Deutscher Name: Große Sterndolde
Botanisch: Astrantia major
Familie: Doldenblütler
mehrjährig | heimisch
Höhe: 40-60 (90) cm
Blüte: meist rein weiß, manchmal mit einem Hauch von zartem Rosa
Blütezeit: Mitte Juni-August
Eine Maht unmittelbar nach oder in der abblühenden Blüte begünstigt meist eine zweite Blüte im Oktober
Köpfchenartige Doldenblüte aus zahlreichen sehr kleinen Einzelblüten
Sternförmige Hüllblätter täuschen eine einzige große Blüte vor. Dies ist für Doldenblütler eigentlich untypisch. Bei einbrechender Dunkelheit krümmen sich die Doldenstiele nach unten, um den Pollen vor Feuchtigkeit zu schützen.
Samen: Windstreuer, Reife von September bis Oktober, fallen schnell ab. Kältekeimer.
Wuchs: horstig, die Blüten stehen auf langen Stängeln über dem fingerförmigen Laub. gegen Abend scheint es fast, als ob die weißen Blüten zu leuchten beginnen. Boden: Frisch – Feuchte, kalkhaltige Lehmböden. Je weniger Sonne, umso trockener ist möglich.
Lebensraum, Standort:
Nicht zu schattige Waldränder aber auch auf besonnten, eher mageren Bergwiesen, in Bergwäldern und in Hochstaudenfluren. Auf zu warmen, vollsonnigen Standorten leidet die Sterndolde, trotzdem sollte sie nicht zu schattig stehen. Bei guter Bodenfeuchte erträgt sie aber auch erstaunlich sonnige Standorte – etwa der besonnte, warme Waldrand. Dort hält sie auch sehr gut den Wurzeldruck angrenzender Bäume und Gehölze aus.
Vorkommen:
Vom Hügelland bis in Bergstufen von den spanischen Pyrenäen bis zum Harz und nach Osten über den Balkan bis zum Kaukasus.In England und Skandinavien eingebürgert. In Mitteleuropa noch recht häufig, wenngleich auch selten anzutreffen. Steigt bis ca, 2000 m Höhe auf.
Deutschland: In den östlichen und südlichen Mittelgebirgsregionen sowie in den Alpen urwüchsig. Das Alpenvorland sowie Schwäbische und Fränkische Alb sind das Verbreitungszentrum der Art. Im Bayerischen Wald, am Südrand von Rhön und Thüringer Wald sowie im Thüringer Becken und Erzgebirge ebenfalls Fundorte.
Kombination: Bach-Nelkenwurz – Geum rivale – Bach-Nelkenwurz, Rote Lichtnelke – Silene dioica, Frauenmantel – Alchemilla sp., Prachtnelke – Dianthus superbus, Seifenkraut – Saponaria officinalis, Bergflockenblume – Centaurea montana, Wieseniris – Iris sibirica, Waldknautie – Knautia maxima, Lungenkraut – Pulmonaria officinalis, Wald-Platterbse – Lathyrus sylvetris, Frühlings-Platterbse – Lathyrus vernus
Bis jetzt wurden 27 verschiedene Wildbienenarten an der Sterndolde beim Sammeln von Pollen beobachtet. Davon sind immerhin 6 auf Sterndolden oder nahe verwandte Arten spezialisiert.
Die Blüten werden sehr zahlreich von vielen verschiedenen Schwebfliegenarten und anderen Fliegen besucht. Ebenso lieben sie Käfer und auch verschiedene, solitäre Wespenarten. Oft ist ein richtiges Geschwirr über den zarten Blüten. Wichtig ist dabei aber ein Standort, der zumindest einige Stunden Sonne bereithält. Für Schmetterlinge ist sie aufgrund ihres gerningen Nektargeahltes wenig interessant. Gelegentlich fliegen sie Falter an. Als Raupenfutterpflanze wird sie von einer Schmetterlingsart genutzt.
Tipps & Wissenswertes:
Der botanische Name der Sterndolde leitet sich vom griechischen aster = Stern und anthos = Blüte ab. Major bedeutet groß – bezogen auf die Wuchshöhe (es gibt nämlich auch eine kleine Sterndolde im warmen Westen Europas.
Tipp: Sterndolden sind wunderbare eher spätsommerliche Blüher und kombinieren sich daher idealerweise mit Frühlingsblühern wie dem Lungenkraut oder der Palmblatt-Nieswurz.
Literaturausflug:
Albrecht von Haller in seinem Lehrgedicht „Die Alpen“ über die Sterndolde
„Dort wirft ein glänzend Blatt, in Finger ausgekerbt,
auf einen hellen Bach den grünen Widerschein.
Der Blumen zarter Schnee, den matter Purpur färbt,
schließt ein gestreifter Stern in weißen Strahlen ein.“