Deutscher Name: Strauch-Efeu
Botanisch: Hedera helix Arborescens
Familie: Efeugewächse
heimisch
Höhe: 120 – 200 cm
Blüte: gelb-grün
Blütezeit: sehr spät, September – Oktober
Pollen- / Nektarwert: P3 / N3
Frucht: kugelig, erbsengroß, zunächst rotviolett, reifen erst im Folgefrühjahr, dann schwarzblau, ungenießbar
Wuchs: nicht kletternde, bereits blühende Altersform unseres heimischen Efeus. Der Strauchefeu beginnt auch nicht mehr zu klettern.
Er wächst breit, halbkugelig oder niederliegend. Man kann ihn ohne weiteres anfangs etwas stützen und so das Höhenwachstum etwas beschleunigen.
Lebensraum, Standort: sonnig bis absonnig und halbschattig. Je schattiger, umso weniger blüht der Strauchefeu. Im ersten Winter vor starken Winden schützen, etwa durch eine Schilfrohrmatte zur Hauptwindrichtung hin ausgerichtet. Es darf zwar sonnig sein, es sollten aber keine Hitzelagen sein. Der Efeu mag keine zu hohen Sommertemperaturen, ist also dankbar über eine gewisse Schattierung im Verlauf des Tages etwa durch Schattenwurf naher Bäume. Auch helle Ostseiten an Gebäuden werden sehr geschätzt.
Boden: Nährstoffreiche, nicht zu trockene Böden werden bevorzugt, insgesamt eher anspruchslos
Aufgrund der extrem späten Blütezeit kommt dem Efeu eine herausragende Bedeutung für die Insektenwelt zu. Bienen, Wespen und Schwebfligen aber auch etliche Tagfalter (z.B. Admiral) erfreuen sich am späten Nektar- und Pollenagebot. Besonders der Admiral wird gerne an den Blüten gesichtet. Die Efeu-Seidenbiene wurde aufgrund ihrer sehr späten Flugzeit erst in jüngster Zeit als eigenständige Art beschrieben (Ende 20 Jhdt.). Die Efeu-Seidenbiene weist eine starke Spezialisierung auf den Efeu-Pollen als Nahrungsquelle für ihre Larven auf.
Außerdem eine Raupenfutterpflanze des Faulbaumbläulings.
Die Beeren sind eine sehr beliebte und wichtige Nahrungsquelle von vielen unserer heimischen Vögel.
Amsel, Gartengrasmücke, Gartenrotschwanz, Kernbeisser, Misteldrossel, Mönchsgrasmücke, Rotkehlchen, Singdrossel, Star.
Der Efeu kann aufgrund seiner seifigen Inhaltsstoffe (=Saponine) ähnlich dem Seifenkraut oder Rosskastanien als Waschmittel genutzt werden. Besonders für Menschen mit empfindlicher Haut oder Hautproblemen wie Neurodermitis u.ä. sind diese Waschmittel eine besonders schonende und pflegende Alternative zu den herkömmlichen Waschmitteln. Überdies wird die Umwelt aufgrund der biologischen Abbaubarkeit nicht belastet.
Uralte Heilpflanze bei Husten, Bronchitis oder Verschleimung und aufgrund seiner hautregulierenden Eigenschaften auch bei verschiedenen Hautbeschwerden wie Neurodermitis und Cellulitis. Efeu hat ein sehr breites Wirkungsspektrum und kann daher vielfältig eingesetzt werden: Antibakteriell, schleimlösend, schmerzlindernd, pilzhemmend, astringierend, entzündungshemmend, gefäßverengend, wundheilend, hautberuhigend, rückfettend, hautpflegend, hautregenerierend.
Wissenswertes:
Der Strauch Efeu ist eine Besonderheit. Denn hierbei handelt es sich um die bereits blühfähige Form, also eigentlich um die Altersform unseres heimischen Efeus.
Der Strauch-Efeu wächst aber nicht wie der kletternde Efeu in Bäume hinein, sondern bleibt zeitlebens eher ein strauchförmiges Gehölz mit reicher, später Blüte. Die Pflanzen werden als Stecklinge von der Altersform gewonnen.
Der Efeu entwickelte sich in den längst vergangenen tertiären Tropenwäldern. Daher weist er viele Besonderheiten auf. Die immer noch vorhandenen Tropfnassen an den Blättern zur Ableitung von Wassertropfen erinnern noch an diese urzeitlichen Bedingungen. Auch die sehr späte Blüte ist in der mitteleuropäischen Fauna ein absolute Seltenheit.