Deutscher Name: Kren, Meerrettich
Synonyme: Scharfe Stange
Botanisch: Armoracia rusticana
Familie: Kreuzblütler
Höhe: bis 120 cm
Blütezeit: Mai – Juni
Blüte: cremeweiße Trauben, genießbar
Frucht/Samen: genießbar, scharf
Blatt: verschiedenartige lange Laubblätter, typischer Geruch, genießbar
Wuchs: rosettenartig, aufstrebend
Wurzel: typische Krenwurzel, innen rein weiß; tiefe, oft auch verzweigte, kräftige Pfahlwurzel
Lebensraum, Standort: frische bis auch zeitweise feuchte, nährstoffreiche, tiefgründige Böden. Auch Lehmböden werden sehr geschätzt. Bei ausreichen Bodenfeuchte wächst er auch auf sandigen Böden, vorausgesetzt die Böden sind nicht zu seicht
Verwendung im Garten: als Nutzpflanze
Vorkommen: in Weiden, sog. Krautfluren, feuchten Gräben
Nutzen für Tiere: einige Schmetterlinge nutzen den Kren als Raupenfutterpflanze und legen also ihre Eier an der Pflanze ab. Der Kleine und Große Kohlweißling beispielsweise.
Da die Familie der Kreuzblütler mit vielen ihrer Vertreter wie Kohl, Senf, Rettich äußerst wichtige Wildbienenpflanzen sind, dürfte auch der Kren von Wildbienen genutzt werden. Es gibt dazu leider noch keine genaueren Beobachtungen.
Die Krenwurzel sollte möglichst frisch verarbeitet, also gerieben werden. Das liegt vor allem an den flüchtigen Senfölen. Diese werden erst beim Verletzten der Zellwände durch eben Reiben freigesetzt. Innerhalb von etwa 20 Minuten geht bereits ein größerer Teil dieser Senföle in die Luft verloren. Auch Hitze oder Wärme sollte nicht angewandt werden, auch diese zerstört die Senföle.
Wurzel:
Die ganze Pflanze, insbesondere aber die Wurzel ist scharf. Die Schärfe, die etwas an Kresse erinnert, steigt auch unmittelbar in die Nase. Um die Schärfe etwas abzumildern gibt es zahlreiche Rezepte mit Sahne/Schlagobers oder auch mit Apfel. Gereicht wird Kren traditionsgemäß zu Rindfleichgerichten wie Tafelspitz. Der Semmelkren ist dabei besonders bekannt. Aber auch mit Fisch und Käse harmoniert die Schärfe des Meerrettichs.
Blatt:
Auch das Blatt kann kulinarisch genutzt werden. Junge, frische Blätter können dem Salat beigemengt werde, die großen Krenblätter eigenen sich hervorragend als Rouladenhülle. Fein gehackt kann es diverse Speisen bereichern.
Blüte: die Blüten sind eine scharfe, eßbare Deko
Samen: aus den Samen kann eine scharfe cremige Paste hergestellt werden
Lagerung: Das beste Krenlager ist die Erde. Also immer nur soviel Wurzeln ausgraben, wie man gerade benötigt. Die ausgegrabene Wurzel soll nicht zu sauber gewaschen werden.
Diese kann in ein feuchtes Tuch im Kühlschrank 1 – 2 Wochen gelagert werden. Das beträufeln des Tuches mit etwas Essig verlängert die Lagerzeit noch etwas.
Eine andere alte Wirtshaus-Methode besteht darin, die Krenwurzel in einem mit Wasser gefülltem Glas zu lagern. Das Glas wird im Kühlschrank aufbewahrt. Wichtig ist es, das Wasser täglich einmal komplett zu wechseln. Auch so kann die Wurzel etwa 4 – 5 Tage gelagert werden.
Der Kren kann auch gerieben in ein Glas gefüllt und eingefroren werden. So hält er natürlich besonders lange, büßt beim Auftauen etwas an Schärfe und Aroma ein.
Inhaltsstoffe: sehr viele Vitamine, vor allem ein besonders hoher Anteil an Vitamin C, auch Magnesium, Eisen, Kalium. Besonders wichtig sind natürlich die Senföle oder Glucosinolate. Diese flüchtigen Öle sind für die antimikrobielle Wirkung verantwortlich.
Die bereits über die Mundschleimhaut und dann im Dünndarm aufgenommenen Inhaltsstoffe werden später durch Niere und Lunge ausgeschieden, wo die Stoffe ihr breites antibiotische Wirkung entfalten können.
Senföle haben eine Wirksamkeit gegenüber gram positiv und gram negativen Keimen, gegenüber Influanzaviren und Hautpilzen. Es wurden bisher keine Resistenzen beobachtet.
Trotzdem Vorsicht: nicht zu viel und zu lange zu sich nehmen, denn Senföle reizen die Schleimhäute!
Die unglaubliche Kraft der Senföle: Senföle dürften die Entstehung von Krebszellen hemmen. Insbesondere bei Lungentumoren dürfte eine positive Beeinflussung möglich sein.
Am besten macht man sich die Kraft der Senföle durch regelmäßigen Verzehr senfölhaltiger Lebensmittel zunutze. Also auch andere Pflanzen aus der Familie der Kohlgewächse wie Radieschen, Kohlrabi, Kohl, Garten- und Brunnenkresse sowie Senf oder auch Zwiebeln und die Kapuzinerkresse beinhalten diese hochwirksamen Senföle.
Anwendungen: Der Verzehr von Kren/Meerrettich regt die Produktion von Verdauungssäften an. Kren gilt als pflanzliches Antibiotikum mit einem breiten Wirkungsspektrum. Meerrettich unterstützend bei Infektionen der Atemwege und der ableitenden Harnwege. Kren fördert außerdem die Herztätigkeit und hebt den Blutdruck.
Vermehrung: am Einfachsten über Wurzelschnittlinge aber auch über Samen
Tipps: Kren bildet gerne viele Ausläufer. Ich setze den Kren daher in Wiesenstücke die gelegentlich gemäht werden. Dort stört er gar nicht und kann dort immer wieder geerntet werden.
Wissenswertes: Das Wort Kren kommt aus dem Slawischen vom Wort „krenas“, was soviel wie „weinen“ bedeutet.
Meerrettich wiederum dürfte sich vom althochdeutschen Wort „mer“ herleiten, was einfach ein alter Ausdruck für „Groß“ ist. Also Großer Rettich.
Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Meerrettich
Quelle Krenlagerung:
Hinweis zu medizinischen Inhalten und Wirkungsweisen:
Die hier vorgestellten Inhalte geben lediglich einen Überblick über die medizinische Nutzung. Sie stellen keine Empfehlung zur Anwendung dar. Bitte suchen Sie daher immer das Gespräch mit einem Arzt oder Apotheker.
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