Deutscher Name: Mönchspfeffer
Synonyme: Keuschbaum, Keuschlamm, Abrahamstrauch, Athenbaum, Pfeffersalz
Botanisch: Vitex agnus-castus
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
potente Heilpflanze mit sehr wertvoller, später Blüte
extrem stark von Insekten besucht
Quasi unser Schmetterlingsflieder des Südens ohne invasiven Beigeschmack
Höhe und Breite: 2,5 – 3 (5 )m
Blütezeit: Juli – Oktober
Blüte: kurz gestielt, bei der Wildform violett. Die kleinen Einzelblüten sind an den Zweig-Enden in ährenförmigen Blütenständen angeordnet. Starker, herb-würziger Duft.
Frucht/Samen: Die Früchte sind 2 – 3 mm groß, rundlich, braun, haben eine harte Schale und sind ca. zu 2/3 von einem Kelch umfasst. Jede Frucht hat bis zu vier hartschalige Samen. Die Früchte enthalten neben dem ätherischen Öl noch weitere spezielle Wirkstoffe, die die Pflanze zu einer potenten Heilpflanze machen (s.u.).
Blatt: kreuzgegenständig, Blattstiel bis 7 cm lang. 5 – 7 Blattfiedern, die handförmig angeordnet sind. Die einzelnen Fiederblätter sind bis 11 cm lang, lanzettlich schmal und spitz zulaufend.
Wuchs: strauchartig, breit aufrecht, mehrjährig
Lebensraum, Standort: warme Klimate, wildwachsend meist in Ufernähe; in raueren Lagen unbedingt an geschützten Stellen
Vorkommen: Südeuropa, v.a. Küstenregionen am Mittelmeer, bereits in Slowenien und Kroatien ein ständiger Begleiter der Strandpromenaden. Selbst hier wachsen sie oftmals aus der kleinsten Mauerritze und überstehen die sommerliche Trockenheit klaglos
bei uns einerseits als wertvolle Heil- und Küchenpflanze kultiviert. Und aufgrund der späten Blütezeit eine äußerst wertvolle Insektenpflanze mit ähnlicher Lockwirkung wie der Schmetterlingsflieder
Der aromatische Spätblüher ist für viele Insekten eine hoch begehrte Nektarpflanze in einer Zeit des geringer werdenden Blütenangebots, vor allem für Hummeln, Wilde Bienen, Honigbienen und Schmetterlinge! Mittlerweile wurden satte 29 Wildbienenarten als Blütenbesucher gezählt.
Das ätherische Öl des Mönchspfeffers hat mit mehreren weiteren Inhaltsstoffen regulierende Wirkung auf den weiblichen Hormonhaushalt. So werden Blüte und Blätter gegen das Prämenstruelle Syndrom, Gelbkörperschwäche und andere Zyklusstörungen eingesetzt. Die Einnahme dürfte außerdem bei beiden Geschlechtern eine Senkung des Testosteronspiegels bewirken – besonders erwünscht im Zölibat, daher auch seine entsprechenden Namen.
Die getrockneten Früchte des Mönchspfeffers können wie Pfeffer zum Würzen verwendet werden. Sie haben eine mildere Schärfe als dieser und schmecken leicht bitter. Mönchspfeffer kommt in Fleischmarinaden und Saucen zur Anwendung, weiters in Suppen und Eintöpfen, Kartoffel- und Bohnengerichten – einfach überall, wo herzhafter Geschmack erwünscht ist. In der mediterranen Küche nicht wegzudenken.
Tipps & Wissenswertes:
Tipps: Als Heilpflanze ist die Wildform am besten geeignet. Wer keinen (wilden) Mönchspfeffer-Strauch im Garten hat, kann im Urlaub leicht fündig werden: In allen belieben Mittelmeer-Destinationen ist er weit verbreitet und häufig. Blüten und junge Blätter bündeln und dunkel und luftig zum Trocknen aufhängen.
Wissenswertes: Zählt zu den „Liebfrauen-Bettstrohkräutern“: Wurde den Wöchnerinnen aufgrund der hormonell ausgleichenden Wirkung ins Bettstroh gemischt. Während der Schwangerschaft und in der Stillzeit soll der Mönchspfeffer jedoch nicht angewendet werden!
Im Werk „Anleitung zu einem frommen Leben“ welches übrigens bis heute zu den Top Ten der christlich-katholischen Weltliteratur gehört, erteilt Bischof Franz von Sales anno 1609 einer seiner folgende Ratschläge:
„Wer sich auf das Kraut Agnus castus bettet, wird selbst keusch und schamhaft. So wird auch dein Herz von jeder Makel und böser Lust gereinigt, wenn es im Heiland ruht, dem wahrhaft reinen und makellosen Lamm.“
Quellen: Wikipedia, Natura DB
Hinweis zu medizinischen Inhalten und Wirkungsweisen:
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