Deutscher Name: Frauenmantel
Botanisch: Alchemilla vulgaris
Familie: Rosengewächse
Heilpflanze
mehrjährig und winterhart
Höhe: ca. 20 – max. 50 cm
Blüte: gelbgrün, bilden sich in Gruppen zusammen, ab Juni
Lebensraum, Standort: normal – frische, sogar sumpfige Wiesen, Ufer, Böschungen, überrieselte Felder, Gebüsche und Hochstaudenfluren
bevorzugt werden kühlere, nicht trockenfallende Standorte in sonnigen bis licht absonnigen Lagen. Trotzdem erstaunlich trockenheitsverträglich.
Vorkommen: Europa (rund 300 Arten! in Europa heimisch)
Kombination: äußerst verträglich mir vielen anderen Kräutern, alle Blumen der Blumenwiese bis hin zu feuchteliebenden Stauden wie Blutweiderich, Bachnelkenwurz u.v.m. Eine dezente Schönheit, die in keinem Garten fehlen möge. Und eine Heilpflanze ist Alchemilla obendrein.
Volksmedizin: Der Frauenmantel gilt als die Frauenheilpflanze schlechthin. Vorrangig wird Frauenmantel zur Linderung oder Behandlung verschiedener Frauenleiden genutzt.
Diese Pflanze gilt als wirksam bei der Behandlung von Wunden, Blutungen, Frauenkrankheiten, Geschwüren, Bauchschmerzen, Nierensteinen, Kopfschmerzen und vielerlei anderer Beschwerden.
Der Frauenmantel besitzt an den Blatträndern Wasserdrüsen, weshalb Insekten von dieser Tränke profitieren. Insekten werden vom käse- oder pferdeapfelähnlichen Geruch der Blüten angelockt.
Frauenmantel-Tee wirkt entzündungshemmend, antibakteriell und krampflösend. Hierfür eignet sich die Ernte am besten während der Blütezeit am frühen Morgen. Das gesamte Kraut etwas über der Erde abschneiden. Anschließend die Blättchen abzupfen und an einem schattigen Ort trocknen.
Tipps & Wissenswertes
Vielen sind die schönen, morgendlichen Wassertropfen auf den Blättern des Frauenmantels ein vertrauter Anblick. Doch diese Tropfen bilden sich nicht etwa durch Kondenswasser sondern werden aktiv von der Pflanze ausgeschieden und als Gutationstropfen bezeichnet. Diese Tropfen wurden früher von Alchemisten gesammelt, da sie in ihnen ein ganz besonderes Wasser sahen, welches durch die Aufnahme und das Wiederausscheiden durch die Blätter eine Art Reinigung erfährt.
Damit erhofften sie den Stein der Weisen herstellen zu können. Durch diesen sollte die Herstellung von Gold ermöglicht werden. Erst in der Zeit der modernen Weltraumforschung erfuhren wir, das Gold wohl einzig bei Supernova-Kernkollapsen gebildet wird und ein Alchemistenkessel daher nicht die dabei herrschenden Temperaturen und Drücke erzeugen kann.
Namensgebend für den Frauenmantel soll die Form seiner Blätter sein. Diese erinnern den glaubenden Menschen an den Umhängemantel Marias.
Tipps:
Frauenmantel ist eine unaufdringliche Pflanze zum Kombinieren. Ich verwende Alchemilla gern, wenn mir sonst nix mehr einfällt. Es funktioniert immer. In niedrigen Kräuterwiesen liebe ich das Glänzen seiner Tautröpfchen (die ja gar keine Tautröpfchen sind).