Deutscher Name: Felsenbirne
Botanisch: Amelanchier ovalis
Familie: Rosengewächse
heimisch | leider bereits sehr selten geworden
Höhe: 200 – 400 cm, im Alter genauso breit
Wuchs: im Alter rundlicher Wuchs, locker verzweigt
Blüte: leuchtend weiß
Blütezeit: April – Mai
Frucht: Ab Ende Juni reif, dunkelblau, beerenartig | essbar, äußerst wohlschmeckend, sehr gesund
Lebensraum, Standort: Eichen und Kiefernwälder, Gebüsche, Sonne – Halbschatten,
Boden: durchlässig, warm bevorzugt, trocken – frisch
Vorkommen: Gebirge Mittel-, Süd und Osteuropa, steigt in den südlichen Alpen auf bis zu 2000 Höhenmeter
Anwendungen: Die Früchte enthalten zahlreiche Vitamine und sind reich an Kalium und Zink. Den Früchte wird eine antioxidative und blutverdünnende Wirkung zugeschrieben. Zusätzlich Blutdruck und Blutzucker regulierend. Der Verzehr kann die Verdauung fördern und zeigt eine antibakterielle Wirkung. Ein gutes Hausmittel also bei Hals-und Mundentzündungen.
Die Blüten sind sehr beliebt bei Wildbienen, Hummeln sowie diversen anderen Insekten. Viele Arten von Schmetterlingen nutzen die Felsenbirne als Nektarpflanze z.B. vom Grünen Zipfelfalter (einem gefährdetem Tagfalter) oder dem Baum-Weißling.
Auch von Wildbienen u.a. der Zweifleck-Erdbiene wird die Felsenbirne sehr geschätzt. Außerdem ist sie eine Raupenfutterpflanze für den gefährdeten Obsthain-Blütenspanner und das seltene Trauerwidderchen. Sie gilt ebenfalls als besonders wertvolles Vogelschutz- und Nährgehölz.
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Die entkernten Früchte der Felsenbirne eignen sich um sie zu Marmelade oder zu Eissauce zu verarbeiten. Ihr Geschmack ist leicht mehlig aber süß. Generell sind die Früchte auf verschiedenste Weisen anzuwenden und können kandiert oder als Kompott sowie Sirup eingekocht werden. Die getrocknete Beeren eignen sich hervorragend für Tees, Fruchtweine und Bowle. Früher dienten die getrockneten Früchte gerne als Ersatz für Rosinen. Aber nicht nur aus den Beeren, sondern auch aus den Blättern der Felsenbirne kann von April bis Juni Tee zubereitet werden. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, da die Blätter sowie die zerkauten Fruchtkerne eine geringe Mengen an Blausäure enthalten welche bei zu großzügigem Verzehr zu einer unbekömmlichen Wirkung führen kann. Daher wird empfohlen, die Blätter und die Samen der Felsenbirne nicht zu zerkauen. Tipp: Wenn die Frucht eingefroren wird, verringert sich der bittere Geschmack.
Frage:
Ich würde gerne meine Felsenbirne unterpflanzen. Der Standort ist vollsonnig, aber nicht ganz mager. Was eignet sich da dafür?
Antwort:
Da kann man aus recht vielen Pflanzen auswählen.
Da die Felsenbirne eher lichtdurchlässig ist und nicht sehr breit vom Wuchs, würde ich an einem sonnigen Standort auch Pflanzen wählen, die eher sonnig bis absonnig stehen können.
Natürlich veränderst sich der Platz über die Jahre, aber viele Jahre können diese Pflanzen sicher gut dort gedeihen.
Ich habe alles eher niedrige mehrjährige Stauden zur Auswahl ausgesucht. (Pro m2 können ca. bis zu Stück gesetzt werden)
Arzneiquendel oder Feldthymian
Gelbe Skabiose
Braunelle
Rundblättrige Glockenblume
Kartäusernelke
Heidenelke
Hornklee – starkwüchsig
Felsennelke
Blutroter Storchschnabe
Wundklee
ziemlich flächendeckend werden:
Walderdbeere
Kleines Mausohrhabichtskraut
Tipps & Wissenswerter:
In Baumschulen/Gartencentern wird meist die Amerikanische Felsenbirne angeboten (Amelanchier lamarckii). Diese hat ebenfalls eßbare Früchte, wird aber wesentlich höher (5 – 7 m). Aus ihr lassen sich malerische Schirmformen ziehen. Ihre Früchte wurden bereits von den amerikanischen Ureinwohnern hoch geschätzt. In ihrer Nützlichkeit für Insekten stellt sie eine positive Ausnahmen unter den nicht einheimischen Gehölzen dar. Denn es nutzen sie auch bei uns in Europa beinahe so viel Insekten wie unsere heimische Felsenbirne.