Deutscher Name: Kreuzdorn, Echter Kreuzdorn, Purgier-Kreuzdorn
Botanisch: Rhamnus cathartica
Familie: Kreuzdorngewächse
mehrjährig | heimischer Schmetterlings- und Bienenstrauch
Höhe: meist 2-4 m, aber auch 5 – ausnahmsweise sogar 8 m
Blütezeit: Mai-Juni
Blüte: unscheinbar, gelblich-grün
Die Blüten erscheinen zu mehreren in den Blattachseln. Sie sind von einem eher unscheinbaren gelbgrün aber wahre Insektenmagnete
Frucht: erbsengroße, schwarzviolette Steinfrucht mit jeweils vier Steinkernen. In großer Zahl gen Sommerende zur Reife kommend.. Die Früchte erreichen eine Größe von 6 bis 8 mm, sind ungenießbar und unreif giftig.
Sie verströmen einen leicht unangenehmen Duft und färben sich mit dem Reifeprozess von Grün zu Schwarz.
Rinde: bei den jungen Triebe ist sie hellgrau, mit zunehmendem Alter wird sie dann fast schwarz, feinrissig, querrunzelig und löst sich blättrig ab. Bei Verletzungen riechen Rinde und Blätter unangenehm.
Wuchs: ziemlich unregelmäßig und sparrig aufrecht
Durch Wurzelausläufer bilden er mit der Zeit oft breite Gebüsche. Der Wuchs ist im Schatten unregelmäßig und sparrig, in der Sonne kompakt und dicht.
Lebensraum, Standort: Sonne bis Halbschatten, vorzugsweise an offenen Stellen, eher kalkhaltiger, steiniger Untergrund. Gerne am Rand von Trockenwäldern. Auch am Rande von Mooren, wo er sogar gemeinsam mit dem Faulbaum anzutreffen ist. Generell ein völlig anspruchsloses Gehölz, das auch mit stadtklimatischen Stressfaktoren wie Hitze und Trockenheit bestens zurecht kommt.
Boden: anspruchslos, verträgt trockene sowie feuchte Böden. Nur staunasse oder sehr verdichtete Standorte sind problematisch.
Vorkommen
Fast ganz Europa
Deutschalnd: fast flächendeckend, entlang der Nordseeküste dünnen die Vorkommen allerdings merklich aus und sind sogar rückläufig.
Schweiz: ist er v.a. im Jura, dem (nördlichen) Mittelland und im Wallis recht verbreitet, ansonsten meist nur spärlich.
Österreich: in allen Bundesländern anzutreffen, mit einer zunehmenden Duichte Richtung Osten
Bedeutende Schmetterlingsfutterpflanze und wichtige Bienenpflanze!
Die zwar kleinen Blüten sind extrem begehrt bei Wilden Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und Käfern. Der Kreuzdorn ist eine sehr wichtige Schmetterlingsfutterpflanze. Der Zitronenfalter etwa nutzt ausschließlich den Faulbaum und Kreuzdorn zur Eiablage. Fehlen diese Gehölze, so fehlt auch der Zitronenfalter. Außerdem nutzen noch der Kreuzdornzipfelfalter, der Große und Kleine Kreuzdornspanner den Kreuzdorn als Futterpflanze für deren Raupen.
Außerdem leben zahlreiche Bockkäfer-, und Wanzenarten am und vom Kreuzdorn.
Die Früchte werden, meist sehr spät im Jahr, von immerhin ca. 20 verschiedenen Vogelarten als Nahrungsquelle genutzt.
Der wärmeliebende Kreuzdorn ist natürlich mit ebenso wärmeliebenden Gehölzen vergesellschaftet. Berberitze, Flaumeiche, Heimische Felsenbirne, Stein-Ginster, Felsen-Ahorn, Kornelkirsche
Das dunkle, sehr harte Holz ist bei Drechslern und für Schreinerarbeiten sehr begehrt. Speziell die unreifen Früchte sind für den Menschen giftig und können, wie auch die Rinde, als Abführmittel verwendet werden. Daher stammt auch der deutsche Name Purgier-Kreuzdorn, da purgieren abführen bedeutet. Weiters wird aus den Früchten die Malerfarbe „Saft-grün“ hergestellt.
Tipps & Wissenswertes:
Als Gehölz ist der Kreuzdorn eine Ikone der Unauffälligkeit. Viele Kreuzdorne werden vielleicht sogar ihr gesamtes Strauchleben kaum wahrgenommen.
Ein Grund mehr, dieses wertvolle und vielseitige Gehölz im eigenen Garten willkommen zu heißen. Der zweite Blick offenbart uns erst die Vielschichtigkeit und ökologische Wichtigkeit dieses wenig bekannten Strauches.