wächst der Küstenmeerkohl eigentlich entlang der Nord- und Ostseeküste. Auch am Schwarzen Meer gibt es Vorkommen.
Blatt: Unverwechselbarer, beeindruckender Austrieb der grau-blau bereiften, welligen Blätter. Die ausgewachsenen Blätter sind nicht minder imposant.
Naturschutz: Der Echte Meerkohl steht in Deutschland und in anderen europäischen Ländern unter Naturschutz. Da er trotz Verbot immer noch geerntet wird bzw. die Küstenbereiche, in denen er natürlicherweise vorkommt, beweidet werden (Dänemark), ist er weiterhin sehr gefährdet, und kommt außerhalb von zugangsgesperrten Naturschutzgebieten nur noch äußerst selten vor.
In jüngsten Jahren nehmen Initiativen zu, die sich dem Meerkohl entlang seiner natürlichen Küstenvorkommen annehmen und beispielsweise durch Rodungsmaßnahmen bedrängender Pflanzen wieder Platz für seinen Fortbestand schaffen.
Kombination: Sandgrasnelke (Armeria elongata), Strandhafer
Ideale Raupen-Futterpflanze für einige Schmetterlingsarten. Großer und Kleiner Kohlweißling, Totenkopfschwärmer. Die nach Honig duftenden Blüten werden sehr gern von verschiedensten Insekten besucht.
Seine Familienzugehörigkeit zu den Kreuzblütengewächsen verrät seine enge Verwandtschaft mit unserem Gartenkohl, aber auch Senf und Meerrettich.
Er hat einen angenehmen, salzig-nussigen Geschmack und enthält Vitamin C und Mineralien. Zudem eignet sich die Pflanze hervorragend als Beilage zu Hauptspeisen. Also darf der Meerkohl gerne im Gemüsegarten angesetzt werden. England und Frankreich machen dies ja schon lange vor.
Dort wird der junge Austrieb allerdings gerne gebleicht und so ähnlich dem Spargel genossen. Also viel Raum zum Experimentieren.
Wem der Küsten-Meerkohl zu schade zum Essen ist, bewundere einfach seine abwechslungsreiche Entwicklung durch das Gartenjahr hindurch.
Tipps & Wissenswertes:
Immerhin etwas Aufmerksamkeit erlangte der Meerkohl bereits durch Derek Jarman. In seinem exzentrischem Küstengarten, der wunderbar in seinem Buch beschrieben wird (Derek Jarman´s Garden), findet sich der Meerkohl. Der bereits verstorbene Künstler schuf mit diesem Garten eine einzigartige Atmosphäre fernab gängiger Gartenklischees.