Deutscher Name: Bärlauch
Botanisch: Allium ursinum
Familie: Lauchgewächse
mehrjährig | heimische Waldzwiebelpflanze | legendär gesundes Wildkraut
Höhe: ca. 30 cm
Blütezeit: April-Mai
Blüte: weiß, in rundlichen Blütenständen von ca. 4 cm Durchmesser
Frucht/Samen: auf geeigneten Standorten starke Selbstaussaat.
Durch das Anhaften der Samen an Tierfüßen breitet sich Bärlauch aus. Dies erklärt auch das häufig sehr fleckenweise Auftreten des Bärlauchs. Es werden sehr viele Samen gebildet. Ein Quadratmeter kann zur Samenreife 9000 Samen ausbilden.
Blatt: Das frischgrüne Laub zieht nach der Blüte ab Ende April bis Ende Mai rasch ein und wird unansehnlich. Zwei bis drei Monate nach dem Austrieb vergilben die Blätter durch Erwärmung der oberen Bodenschicht und verströmen dabei den typischen Knoblauchgeruch.
Wurzel: durch Tochterzwiebel auf feuchten Standorten sich rasch ausdehnend
Wuchs: vorsommergrüne, horstige Zwiebelpflanze
Verwendung im Garten
Schön unter alten Bäumen, besonders auch dort, wo es im Sommer durch die Laubdecke sehr dunkel wird, halbschattige, im Frühjahr nicht zu trockene Bereiche. Auch als Einfassung im Gemüsegarten als kleine Hecke
Kübel, Trog: ist möglich, allerdings zieht der Bärlauch früh ein und der Kübel bleibt dann für den Rest des Jahres leer.
Lebensraum, Standort
Ausgesprochen nahrhafte, dauerhaft frische bis feuchte Laubwälder
Er wächst sehr gerne in Buchen- und Eichen-Hainbuchen-Wädern, die einen hohen Grundwasserspiegel oder zumindest eine hohe Bodenfeuchte aufweisen. Er ist eine typische Pflanze unserer Auwäldern.
Boden: Zumindest im Frühjahr sehr frisch bis feucht, nahrhaften
Vorkommen
Ganz Europa mit Ausnahme der immergrünen, mediterranen Region sowie der ungarischen Tiefebene bis nach Westasien. Vom Flachland über das Hügel- bis ins Bergland.
Deutschland: besonders im Süden, im Norden seltener. Er bevorzugt Beckenlagen und die Auenbereiche größerer Flüsse. In Brandenburg und Hamburg wird der Bärlauch in der Roten Liste geführt. In Bremen gilt er als extrem selten und in Schleswig-Holstein wird er als potenziell gefährdet eingestuft.
Österreich: häufig bis zerstreut, sehr stark imLeithagebirge, in Osttirol fehlt er, im westlichen und südlichen Alpengebiet Österreichs ist er bereits gefährdet.
Schweiz: ebenfalls Vorkommen in tieferen und mittleren Lagen
Da der Bärlauch nach der Blüte rasch einzieht (Ende Mai) sollte mit sommergrünen, kräftigen Waldgräsern und Waldstauden kombiniert werden, um die entstandenen leeren Stellen zu beleben. Am Naturstandort verdunkeln die austreibenden Laubbäume ab dem Spätfrühling den Boden oft derart, dass nur noch sehr robuste, schattenverträgliche Schattenkünstler wie der Wald-Frauenfarn oder die Wald-Segge gedeihen.
Gut zum Bärlauch passen auch das Buschwindröschen, das gelbe Buschwindröschen, das Lungenkraut, Gelbstern, der Lerchensporn, Großes Schneeglöckchen, Kleines Schneeglöckchen, der Aronstab, Wald-Ziest, Sterndolde und Sternmiere.
Von unseren heimischen Zwiebeln hat der Bärlauch vielleicht den höchsten Wert für unsere Hummeln und auch Bienen. Zumindest was Pollen und Nektar betrifft, ist er eine äußerst ergiebige Quelle, die sehr gerne und reichlich genutzt wird.
Manche Schwebfliegenarten nutzen den Bärlauch als Kinderstube für ihre Larven und minieren die Blätter oder auch die Blattstiele.
Blätter werden vor der Blüte geerntet, die Zwiebel werden erst im Sommer ausgegraben. Auch die Blüten sind eine bezaubernde, essbare Deko. Sogar die noch grünen, runden Samen lassen sich wie grüner Pfeffer in Saucen, für Weichkäse oder diverse Gemüsegerichte verwenden.
Bärlauchblätter werden roh oder gedünstet zum Würzen mannigfaltigster Gerichte wie Suppen, Salaten, Fleisch- Fisch- und Gemüsegerichten verwendet. Die Bärlauchzeit ist immer ein kulinarisches Highlight nicht nur der deutschsprachigen Küche.
Im Vorbeigehen kann immer ein Blatt genascht werden! Gesund und schmackhaft.
In der Volksheilkunde altbekannt bei Verdauungsstörungen, gegen Bluthochdruck und als vorbeugende Pflege der Gefäße.
Tipps & Wissenswertes:
Der Bärlauch war schon bei den Germanen und Kelten eine wichtige Heilpflanze. Ausgrabungen bezeugen die Kultur vor bereits 5000 Jahren!
Pflegetipps
Im Garten mit den eher beschränkten Raumverhältnissen kann der Bärlauch andere Frühlingsblüher mit der Zeit verdrängen – dies geschieht besonders auf für ihn idealen Standorten, also feucht bis sehr feucht und besonders nahrhaft. Daher empfehlen wir, den Bärlauch im Garten auf eher trockeneren Plätzen mit nicht zu reicher Erde zu setzen. Dies zügelt ihn in seiner Durchsetzungskraft und er bleibt verträglicher. Ab Ende Mai ist der schöne Zauber ohnehin vorüber. Beim Anbau im Garten kann der Bestand auch gelegentlich eingedämmt werden.
ACHTUNG! Giftige Doppelgänger:
Bärlauch kann mit einer Reihe von Pflanzen verwechselt werden. Also nur dann ernten, wenn man Bärlauch auch wirklich sicher erkennt. Verwechslungen sind beim Austrieb möglich mit der Herbstzeitlose, mit Schneeglöckchen und eventuell dem Aronstab. Etwas später auch mit dem Maiglöckchen. Alle angeführten Pflanzen können insbesondere auch am Naturstandort gemeinsam mit dem Bärlauch vorkommen (Au-Pflanzen). Man kann sich nicht auf seinen Geruchssinn verlassen, da nach der ersten Hand Bärlauch ALLES nach Bärlauch riecht.
Am ehesten kommt es beim gemeinsamen Sammeln mit Kindern z.B. in der Au zu Verwechslungen mit giftigen Doppelgängern. Da Kinder Bärlauch nicht sicher unterscheiden können, sollen nur Personen sammeln, die sich 100%ig sicher sind.
Quellen
wikipedia
galasearch
Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen AT Verlag
Hinweis zu medizinischen Inhalten und Wirkungsweisen:
Die hier vorgestellten Inhalte geben lediglich einen Überblick über die medizinische Nutzung. Sie stellen keine Empfehlung zur Anwendung dar. Bitte suchen Sie daher immer das Gespräch mit einem Arzt oder Apotheker.