Deutscher Name: Wiesen-Witwenblume, Acker-Witwenblume, Wiesewitwenblume, Ackerwitwenblume, Wiesenskabiose
Synonyme: Nähkisselchen
Botanisch: Knautia arvensis
Familie: Kardengewächse
mehrjährig | heimisch
Höhe: 30-100 cm
Blütezeit: Mai-August
Blüte: Die kleinen Einzelblüten sind blau- bis rotviolett und schmal mit vier ungleich großen Kronblatt-Zipfeln. Flachen Blütenkörbchen in denen die kleinen Einzelblüten dicht aneinergereicht sind. Die Randblüten sind größer.
Die Blüten sind insgesamt sehr ähnlich den Skabiosen (ebenfalls Kardengewächse), die Einzelblüten der Witwenblumen besitzen vier, die der Skabiosen fünf Kronblattzipfel.
Frucht/Samen: Die Samen besitzen einen Ölkörper, ein sog. Elaiosom für die Ausbreitung durch Ameisen. Auch durch Tiere und Menschen werden die Samen, die einen haarigen Kranz zur Anhaftung besitzen, vertragen.
Die Samen sind über 35 Jahre keimfähig!
Blatt: Die Blätter sitzen an den Stängeln einander gegenüber, sind also gegenständig. Die unteren Blätter sind ungeteilt, hingegen sind die oberen Stängelblätter tief eingeschnitten
Wuchs: aufrecht, sparrig, oft weit ausladend
Verwendung im Garten
Sehr vielseitige Pflanze von recht trockenen, mageren bis hin zu frischen, nährstoffreichen Böden
Kübel, Trog: ohne weiteres
Lebensraum, Standort: In ganz Mitteleuropa auf eher nährstoffreichen Wiesen, an Weges- und Feldrändern, aber auch auf Halbtrockenrasen oder auf wenig bewirtschafteten Äckern zu finden.
Boden: Sie gedeiht am besten auf kalkhaltigen, lehmigen Böden, ist aber nicht auf diese angewiesen. Frisch bis mäßig trocken, gerne nährstoffreich, nicht staunass
Vorkommen: Europa bis zum Kaukasusraum nach Kasachstan und bis ins westliche Sibirien. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt in den westlichen Gebieten Europas bis in Höhenlagen von 1500 Metern.
Ganze Horden von Wildbienen, Hummeln und Schmetterlingen (z.B. Widderchen) werden angezogen. Sie ist somit eine wichtige Nahrungsquelle für zahlreiche Insekten.
Blütenbiologisch handelt es sich beim Blütenstand um den „Körbchenblumen-Typ“. Der Nektar ist für Insekten gut zugänglich. Widderchen finden sich oft in großer Zahl an von ihnen bevorzugten Nektarpflanzen ein wie Witwenblumen, Skabiosen und Dost. Die kleinen, gelben Eier werden allerdings an deren Futterpflanzen (z.B. Kronwicken, Hornklee, Vogelwicke) abgelegt. Sehr gut auch für Hummeln, da sehr viel Pollen und Nektar.
Auf die Blüte der Witwenblume sind die Skabiosen- und Knautien-Sandbiene und die Knautien- Hosenbiene spezialisiert und sammeln deren Pollen für ihre Nachkommen.
Mindestens 13 verschiedene Wildbienen-Arten wurden schon beim Sammeln von Pollen an dieser Knautie beobachtet.
Die Pollen der Kardengewächse, zu denen auch Skabiosen, Knautien und Teufelsabbiss zählen, werden von spezialisierten Wildbienen gesammelt. Sind diese Pflanzen nicht vorhanden, fehlen auch diese Wildbienen.
Die ganze Pflanze hat geschmacklich eine bittere Note. In kleinen Mengen können sie von April bis Ende Juni fein gehackt Verwendung finden. Etwa als herbe Beigabe zu Salaten oder Hackkräutermischungen.
Die bittere Note kann durch etwa zweistündiges einlegen in handwarmes Wasser deutlich gedämpft werden. Geschmacklich harmoniert die Witwenblume etwa gut mit Kartoffelsalat. Aber auch in Gemüsesuppen und vielerlei anderen Variationen könnte man sich wieder an der einst sicher häufig in Verwendung befindlichen Witwenblume versuchen. Nicht umsonst wurde sie vor etlichen Jahrzehnten noch als Spinatblume bezeichnet.
Tipps & Wissenswertes:
Früher war die Witwenblume eine angesehen Heilpflanze. Sogar bei der Pest und bei Epilepsie versuchte man damit Wirkung zu erzielen. Das frische Kraut kann zu Tee gebrüht werden und soll bei Halsentzündungen und anderen Infektionen lindernd wirken. Auch äußerlich wurde die Pflanze eingesetzt zur Behandlung von Hauterkrankungen und Wunden.
Quellen:
wikipedia
Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen AT Verlag
Hinweis zu medizinischen Inhalten und Wirkungsweisen:
Die hier vorgestellten Inhalte geben lediglich einen Überblick über die medizinische Nutzung. Sie stellen keine Empfehlung zur Anwendung dar. Bitte suchen Sie daher immer das Gespräch mit einem Arzt oder Apotheker.