Deutscher Name: Gewöhnlicher Beifuß, Beifuß
Botanisch: Artemisia vulgaris
Familie: Korbblütler
mehrjährig | heimische | Mutter aller Räucherpflanzen
Höhe: 60-200 cm
Blütezeit: Juli-September
Blüte: unscheinbaren, weißlich-grauen, gelblichen oder rotbraunen Blütenkörbchen
deren zahlreiche Pollen durch Windbestäubung vertragen werden.
Frucht/Samen: Eine einzige Pflanze kann pro Jahr bis zu 500.000 Früchte produzieren. Die Samen sind langlebige Lichtkeimer, die von verschiedenen Kleinvögeln gefressen und somit auch vertragen werden.
Blühender Beifuß kann bei empfindlichen Menschen Heuschnupfen verursachen.
Blatt: Die Blätter haben eine Ähnlichkeit mit denen des hochgiftigen Blauen Eisenhutes. Beifußblätter sind sie an der Unterseite allerdings auffallend weißfilzig.
Wurzel: kann bis zu 1,5 m tief wurzeln
Wuchs: eher strauchartig aufrecht mit mehreren Hauptästen, im Winter durch Schneelast langsam niederliegend
Verwendung im Garten
als Solitärpflanze, im Kräutergarten
Kübel, Trog: gut möglich
Lebensraum, Standort: sonnig
Boden: nährstoffreich, eher trocken und durchlässig, aber nicht besonders wählerisch
Vorkommen
Europa, gemäßigten Gebieten Asiens und Nordafrika. Gerne wächst er an „gestörten“ Standorten, also Bereiche, an denen durch meist bauliche Tätigkeiten die Bodenbeschaffenheit stark verändert wurde.
Die ursprüngliche Verbreitung des Beifußes ist heute nicht mehr zu bestimmen, nachdem er durch den Menschen über fast alle nördlichen Gebiete der Erde verbreitet wurde.
In Deutschland, Österreich und der Schweiz in allen Bundesländern anzutreffen. In den Allgäuer Alpen steigt er bis zu einer Höhenlage von 1650 Metern auf.
Die Pflanze dient zahlreichen mehr oder weniger spezialisierten Insektenarten als Nahrung. Darunter befinden sich verschiedene Rüsselkäfer und der Beifuß-Mönch (Cucullia absinthii), ein Nachtfalter der zur Gruppe der Eulenfalter zählt.
Die Falter saugen den Nektar. Die Raupen ernähren sich überwiegend vom Gewöhnlichen Beifuß. Jüngere Raupen fressen zunächst an den Blüten, später an den Fruchtständen. Aufgrund ihrer Färbung sind sie hervorragend an ihre Umgebung angepasst und so weitestgehend vor Feinden geschützt. Sie verpuppen sich im Herbst im Boden, wobei die Puppen gelegentlich zwei Jahre überliegen.
Die Samenkörner werden von einigen Vögeln gerne gefressen. Dazu suchen sie den Wermut in den kalten Monaten auch immer wieder auf.
Beifuß wirkt aufgrund seiner Bitterstoffe appetitanregend und verdauungsfördernd – besonders bei schweren und fetten Fleischgerichten. Der Gallenfluss und die Bildung von Magensäure werden angekurbelt. Daher findet man den Beifuß traditionell auch in Kräuterlikören oder trinkt das Kraut auch als Tee bei Magenverstimmungen.
Geerntet wird der Beifuß vor dem Öffnen der Blüte. Solange die Blütenkörbchen noch geschlossen sind, schneidet man die oberen Triebspitzen ab. Sobald sich diese öffnen, werden die Blätter bitter und eignen sich nicht mehr zum Würzen. Die Erntezeit für die Wurzel ist der Spätherbst.
Die „Mutter aller Pflanzen“ gilt in vielen Kulturen als eine der wichtigsten Räucherpflanzen. Die „Frauen-Mugwurz“ oder die „Schoßwurz“ wie Beifuß auch genannt wurde, ist das Frauenkraut schlechthin. Frauen verräucherten früher Beifuß, um ihre lebensspendenden Organe zu weihen und zu reinigen, die Fruchtbarkeit zu fördern und um die Geburt einzuleiten.
Beifuß wird beim Räuchern Schutz und Reinigung zugeschrieben. Er soll bei Veränderungen unterstützen und beim Loslassen helfen.
Tipps & Wissenswertes:
Beifuß wurde schon in den Klostergärten des Mittelalters angebaut und ist mindestens seit der Antike als Heilpflanze in Verwendung.
Aus Beifuß wird ein wertvolles Öl für die Parfumindustrie hergestellt.
Quellen:
wikipedia
galasearch
Kräuter von Burkhard Bohne
Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde von Ursel Bühring
Hinweis zu medizinischen Inhalten und Wirkungsweisen:
Die hier vorgestellten Inhalte geben lediglich einen Überblick über die medizinische Nutzung. Sie stellen keine Empfehlung zur Anwendung dar. Bitte suchen Sie daher immer das Gespräch mit einem Arzt oder Apotheker.