Deutscher Name: Spänling, Spilling, Spenling (Österreich), Katharinenpflaume
Synonyme: Spillen, Spilken, Spendling, Spändling
Botanisch: Prunus domestica ssp. oeconomica
Unterart der Pflaume
Familie: Rosengewächse
uralte, ursprüngliche Pflaumenart, die bereits bei den Römern hoch im Kurs stand | reichtragend, auch mit raueren Lagen zufrieden | selbstfruchtbar
Höhe: ca. 4 – 5 Meter
Breite: ca. 3 – 4 m
Wuchs: Im Vergleich mit anderen Zwetschken oder Pflaumen ist der Wuchs mittelstark. Die in der Regel unbedornden Zweige stehen meist recht straff aufwärts. Die Krone ist eher licht.
Im Vergleich mit vielen anspruchsvolleren Zuchtformen der Pflaumen besitzt der Spenling eine gute klimatischen Härte und ist bald mit einem Boden zufrieden. Staunässe soll wie bei allen Pflaumen vermieden werden.
Blütezeit: März – April
Blüte: weiß (gern mit einem Hauch grün)
Standort: jeder normale Gartenstandort wird vertragen. Extreme Trockenheit oder sehr schwere, undurchlässige, vernässende Böden sind nicht geeignet
Die längliche, doppelspitze Frucht ist im Vergleich zu vielen herkömmlichen Zwetschken oder gar Pflaumen mit etwa 2,5 cm Länge eher klein. Die Farbe gelb, rot oder blau, gelbrot. Die weichfleischige, mäßig saftreiche Frucht reift früh, ist süß, mirabellenartig und löst vom Stein, wobei die Haut gut abziehbar ist.
Die Pflückreife kann je nach Standort früh bereits ab Mitte Juli eintreten. Die vollreifen Früchte sind nicht oder nur kurz lagerfähig. Spenlinge kommen bei halbwegs passenden Bedingungen schnell in Ertrag.
Die verschiedenen, lokalen Spenlingstypen gelten als sehr alter, wurzelechter Formenkreis, welcher als bodenständig angesehen wird. Spenlinge sind bereits römerzeitlich nachgewiesen, das tatsächliche Ursprungsland ist nicht mehr nachvollziehbar.
Der Spenling kann klassisch einstämmig erzogen werden.
Je nach Veranlagung kann er durchaus auch strauchförmig oder mehrstämmig wachsen.
Reizvoll sind Urpflaumen allerdings auch ohne jegliche Pflege. Denn es bildet sich fast immer Wurzelbrut. Auch die Kerne keimen gut. So entstehen an ungestörten Stellen bald dickichtartige Bereiche.
Wie alle Pflanzen- und Zwetschkenartigen hat der Spenling einen äußerst hohen ökologischen Wert. Zumal die Eigenschaften noch züchterisch wenig verändert sind.
Im Verbreitungsgebiet geht man von knapp 50 verschiedenen Wildbienenarten aus. Klarerweise lieben auch Honigbienen die nektarreichen Blüten. Auch Tagfalter holen sich im Frühjahr ersten Nektar. Zwetschken sind herausragende Gehölze was die Entwicklung von Schmetterlingen betrifft. Mindestens 50 Arten legen ihre Eier an dieser Pflanzengruppe ab. Europas größter Nachtfalter, das Wiener Nachtpfauenauge, der Segelfalter, der Pflaumen- und der Schlehenzipfelfalter, der Blaufalter und viele weitere. Etwa 5 Schmetterlingsarten sind stark auf Zwetschkenartige spezialisiert sind.
Auch Schwebfliegen, Käfer und viele weitere Insektenarten profitieren insgesamt erheblich von Obstbäumen
Bestens zum Direktverzehr geeignet. Auch Kompott und Marmelade sind köstlich. Natürlich eignet sich der Spenling auch zum Brennen hochwertiger Schnäpse.
Pflegetipps & Wissenswertes:
Achtung bei Wühlmäusen. Wie alle Obstarten sind leider auch die Spenlinge vor Wühlmäusen nicht immer sicher. Man kann beim Setzen ein feinmaschiges Wühlmausgitter verwenden.
Wissenswertes:
Um 1900 wurde der Spenling in Deutschland noch häufig auf den Märkten gehandelt. Vor allem in Nord- und Ostdeutschland existieren heute noch Bäume. In manch alter Streuobstwiese sind noch solche Schätze aufzuspüren.
Hinweis zu medizinischen Inhalten und Wirkungsweisen:
Die hier vorgestellten Inhalte geben lediglich einen Überblick über die medizinische Nutzung. Sie stellen keine Empfehlung zur Anwendung dar. Bitte suchen Sie daher immer das Gespräch mit einem Arzt oder Apotheker.
Alle Angaben zu Verwendung, Kulinarik oder vermuteter Heilwirkung gelten ohne Gewähr. Die Angaben dazu haben lediglich informativen Charakter und sollen den Leser keinesfalls zur Selbstmedikation anregen, sondern einen Überblick über den momentanen Wissensstand geben.
Eine Haftung hinsichtlich der Verwendung ist ausgeschlossen.
Quellen:
Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten (Helmut Pirc, Leopold Stocker Verlag)
Wikipedia