Deutscher Name: Kornelkirsche, Dirlitze, Herlitze
Österreichischer Name: Dirndlstrauch
Botanisch: Cornus mas
Familie: Hartriegelgewächse
heimisch
Höhe: 300 – 500 cm, im Alter auch so breit
Wuchs: Eher langsamwüchsig, besonders in der Jugend. Großer breiter Strauch mit meistens mehreren starken Grundästen. Viele Kurztriebe, recht dicht. Auch als Baum mit kurzem Stamm.
Blüte: goldgelb
Blütezeit: früh, März – April
Frucht: rote Steinfrucht = Dirndl | essbar | vielseitig verwendbar | sehr gesund
Lebensraum, Standort: Sonne – Schatten, bevorzugt warme Standorte, Eichenmischwälder, windresistent, stadtklimafest
Boden: sehr anspruchslos, kalkliebend, recht trockenheitstolerant
Vorkommen: Mitteleuropa
Anwendungen: Die Früchte sowie die Rinde der Kornelkirsche sollen eine fiebersenkende und adstringierende Wirkung zeigen und enthalten einen hohen Anteil von Vitamin C. In der Volksmedizin wurde sie bei Durchfall und Darmerkrankungen angewendet. Die Blätter und Rinde können zur Wundsalbe verarbeitet werden. Aus den Früchten kann ein besonders hochwertiger, teurer Edelbrand gewonnen werden.
Die sehr nektar- und pollenreichen Scheibenblüten sind im Frühjahr neben der Salweide eine erste, reiche Nahrung für Honig- und Wildbienen.
Blätter und Triebe werden gern von verschiedenen Wildarten wie Feldhase und Reh angenommen. Die Kirschen werden von Vogelarten wie Kernbeißer, Dompfaff, Kleiber und Eichelhäher sowie Haselmaus und Siebenschläfer gefressen.
Auch Fliegen und manche Käferarten wie der Flache Glanzkäfer ernähren sich von ihren Pollen und ihrem Nektar.
Ist der aus China stammenden Forsythie (zumindest der im Handel erhältlichen Sorten) ökologisch weit überlegen, da sie im Gegensatz zu dieser Insekten als wichtige Nahrungsquelle dient (die Forsythie ist steril und hat weder Nektar noch Pollen). Zudem stellen die Früchte im Herbst eine begehrte Nahrung für Singvögel dar. Wertvolles Vogelschutz- und Nährgehölz.
Nahrungsgrundlage für Vögel: 15 lebende Vogelarten
Von Februar bis März wird aus Blüten Spirituosen oder Tee hergestellt. Auch die Blätter können, am Besten gemischt mit anderen Kräutern zu Tee verarbeitet werden.
Die Blätter und Blüten der Kornelkirsche geben einen fruchtigen Geschmack. Die von Juli – Oktober reifen Früchte eignet sich zum direkten Verzehr. Anfangs ist die Frucht noch sehr sauer wird aber umso süßer desto reifer sie ist. Tipp: Ausgereifte Früchte fallen vom Strauch zu Boden. Diese reifen Früchte eignen sich, um sie anschließend zu Saft, Limonade oder Bowle zu verarbeiten. Marmeladen sind sehr schmackhaft.
Als besonders delikat gelten die Früchte entkernt, püriert, gesüßt mit Chili eingekocht. Diese Sauce passt hervorragend zu Weichkäse.
Wissenswertes
Über die Dirndlsträucher gibt es so viel Wissenswertes, dass darüber ganze Bücher geschrieben wurden. Und dies völlig zu Recht. Jedenfalls können Kornelkirschen mehrere hundert Jahre alt werden.
Sie hören auch nie richtig auf zu wachsen. Sehr alte Exemplare können 10 und mehr Meter im Durchmesser aufweisen.
Das österreichische Pielachtal ist berühmt für seine uralten Dirndlsträucher und deren vielfältige Veredelung.Kornelkirschen wurden bisweilen gerne als geschnittene Hecke gezogen. Da das alte Holz fruchtet, blühen diese Hecken nicht unreich.