Deutscher Name: Waldrebe, Gewöhnliche Waldrebe, Tarzanliane
Synonyme: Tarzanliane
Botanisch: Clematis vitalba
Familie: Hahnenfußgewächse
Höhe: 5 – 10 (30) m
Die angegebene Höhe setzt eine entsprechende Höhe der Rankhilfe voraus, im Fall der Liane kann dies ein hoher Baum oder ein hohes Gebäude sein
Wuchs: aufstrebend mit vielen seitlichen Verzweigungen mit reicher Blütengarnierung
Blütezeit: Juni – August
Blüte: cremeweiß, etwa 2-3 cm Durchmesser, schalenförmige Blümchen mit sanftem Duft
Frucht: rotbraune Samenkörnchen mit fedriger Behaarung, dem sogenannten Federschweif, welcher der Windausbreitung dient. Die Federschweife haften mit den Samenkörnern bis ins Folgejahr
Herbstfarbe: gelblich
Wuchs: als raschwüchsige Kletterpflanze mit verholzenden Trieben rankt diese Clematis indem sie ihre Blattstiele als Ranken einsetzt und sich dünne Strukturen quasi als Kletterhilfe oder Steigbügel schnappt. Ältere Lianen sind in der Lage sich linksdrehend an kräftigen Baumstämmen nach oben zu winden.
zur raschen Berankung verschiedenster, auch sehr hoher Elemente. Beispielsweise Zäune in diversen Varianten wie Staketen-, Maschendraht, Lattenzaun. Selbst Parkgaragen oder Wirtschaftsgebäude verschwinden mit den Jahren aufgrund ihrer Wuchskraft unter einem grünen Vorhang.
Trockenmauern können rasch begrünt/bewachsen werden.
Besonders wirkungsvoll sind die Waldreben an Wohngebäuden oder im Außensitzbereich, etwa bei einer Pergola. Die zahlreichen duftenden Blüten verbreiten einen natürlichen Charme. Außerdem kann die recht üppig wachsende Waldclematis so von Zeit zu Zeit einfach zurechtgetrimmt werden.
Das Carport, der Balkon, die hohe Stallwand, all dies wären denkbare Einsatzgebiete für diese heimische Schlingpflanze.
Eine weitere Variante kann das Ein- oder Emporwachsen in Bäume sein – so wie es auch mit Ramblerrosen praktiziert wird – Ramblerrosen geben für großzügige Situationen einen idealen Partner ab.
frische, nahrhafte Böden, sonnig bis halbschattig, wenig anspruchsvoll. Nur trockene oder stark durchlässige Böden meidet die Tarzanliane. Sogenannte Waldmantelgebüsche, also üppig verwachsene Waldränder
Vorkommen: im kühl gemäßigtem Europa, in Deutschland im Flachland deutlich seltener
Eigenschaften:
Nutzen für Tiere: Wildbienen, Raupenfutterpflanze, Vogelgehölz
Unsere heimische Waldliane hat einen sehr hohen, weit unterschätzen ökologischen Wert. Und zwar einerseits als wichtiger Pollenlieferant für mindestens 18 Wildbienenarten. Auch Honigbienen, Schwebfliegen, diverse andere Fliegenarten sowie Wespen fliegen auf die zahlreichen Blütensternchen.
Auf der anderen Seite fungiert sie als äußerst wichtige Raupenfutterpflanze unserer heimischen Schmetterlingsarten. Etwa 40 Arten konnten bisher nachgewiesen werden.
Darunter etwa der Nachtschwalbenschwanz, die Purpurglanzeule , das Waldrand-Fensterschwärmerchen und der Waldrebenspanner. Die adulten Schmetterlinge hingegen nutzen die Blüten der Clematis kaum.
Auch unsere Vögel fressen die zahlreichen Samenkörner im Winter und nutzen die lange haftenden Federschweife im Frühjahr zum Nestbau. Immer wieder kann ich diese beim Nistkastensäubern in den Nestern entdecken.
lt. wenigen Überlieferungen früher gelegentlich in Gebrauch.
Aufgrund der leichten Giftigkeit wohl eher als reine Notnahrung bei Nahrungsknappheit anzusehen. Man kochte ganz junge Triebe aus, um sie anderen Speisen sparsam beizumengen.
Ebenso wurden bleistiftdicke Triebe im Sommer geschnitten, getrocknet und als Art Glimmstängelchen konsumiert. Zwar irgendwie nachvollziehbar aber vermutlich ist einigen sehr schlecht geworden!
Tipps & Wissenswertes:
Pflegetipps: Entweder kürzt man die Waldrebe alle paar Jahre stark ein. Auf etwa 50 – 70 cm über dem Boden kann sie also kräftig zurückgeschnitten werden. Viele neue Triebe werden wieder blühwillig durchstarten.
Es kann auch einer oder mehrere Haupttriebe erhalten bleiben und nur die zu üppigen Seitentrieb werden regelmäßig entfernt. Dies macht vor allem dann Sinn, wenn die Waldrebe als rankendes Element im Gebäudebereich eingesetzt wird.
Wissenswertes: die einzelnen Haupttriebe der Tarzanliane können bis zu 25 Jahre alt werden. Die Wurzel sogar bis zu 50 Jahre. Ganz alte Lianen können bodennah oberschenkelstark werden!
Hinweis zu medizinischen Inhalten und Wirkungsweisen:
Die hier vorgestellten Inhalte geben lediglich einen Überblick über die medizinische Nutzung. Sie stellen keine Empfehlung zur Anwendung dar. Bitte suchen Sie daher immer das Gespräch mit einem Arzt oder Apotheker.
Alle Angaben zu Verwendung, Kulinarik oder vermuteter Heilwirkung gelten ohne Gewähr. Die Angaben dazu haben lediglich informativen Charakter und sollen den Leser keinesfalls zur Selbstmedikation anregen, sondern einen Überblick über den momentanen Wissensstand geben.
Eine Haftung hinsichtlich der Verwendung ist ausgeschlossen.
Quellen: Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten (Helmut Pirc, Leopold Stocker Verlag), Wikipedia