Deutscher Name: Blaumeise

Lateinisch: Cyanistes caeruleus (Syn. Parus caeruleus)
Familie: Meisen
Körpergröße: ca. 12 cm
Flügelspannweite: ca. 20 cm
Lebensdauer: oft nur 2 – 3, aber unter günstigen Umständen auch bis zu 10 Jahre

Navigation:

Merkmale
Lebensraum & Vorkommen
Nahrung
Füttern
Nest
Brutpflege
Leben und Verhalten

Merkmale der Blaumeise:

Kleine Meise mit kleinem Kopf (halslos), schwarzem Augenstreif, kleiner, blauer Kappe, viel Weiß im Gesicht und einer gelblichen Unterseite.

Etwas kleiner, zarter und behender als die Kohlmeise.

Neben Amsel und Kohlmeise eine der häufigsten Vogelarten Deutschlands.

Körpergewicht gerade einmal zwischen 9 und 12 g Gramm.

Weibchen und Männchen sehen äußerlich so gut wie ident aus. Auch für Profis kaum unterscheidbar. Doch Meisen können ultraviolettes Licht sehen. Beim Männchen leuchtet die Kopfplatte stark ultraviolett, beim Weibchen ist sie nur blau gefärbt.

Das Leben unserer Blaumeise, ein Plädoyer für den naturnahen Garten
Blaumeisen sind nicht nur entzückend sondern auch sehr nützlich

Häufig, bunt, niedlich, stimmfreudig, sehr neugierig und gern in menschliche Nähe

Von den insgesamt 9 heimischen Meisenarten zählt die Blaumeise zu jenen 7 Arten, die ständig unsere Ortschaften bewohnen oder zumindest dort häufig anzutreffen sind

Lebensraum der Blaumeise

Häufig, fast ganz Europa, in Island und Nordskandinavien fehlend. Kontinuierlich sich weiter nach Norden ausbreitend

Zugverhalten: Jahres- bzw. Standvogel, der im Herbst regional teilweise Zugbewegungen vollzieht, in manchen Jahren fast invasionsartig.

Bestand:

16 – 20 Mio. Brutpaare werden für Europa geschätzt (lt. Wikipedia)

Österreich: 200.000 – 500.000

Deutschland: 2,6 – 3,3 Mio

Nahrung der Blaumeise

Winzige Insekten wie Läuse, Käfer und deren Eier und Larven, Spinnen, Samen

Prinzipiell sind Meisen Allesfresser mit einem hohen Anteil tierischer Kost (Insekten, Spinnen…). Richtung Winter hin wird die Kost immer körnerlästiger aber Insekten stehen nach wie vor am Speiseplan.

Der spitze, kräftige Schnabel ist ideal zum Greifen aber auch Hacken und Hämmern – Meisen holen sich ihren Futterbrocken und bearbeiten diesen im sicheren Geäst unter Zuhilfenahme ihrer geschickten Zehen.

Im Frühjahr zeigen besonders Blaumeisen eine ausgesprochene Vorliebe für Pollen und Nektar! Kaiserkronen werden sogar von Blaumeisen bestäubt.

Wahrscheinlich ist die Blaumeise die geschickteste unserer Meisenarten.

Interessanter Fakt:

Meisen sind biologische Schädlingsbekämpfer! Und zwar im Winter. Vor allem im Winter sind Meisen ein wichtiger Regulator von Insekten. Denn die Insekten können aufgrund der Kältestarre nicht fliehen und werden von den Meisen an ganz verschiedenen Orten gesucht. Hinter Rindenstücken, auf Zweigen u.s.w. Dadurch wird eine rasche Vermehrung im Frühling weit weniger wahrscheinlich. Untersuchungen zeigen, dass hingegen die sommerliche Nahrungsaufnahme keinen Einfluss auf Massenvermehrungen hat. ABER sommerliche Massenvermehrungen begünstigen den Bruterfolg unserer Meisen!

