Deutscher Name: Niederliegender Ehrenpreis
Botanisch: Veronica prostrata
Familie: Wegerichgewächse
mehrjährig
heimisch
Höhe: 5 – 15 cm
Blütezeit: April – Mai
Blüte: hell – violettblau
Blatt: breit-linealisch bis länglichen, ca. 2,5 cm lang
Wuchs: die niederliegenden Triebe bilden blütentragenden Verzweigungen welche aufrecht stehen. Auf zusagenden Standorten bildet er mit den Jahren ästhetische Teppiche
Verbreitung: Außer im Pannonischen Raum im übrigen Mitteleuropa sehr selten, Inselvorkommen an zerstreuten Trocken- und Wärmestandorten.
In Europa fehlt er komplett nur auf der Iberischen Halbinsel, in Skandinavien, den Niederlanden und auf den Britischen Inseln. Nach Osten reichen die Vorkommen bis in das zentrale Asien.
Deutschland: nur in kontinental geprägten Trockengebieten mit deutlichem Verbreitungsschwerpunkt vom Ostrand des Harzes bis zur Oder auf. Er gilt als gefährdet.
Schweiz: selten, im Jura, den Ost-Alpen und im Wallis urwüchsig
Österreich: Im pannonischen Raum nicht selten
Lebensraum, Standort: auf trocken-warmen, vollsonnigen, durchlässigen, stickstoffarmen Standorte wie Rasensteppen, Trockenwiesen und ganztägig besonnten Böschungen fühlt sich der Niederliegende Ehrenpreis sehr wohl. Auf zu nährstoffreichen, feuchten Standorten ist er nicht konkurrenzfähig und wird von der umgebenden Vegetation bald überwachsen.
Die Ansprüche an die Erde sind also gering. Oder man sollte besser sagen, er ist auf arme, trockenere Böden geradezu angewiesen. Sommerliche Trockenheit und auch winterliche eisige Temperaturen machen ihm nichts aus. Doch stauende Nässe oder undurchlässige Böden verträgt er gar nicht.
Verwendung im Garten: Steppengarten, Sand- und Steingarten, Top für Sandarien, auch im trockenen Heidegarten oder auf Mauerkronen eine Idealbesetzung.
Auf vollsonnigen Dächern mit ausreichender Substratstärke (ca. 20-30 cm) auch ohne Zusatzbewässerung
Idealerweise mit niedrigen Pflanzenpartner, die ihm nicht die Sonne nehmen oder ihn verdecken. Kleines Mädesüß (Filipendula vulgaris), Kuhschelle (Pulsatilla vulgaris), Kugelblume (Globularia cordifolia), Feldthymian (Thymus pulegioides), Graslilie (Anthericum ramosum), Kartäusernelke (Dianthus cartusianorum), Sandfedernelke (Dianthus serotinus), Scharfer und Weißer Mauerpfeffer (Sedum acre, Sedum album), Blutstorchschnabel – Geranium sanguineum, Kiel-Lauch – Allium carinatum, Wundklee – Anthyllis vulneraria, Aufrechter Ziest – Stachys recta, Bergaster – Aster dumosus, Gypsophila repens – Polster-Schleierkraut, Schillergras – Koeleria glauca
Für uns mögen die Blüten sehr klein erscheinen doch von einer Vielzahl werden von Insekten werden die gut zugänglichen Blüten äußerst gerne besucht.
Mindestens sieben verschiedene Wildbienenarten sammeln daran Pollen und tragen damit den Proviant für ihre Larven zusammen. Drei Schmalbienen, zwei Blattschneiderbienen wobei die Holz-Blattschneiderbiene (Megachile ligniseca) stark gefährdet sein dürfte.
Die natürlichen Vorkommen dieses seltenen Ehrenpreis gehen durch Überdüngung und eine veränderte Landnutzung mehr und mehr verloren. Durch die trockeneren Sommer könnte er andererseits auf passenden Böden wieder etwas Aufwind bekommen.
Quellen:
https://www.naturadb.de/pflanzen/veronica-prostrata/
https://galasearch.de/plants/12526-veronica-prostrata