Deutscher Name: Wermutkraut
Synonyme: Gemeiner oder Echt-Wermut, Bitterer Beifuß
Botanisch: Artemisia absinthium, Syn. Artemisia baldaccii Degen
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Höhe: ca. 40 – 60 cm, selten über 1 m; bis zu 50 cm breit
Blütezeit: Juli – September
Blüte: gelbe, kugelige, kurz gestielte und hängende Köpfchen, nur 3 – 4 mm groß, in einem rispenförmigen Blütenstand angeordnet
Frucht/Samen: oval bis zylindrisch, 1,5 mm lang
Blatt: tief eingeschnitten „fiederschnittig“, sodass 2 – 3 Lappen auf jeder Seite stehen, die wiederum mehrfach eingeschnitten sind. Fein, aber dichte, fast weiß behaart und v.a. unterseits silbrig.
Wuchs: aus einem unterirdischen Rhizom gehen längs gerillte Triebe hervor, stark beblättert und mehrfach verzweigt. Mehrjährig, im unteren Bereich mit der Zeit verholzend. Die ganze Pflanze duftet würzig, ist buschig und grün-silbrig.
vollsonnig, nährstoffarm, sandig-tonig, trocken und durchlässig, zB Felsen, Steingarten oder Schotterflächen. Keine Staunässe!
ursprünglich in den gemäßigten Zonen Eurasiens, Indiens und Nordafrikas beheimatet. Heute verbreitet auch in Mittel- und Westeuropa.
ausdauernd und genügsam, sowohl im Beet, im Kräutergarten oder im trockenen Sandgarten
Wichtige Futterquelle für Schmetterlinge (9 verschiedene Arten) und Käfer; gleichzeitig abschreckende Wirkung auf Schädlinge aufgrund der Bitterstoffe
Zwei legendäre Spirituosen werden aus dem Echt-Wermut hergestellt: Absinth und Wermut. Beide Getränke sind relativ hochprozentig und enthalten viele weitere Kräuter und/oder Gewürze. Der schlechte Ruf des Absinth, demzufolge das Getränk abhängig machen und sogar organschädigend sein soll, ist inzwischen widerlegt. Heute werden die Gesundheitsschäden („Absinthismus“), die im 19. und tw. im 20. Jahrhundert bei berühmten Absinth-Trinkern wie Ernest Hemingway oder Vincent van Gogh beobachtet wurden, auf die geringe Qualität des Alkohols und die große Trinkmenge zurück geführt.
Tatsächlich wirkt Thujon (Bestandteil des ätherischen Wermut-Öls) in höherer Dosierung toxisch.
Tipps & Wissenswertes
Tipps: Getrocknete Wermutblätter, eingenäht in Stoffsäckchen, vertreiben Mäuse und Insekten aus Kleiderkästen und Vorratskammern
Wissenswertes: Einst als Wurmmittel verwendet, überwiegt heute die Anwendung bei Verdauungsthemen. Wie alle Korbblütler (v.a. seine „Brüder“ Beifuß, Eberraute und Estragon) ist Wermut reich an Bitterstoffen. Allerdings so überreich, dass er nur in kleinsten Mengen zum Würzen geeignet ist. Als Heilpflanze regt er die Leber an und fördert den Gallefluss. Dazu passt, dass Hildegard von Bingen ihn als Meister der Erschöpfung bezeichnet haben soll; gilt doch die Müdigkeit als der Schmerz der Leber.
Wermut bremst – wie alles Bittere – den Süßhunger und hilft sogar bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels.
Mehrere seiner Inhaltsstoffe haben außerdem eine ausgleichende Wirkung auf die Psyche.
Wermut wurde und wird innerlich und äußerlich zu Heilzwecken, aber auch zum aromatischen/spirituellen Räuchern eingesetzt.
Quellen: Wikipedia, Natura DB
Hinweis zu medizinischen Inhalten und Wirkungsweisen:
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