Deutscher Name: Hopfenbuche
Synonyme: Europäische Hopfenbuche
Botanisch: Ostrya carpinifolia
Familie: Birkengewächse
Die Hopfenbuche ist eine absolute Seltenheit in Mitteleuropa. Sie erträgt Hitze und Trockenheit wie nur wenige andere Baumarten und blüht einzigartig
Dieser schöne, hitze- und trockenheitsverträglichen Baum, den man bis jetzt nur aus kleinen mitteleuropäischen Wärmegebieten her kannte, kommt mit der Klimaerwärmung besonders gut zurecht.
Höhe: 10-15 (20) m
Wuchs: langsamwüchsig, Krone in der Jugend dicht kegelörmig, später eher rund und breit ausladende Seitenäste.
Eigenschaften: raschwüchsig, bis etwa 100 Jahre alt, wärmeliebend, Hitze und Trockenheit ertragend. Das Holz ist schwer, zäh und hart.
Blütezeit: April-Mai
Blüte: Überreiche Blüte mit gelbgrünen, männlichen Kätzchen von circa 4-6 cm und unauffälligen, weiblichen Blüten in kleinen Ähren. Nach der Befruchtung entwickeln sich daraus Früchte, welche die Form von Hopfenblüten haben und circa 6 cm lang sind
Frucht: Nüsschen in hopfenähnlichem Fruchtstand, die Früchte werden vom Wind verbreitet
Reifezeit: August-Oktober
Blatt: eirunde bis ovale Blattform, doppelt gesägter Blattrand, insgesamt dem Blatt der Hainbuche sehr ähnlich
Herbstfarbe: gelb
Rinde: an älteren Bäumen wird die Rinde tiefbraun, rissig und löst sich in eckigen Platten ab wobei orangebraune Flecken sichtbar werden.
Standort: sommerwarme, trockene Hänge, steinig und mäßig nährstoffreich
Boden: recht anpassungsfähig, mäßig nährstoffreiche, sandig-lehmige, kalkhältige Böden. Auch sehr trocken und arme Standorte werden vertragen. Nasse oder stauend nasse Böden werden nicht vertragen.
Eine Wildbiene wurde bis jetzt an der Hopfenbuche sammelnd beobachtet, nämlich die Veränderliche Lockensandbiene.
Der ökologische Nutzen für Tiere ist vielleicht bei der Hopfenbuche nicht sofort ersichtlich. Aber besonders wertvoll an der Hopfenbuche ist ihre Fähigkeit auf ziemlich trockenen Böden zu gedeihen und so einen kostbaren Lebensraum für Tiere zu schaffen. Da die Hopfenbuche eng mit den Birken verwandt ist, dürften auch ähnliche Tiergruppen wie Käfer oder Schmetterlinge vom Vorhandensein dieses Baumes stark profitieren.
Der Hauptverbreitungsschwerpunkt liegt im östlichen Mittelmeerraum.
Südeuropa, Kleinasien. Leider nehmen die Bestände mittlerweile auch in Südeuropa durch übermäßige Holznutzung ab.
In Mitteleuropa ist die Hopfenbuche am Südrand der Alpen und einzeln in den Zentralalpen vertreten. Sie dürfte in der nacheiszeitlichen Wärmeperiode hierher eingewandert sein. Sie kommt vereinzelt in der Mittel- und Untersteiermark vor, in den Tälern Südkärntens, weiters in Südtirol, im Krainer Karst, bei Triest und in Istrien, sowie vereinzelt im Tessin und in den südalpinen Tälern Graubündens.
Gesellschaft: Diese Gehölze schätzen ähnliche Standortbedingungen und sind daher am Naturstandort mit der Hopfenbuche anzutreffen: Flaumeiche, Mannesche,m Feldahorn, Felsenahorn, Steinweichsel, Filz-Steinmispel (Cotoneaster tomentosus), Felsenbirne, Wolliger Schneeball
In Mitteleuropa kommt sie vor allem im Hopfenbuchen-Mannaeschenwald, einem meist lockeren Buschwald mit artenreicher Krautschicht. Diese unzugänglichen Standorte beherbergen viele seltene Tier- und Pflanzenarten. In Kärnten kommen etwa Sandviper und Smaragdeidechse noch in diesen Hopfenbuchen-Mannaeschenwäldern vor.
Das Holz lässt sich gut drechseln, fräsen und bohren. Es hat einen überaus hohen Abnutzungswiderstand, daher wird es für Möbel (besonders Stühle), Teile von Musikinstrumenten, Spulen, Walzen, Hämmer, Winkel, Spindeln und Kugeln verwendet.
Tipps & Wissenswertes:
Hopfenbuche treiben auch nach radikalen Rückschlägen wieder gut aus und wurden daher häufig zur Brennholzgewinnung genutzt.
Alle Angaben zu Verwendung, Kulinarik oder vermuteter Heilwirkung gelten ohne Gewähr. Die Angaben dazu haben lediglich informativen Charakter und sollen den Leser keinesfalls zur Selbstmedikation anregen, sondern einen Überblick über den momentanen Wissensstand geben.
Eine Haftung hinsichtlich der Verwendung ist ausgeschlossen.
Quellen: Wikipedia