Deutscher Name: Krebsschere
Synonyme: Wasseraloe, Wassersäge, Wassersichel, Sichelkraut, Säbelkraut (nach der spitzigen Form der Blätter), Wasserschere
Botanisch: Stratiotes
Familie: Froschbissgewächse
Blütezeit: Mai-Juli
Blüte: Auf blattlosen, dicken Stängeln stehen recht elegante, auffällige dreizählige, weiße Blüten mit gelber Mitte, ca. 3 – 4 cm im Durchmesser
Frucht: Eeiförmig, sechskantig Frucht, bis zu 3,5 Zentimeter lang, werden selten ausgebildet und sind in der Ausbreitung unbedeutend
Blatt: Schwertförmige, dreikantige, lange, schmale, bis 3 cm breite Blätter, die seitlich mit kleinen vorwärtsgerichteten Hacken besetzt sind – daher der sehr passende Name Wassersäge. Die Hochblätter ihrer Stiele sehen den Scheren von Krebsen ähnlich, was ihr den Namen Krebsschere einbrachte.
Wuchs: Der trichterförmige Wuchs erinnert an die Aloe (Artname aloides). Im Sommer ragt etwa die Hälfte der steifen Rosette aus dem Wasser. In den Blattachseln werden ständig neue Ausläufern mit anfangs kleinen Rosetten an deren Enden gebildet. Somit bilden sich über eben diese Ausläufer ständig neue Blattrosetten was zu dichten rasenartigen Matten auf der Wasseroberfläche führt.
Nach unten lassen die Rosetten lange, unverzweigte Wasserwurzeln wachsen. Diese sind imstande, besonders viele Nährstoffe aus dem freien Wasser aufzunehmen. Diese Wasserwurzeln können auch den Boden berühren. Bei uns im Teich wachsen sie bis zu 150 cm in die Tiefe! Die Nährstoffe werden direkt aus dem Wasser bezogen.
Krebsscheren filtern das Wasser und nehmen Schadstoffe daraus auf. Außerdem produzieren sie reichlich Sauerstoff. Die Pflanzen sind somit für das ökologische Gleichgewicht in Gewässern von großer Bedeutung.
Die Krebsschere gedeiht vorwiegend in stehenden, sonnigen, windgeschützten, nährstoffreichen aber nicht verschmutzen, kalkarmen, eher wärmeren Gewässern wie beispielsweise Altwässern, Gräben, Tümpeln und Kanälen.
Die Pflanze ist empfindlich gegenüber starken Schwankungen des Wasserstandes und gegenüber Verunreinigungen. Sie kommt in bis zu 2 Metern Wassertiefe vor.
Mitteleuropa bis Westsibirien verbreitet und auf tiefere Lagen beschränkt. In Nord- und Südeuropa gibt es nur wenige Vorkommen. In Österreich findet man die Krebsschere nur mehr in den March- und Donau-Auen. Auch dort nur mehr in wenigen Altarmen zu finden.
Ihre Bestände werden oder wurden durch Teichbewirtschaftung und Grabenräumung dezimiert.
Im norddeutschen Tiefland kommt sie zerstreut, mit Häufungen in Auen und den Unterläufen der größeren Flüsse vor. Ein Verbreitungsschwerpunkt ist der Raum Bremen/Wesermarsch. Im Hügel- und Bergland seltener oder überhaupt fehlend.
Die Krebsschere steht auf der Roten Liste gefährdeter Arten und ist besonders geschützt.
Froschbiss, Seerosen, Teichrose, Wasserschwertlilien
Krebsscheren bieten verschiedensten Tierarten wie Insekten, Amphibien und Fischen einen ausgezeichneten Lebensraum und dienen auch als Nahrungsquelle.
Vor allem für Wasservögel wie Enten, Gänse oder Blässhühner wird die Pflanze am natürlichen Standort als Brut- und Nistplatz genutzt.
Auch für Fische, Amphibien und Wirbellose wie Wasserläufer, Libellen und Wasserwanzen ist die Krebsschere ein wichtiger Lebensraum und Nahrungsquelle.
Die Grüne Mosaikjungfer, eine Großlibellenart hat sich bei ihrer Eiablage ganz auf die Krebsschere spezialisiert und ist daher an ihr Vorkommen gebunden.
Früher wurden Krebsscheren als Schweinefutter und wegen ihres hohen Phosphor- und Kaliumgehalts zur Düngung genutzt. Somit könnten florierende Bestände aus Garten- oder Schwimmteichen auch gut zur Kompostierung und Düngung des Gemüsegartens herangezogen werden.
Pflegetipp: Ein gelegentliches Ausklauben von zu vielen Krebsscheren ist empfehlenswert, da der Platz im Freiwasser ansonsten zusehends verschwindet, was langfristig wiederum die Vielfalt beeinträchtigt.
Wenn sich nach dem Winter die Gewässer wieder langsam erwärmen, steigt die Krebsschere aus ihrem frostsicheren Winterquartier am Gewässergrund gemächlich an die Oberfläche, bis sich schließlich ein Teil der Rosettenblätter über den Wasserspiegel erhebt.
Von Mai bis August können an diesen aufgetauchten Rosetten die weißen Blüten gebildet werden, wobei es aber – in Ermangelung des anderen Geschlechts – kaum zu einer erfolgreichen sexuellen Fortpflanzung kommt. Überhaupt werden Blüten nicht immer gebildet und selbst das Auftauchen der Rosetten wird nicht immer beobachtet. Die Vermehrung erfolgt fast ausschließlich durch an Ausläufern gebildeten Tochterrosetten.
Haben die Krebsscheren ausreichend lange Zeit, stapeln sich deren Rosetten dicht gedrängt in mehreren Stockwerken und können so den gesamten Wasserkörper ausfüllen. Im Herbst sterben die äußeren Blätter ab, während die inneren Rosettenteile durch die Einlagerung von Reservestärke an Gewicht zunehmen, um alsbald wieder auf den frostsicheren Gewässergrund abzusinken. Nach Hochwässern kann eine einzige Tochterrosette, die in ein geeignetes Gewässer verdriftet wurde, einen kompletten, neuen Krebsscherenbestand ausbilden.
Tipps & Wissenswsertes
Trotz ihrer vergleichsweise rasanten Vermehrungsart ist die Krebsschere aufgrund der Seltenheit ihrer Standorte in Österreich bereits vom Aussterben bedroht. Problematisch ist hierbei, dass die Krebschere selbst maßgeblich zur Verlandung ihrer Wohngewässer beiträgt. Die Art ist auf die Besiedlung natürlich entstehender abgeschnittener Flussschlingen und Altarme angewiesen. Wo dies durch Flussregulierungen verhindert wird, verschwindet die Krebsschere und mit ihr eine Reihe weiterer Schwimmblattpflanzen wie etwa der Froschbiß.
Die starke Biomasseproduktion großer Vorkommen wirkt mit den Jahren verlandungsfördernd in Gewässern. Nur periodische Hochwässer tragen zur Verbreitung bei.
Quellen: wikipedia
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