Füttern – Blaumeise im Garten

Blaumeise Nahrung
Im Winter sehr gern an diversen Futterstellen, oft kopfüber geschickt hängend und kletternd, z.B. an Meisenknödeln oder Erdusskörbchen. Meisenknödel zählen zum Fettfutter, welches sehr begehrt bei Meisen ist. Doch auch das einfache Vogelhaus mit diversen Sämereien wie Sonnenblumenkernen und Nussbruch wird begeistert angenommen.

Nest

Nest: Kleiner Napf aus Moss, mit Haaren und Federn ausgelegt, 7 – 16 !!! Eier

Das Nest wird in Höhlen angelegt, Blaumeisen sind somit typische Höhlenbrüter. In der Natur sind dies Großteils Baumhöhlen aber auch Löcher in Felshängen oder in Mauern werden angenommen. Sehr gern wird auch in Nistkästen gebrütet. Baumreichen Lebensräume wie Mischwälder, Parks, Streuobstgärten und Gärten sind für die Meisen also ein idealer Lebensraum.

Natürliche Höhlen sind vielfach beengt und bieten weniger Eiern Platz als künstliche Nistkästen. Zwar können in Nistkästen somit mehr Eier gelegt werden, die Brut will dann aber auch ausreichend versorgt werden.

Nistkasten für Meisen sollten ein Einflugloch mit 26 – 28 mm Durchmesser aufweisen. Die durchsetzungsstärkeren, aber größeren Kohlmeisen benötigen Durchmesser ab 28 mm aufwärts. So kann über den Durchmesser beiden Meisenarten eine geeignete Höhle angeboten werden.

Brutpflege:

Blaumeisen setzen im Gegensatz zu Kohlmeisen auf die Strategie: Alles oder nichts. Nur 1 Jahresbrut von April – Mai.

Dafür mit einer hohen Anzahl an Eiern (bus zu 16). Bei Massenvermehrung von Insekten geht die Rechnung auf. In witterungsbedingt schlechten Jahren kann es auch zu Totalverlusten kommen

Weil die Brut eine schier unglaubliche Zahl an Raupen benötigt, sind die Bruten in kleinen Gärten weniger erfolgreich. Am Waldrand oder im Waldrand finden sie die nötige Menge an tierischer Nahrung zuverlässiger. Man kann sich ausrechnen, welch Zahl an Raupen bei 15 hungrigen Schnäbeln benötigt wird.

Bei Blaumeisen wird deutlich, wie enorm wichtig heimische Gehölze und Kräuter für unsere Tierwelt sind. Denn auf diesen entwickeln sich wesentlich mehr Raupenarten, da heimische Pflanzen in der Regel von wesentlich mehr Schmetterlingsarten zur Eiablage genutzt werden. Exotische Sträucher beherbergen oft wenig bis gar keine Raupen. Es gibt zwar auch Ausnahmen, diese sind aber nicht die Regel.

Leben und Verhalten

Fast immer in Bewegung. Ein flotter Flug, über weite Distanzen in Wellenbahnen. Ein Stakkato kurzer Flügelschläge vor dem Niederlassen.

In lockeren Trupps unterwegs auch mit anderen Arten vergesellschaftet wie Kleiber und Goldhähnchen.

Meisen sind von hoher Intelligenz, Neugierde und Lernfähigkeit.

Blaumeisen turnen akrobatisch an feinen Ästchen, gerne im Außen- oder oberen Bereich der Kronen. Die Kohlmeise fliegt hingegen häufiger die stärkeren Astpartien auch sehr gerne im unteren Bereich der Gehölze an oder sucht überhaupt am Boden. So mildert sich die Konkurrenz der beiden Arten beim Nahrungserwerb etwas ab.

Stimme:

stimmfreudig, sehr reichhaltiges Repertoire; feiner, silberheller Ruf, bei Erregung zeternde Lautäußerungen

Buchtipps:
Ulrike auf der Heide, Tiere pflanzen
Uwe Westphal, Das große Buch der Gartenvögel
Prof. BertholdVögel füttern, aber richtig
Axel Gutjahr, Waldvögel, Lebensweise-Verhalten-Strategie
Rob Hume, Vögel in Europa

Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Blaumeise