Deutscher Name: Wiesen-Sauerampfer
Synonyme: Großer Sauerampfer, Sauerlump (Sachsen), Suurampfere (Schweiz)
Botanisch: Rumex acetosa
Familie: Knöterichgewächse
Kindheitserinnerungen an das Kauen der sauren Blätter werden wach!
Weniger bekannt ist die Wichtigkeit unseres Sauerampfers als Raupenfutterpflanze
Höhe: 30-100 cm
Blütezeit: Mai-August
Blüte: recht kleine Blüten in aufrechten, kerzenartigen Blütenständen
Frucht/Samen: kleine Nüsschen
Blatt: Die unteren Blätter sind langgestielt und von elliptisch-länglicher Form. Die am Stängel weiter oben sitzenden sind typisch pfeilförmig.
Wuchs: aufrechter Stängel
Wurzel: Rhizom mit kräftigen Sprosswurzeln
Auf nährstoffreichen, gern etwas feuchten Böden.
Besonders auf Fettwiesen aber auch an Wegesrändern oder Böschungen, idealerweise ein tiefgründig-lockerer Lehm-, Ton- oder Torfboden
Ursprünglich in Europa, Asien, Nordafrika und Australien | vom Tal- bis in Berglagen
Der Sauerampfer ist eine sehr wichtige Raupenfutterpflanze verschiedenerer Feuerfalter-Arten und Grünwidderchen. Er ist eine wichtige Nahrungsquelle für viele Schmetterlingsarten, wie zum Beispiel auch des Groén Kohlweißlings. Durch den Anbau von Sauerampfern können somit Schmetterlingspopulationen unterstützt werden.
Als Nektarpflanze unbedeutsam.
Die säuerlichen Blätter haben wir als Kinder immer sehr gern genascht.
Der Sauerampfer enthält sehr viel Vitamin C. Er kann als Wildgemüse gekocht oder roh gegessen werden. Die sauren Blätter und Stiele gelten als geschmackvolles Wildgemüse das von März bis Oktober geerntet werden kann. Besonders die Blätter eigen sich gut als Salatbeigabe. Ihre aromatische Säure wurde schon früher gern in Vorspeisensuppen vor schweren, deftigen und fettreichen Gerichten genutzt.
Besonders bekannt und beliebt ist die Ampfersuppe in Belgien und Frankreich, aber auch in Osteuropa, insbesondere Polen und Litauen. Sie schmeckt heiß und auch eisgekühlt. In Ungarn werden Sauerampferblätter (sóska) ähnlich wie bei Cremespinat passiert, aufgekocht, mit saurer Sahne und Mehl eingedickt und mit Zucker abgeschmeckt. Dazu werden Pellkartoffeln und Spiegelei gegessen. Passierter Sauerampfer ist in Ungarn auch tiefgekühlt im Handel erhältlich. Junge Blätter des Sauerampfers können in Salate geschnitten oder auch an Saucen und Omelettes gegeben werden. Sauerampfer ist eines der sieben Kräuter, die traditionell in der Frankfurter Grünen Soße Verwendung finden.
Auch als Spinat, in Kräuterbutter oder in sauren Dips lässt er sich gut verwenden. Die Stiele können rhabarberartig zu Kompott und Obstkuchen verarbeitet werden.
Die Samen können zur Teebereitung genutzt werden.
Die Wurzel wurde früher gelegentlich getrocknet gemahlen, um Mehl damit zu strecken.
Sauerampfer sollte nicht von überdüngten oder gegüllten Wiesen gesammelt werden. Ältere Exemplare mit rostbraunen Blattlöchern eher aussortieren. In ihnen ist besonders viel Oxalsäure vorhanden.
Ähnlich wie bei Rhabarber sollte nicht größere Mengen über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Oxalsäure fördert bei regelmäßiger Überdosierung die Entstehung von Nieren- und Blasensteinen.
Tipps & Wissenswertes:
Ägypter, Griechen und Römer nutzten den Sauerampfer bereits seit dem Altertum, um ein Übermaß fetter Speisen bei ihren Festmahlen auszugleichen. In Ägypten wurde er in großem Umfang als wichtige Feldfrucht angebaut. Im Mittelalter wurde der Sauerampfer vor allem auf den britischen Inseln viel genutzt. Man schrieb ihm eine fiebersenkende Wirkung zu. Außerdem war Sauerampfer den Seefahrern des Mittelalters bereits als potente Vitamin-C Quelle als Mittel gegen Skorput bekannt.
Quellen:
wikipedia
Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen, AT-Verlag
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Hinweis zu medizinischen Inhalten und Wirkungsweisen:
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