Sumpfmeise Poecile palustris

Deutscher Name: Sumpfmeise

Synonyme: Graumeise, Nonnenmeise
Lateinisch: Poecile palustris (lat. palus = Sumpf)
Familie: Meisen (mit Kohl-, Blau-, Hauben-, Tannen-, Schwanz- und Weidenmeisen)
Körpergröße: ca. 11,5 cm
Flügelspannweite: ca. 18-19 cm
Lebensdauer: ca. 2 – 3 Jahre

Navigation:

Merkmale
Lebensraum & Vorkommen
Garten
Nahrung
Nest
Brutpflege
Leben und Verhalten

Merkmale der Sumpfmeise:

Glänzend schwarze Kopfkappe und schwarzer Kinnfleck, gleichmäßig dunkle Oberseite, hell-beige Unterseite, weiße Wangen

Sehr einprägsames, nobles „Gewand“

Die Sumpfmeise sieht der nahe verwandten Weidenmeise zum Verwechseln ähnlich. Am besten unterscheidet man die beiden Arten am Gesang. Die Weidenmeise ist etwas kräftiger. Beide Meisenarten sind im Garten anzutreffen, wobei Sumpfmeisen die häufigeren der beiden sind. Sogar seltene Hybriden aus beiden Arten wurden beobachtet.

Gefährdung:

Sumpfmeisen sind nicht gefährdet und gebietsweise häufig.
Lt. manchen Quellen aus dem Hausgartenbereich rückläufig ev. wegen Konkurrenz von Kohl- und Blaumeisen.

Lebensraum der Sumpfmeise

Anders als der Name es vermuten lässt bewohnt die Sumpfmeise mit Vorliebe unserer Laub- und Mischwälder sowie Parks mit altem Baumbestand. Sie mag viel Totholz und dichten Unterwuchs, wo sie nach Nahrung suchen.

Sumpfmeisen bevorzugen die Umgebung älterer Bäume wobei vor allem Buchen und Eichen beliebt sind.

Außerdem in Feldgehölzen z.B. großzügigen Windschutzgürteln und Streuobstwiesen anzutreffen.
Generell sind Sumpfmeisen sehr standorttreu.

Vorkommen:

Die Art ist in Mitteleuropa ein verbreiteter und häufiger Brut- und Jahresvogel. Vom Süden der Britischen Inseln, Südskandinavien ostwärts über Mitteleuropa, im Süden bis Italien und die Balkanhalbinsel. Im Westen ganz Frankreich über die Pyrenäen hinüber noch entlang der nördlichen Atlantikküste Spaniens.
Ihr globales Verbreitungsgebiet zerfällt in zwei Teile, welches durch eine fast 2000 km große Lücke getrennt ist. Das westliche Gebiet umfasst die Eichen-Mischwälder Europas bis hin zum Ural, der östliche Teil die Gebirgstaiga und die sommergrünen Laubwälder Ostasiens sich bis nach Japan und ins östliche China erstreckend.

Die Sumpfmeise im Garten

Sumpfmeisen fühlen sich in wilden Gärten bestens aufgehoben und bleiben bei entsprechendem Angebot auch dauerhaft. Ein artreicher Baum- und Gehölzbestand samt Alt- und Totholz sowie diverse Wildkräuter zwecks Samensammlung bieten der Sumpfmeise auf ganz natürliche Art Nahrung und Nistmöglichkeit.

Sie nimmt sowohl Futterstellen als auch Nistkästen an und kommt überhaupt gerne in naturnahe Gärten um dort Futterstellen zu besuchen oder Sämereien zu sammeln.

Nahrung

Sumpfmeise Nahrung
Sie ernährt sich im Sommer vor allem von Insekten, deren Larven und diversen Spinnentieren.
Gen Winter verlagert sich die Kost immer mehr hin zu diversen Sämereien (vor allem von Gräsern und Kräutern), Beeren und kleinen Trockenfrüchten. Lesen Samen auch gelegentlich vom Boden auf. Doch auch im Winter ist tierische Kost am Speiseplan.

Sind Samen in ausreichender Menge vorhanden, legt die Sumpfmeise Vorräte an, indem sie einzelne Samen in Rindenspalten und unter Moos versteckt. Sehr gerne werden dazu Hohlzahnsamen (sog. Klausen) geerntet.

Die Sumpfmeise ist auch an Futterstellen gut zu beobachten. Sie mag diverse fettreiche, kleine Sämereien

Nest

Napfnest, Höhlenbrüter z.B. in Baumhöhlen oder bereitwillig in aufgehängten Nistkästen. 6 – 8 Eier, eine Jahresbrut von April – Juni
Einflugsloch klein wählen z.B. 26 – 28 mm
Größere Durchmesser werden zwar angenommen werden aber meist von den zahlenmäßig überlegenen Kohlmeisen in Beschlag genommen

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Brutpflege:

Beide Elternteile füttern die Jungvögel. Gehudert wird ausschließlich vom Weibchen. Zwischen dem 16. und 21. Lebenslang fliegen die Jungen aus, werden aber noch eine Zeitlang von den Eltern mitgefüttert. Bis zum Herbst lösen sich die Familienverbände und die Jungvögel erschließen neue Reviere.

Leben und Verhalten

Sumpfmeisen führen eine monogame Dauerehe. Dazu muss das Männchen im Vorfeld ein Revier Bestzen. In diesem wird bereits im Spätherbst nach einer geeigneten Nisthöhle für das kommende Jahr gesucht. Die Meisen erweitern sogar gelegentlich bestehende Hohlräume in morschem Holz. Diese Arbeiten wie auch der Bau des Nestes werden vom Weibchen übernommen. Das Männchen versorgt sein Weibchen währenddessen mit Nahrung.
Im Winter schließen sich Sumpfmeisen gerne gemischten Meisentrupps an, wobei in der Regel nur 1 – 2 Sumpfmeisen dabei sind.

Als Jahresvogel bleiben Sumpfmeisen ihrem Revier treu und wandern wenig bis gar nicht.

Stimme:

Sehr charakteristisch lässt die Sumpfmeise ein unmittelbares Pjiet-scha erklingen. Dieser Ruf ersetzt außerhalb der Brutzeit einen Reviergesang und ist häufiger vom Männchen als vom Weibchen zu hören. Zur Brutzeit seltener.
Das Rufrepertoire ist ansonsten wie bei allen Meisen recht groß. Das erregte „Schnarren“ (Hörbeispiel) ähnelt dem der Kohlmeise. Auch Weibchen singen.