Deutscher Name: Dreiblattzitrone
Synonyme: Winterharte Zitrone, Bergzitrone, Bitterorange, Ponzirus
Botanisch: Poncirus trifoliata
Familie: Rautengewächse
Höhe und Breite: 2-4 m
Wuchs: Strauchartig, auch als kleines Bäumchen, sehr sparrig, dichttriebig undurchdringlich, exotisch anmutend
Eigenschaften: Streng genommen ist die Bergzitrone keine echte Zitrone oder Orange, aber sie duftet genauso betörend. Mit etwas Elan lassen sich die strahlend schönen Früchte köstlich verwerten. Doch was sie wirklich auszeichnet, ist ihre Frosthärte! Man braucht sie nicht wie Zitronen oder Orangen aufwändig überwintern, denn die Dreiblattzitrone ist winterhart!
Blüte: große, weiße Schalenblüten mit goldgelben Staubblättern ca. 5 cm Durchmesser! Einen feinen Orangenduft verströmend sitzen sie an den Vorjahreszweigen
Blütezeit: im Mai, vor dem Laubaustrieb erscheinend
Frucht: die Dreiblattzitrone ist selbstfruchtbar und braucht somit keinen Befruchtungspartner. Die rundlichen Zitronen sind anfangs fein behaart und entwickeln sich erst recht spät im Gartenjahr. Während des Reifevorganges ändert sich ihre Farbe von grün zu gelb. Die Früchte enthalten zahlreiche Samen und ähneln in Form und Größe Golfbällen. Roh sind sie noch ungenießbar. Ein großer Strauch mit vielen leuchtenden Früchten ist ein beeindruckendes Herbstbild.
Blatt: die namensgebenden dreizähligen Blättchen sind verkehrt eiförmig. Das Laub wir spät abgeworfen was einen ganz neuen, aber sehr ästhetischen Blick auf die Form dieses Gewächses freigibt
Wuchs: sehr dichtbuschig mit auffallend dicken, grünen Trieben und 1 – 4 cm langen Dornen. Besonders attraktive, für so manch Geschmack wahrscheinlich ausgefallen oder bizarr.
Heimat: Himalayagebiet, China
Verwendung im Garten: Der ausgefallene Strauch hat viele Eigenschaften, die ihn sehr besonders machen. Neben dem Wuchs und den Dornen sind es die duftenden Früchte und die gut verarbeitbaren Früchte, die ihn so vielfältig machen. Das exotisch anmutende Gehölz wird im Alleinstand genauso wie zusammen mit anderen Wildgehölzen. Funktioniert auch in Wildsträucherhecken tadellos.
Standort: Ein vollsonniger Standort ist erste Voraussetzung für eine gute Entwicklung. Nun ist diese Winterharte Zitrone erstaunlich winterhart, erträgt sie doch kurzfristig bis Minus 15 Grad (teils wurden noch tiefere Temperaturen schadlos überstanden). Damit die Triebe durch kalte Winterwinde nicht austrocknen, benötigt sie dennoch eine milde Lage bzw. einen zumindest windgeschützen Platz. In milderen Gegenden wie etwa Weinbauregionen ist die Pflanze völlig winterhart. Gleich in unserer Nähe kenne ich ein schönes, sicher 20 Jahre altes Exemplar in einem Privatgarten (etwa 500 m Seehöhe und sicher kein Weinbauklima)
Boden: mäßig feucht bis trocken, ideal wenn etwas durchlässig, keinesfalls aber stauend nass.
Die Blüten werden reich von Bienen beflogen, aufgrund des undurchdringlich, stacheligen Wuchses ein ideales Nistgehölz für Vögel. Kein Vogeljäger wird freiwillig in diesen Strauch klettern wollen!
Die noch rohen, unverarbeiteten Früchte sind wohl ungenießbar. Die Verwertung ist mit etwas Aufwand verbunden, da im Inneren viele Samen und wenig Fruchtfleisch enthalten ist. Der Saft hat eine harzige Note. Der daraus gewonnene Saft (wie auch die Marmelade) ist ziemlich sauer und als geschmacksintensive Zutat vielfältig verwendbar.
Es kann ein sehr runder, wohlschmeckender Likör aus dem Saft der Früchte gewonnen werden.
Die sehr dekorativen Früchte strömen über Wochen einen feinen Bergamott-Geruch aus. So kann man die hübschen Früchte als einzigartigen Raumduft in Bad oder Kästen einsetzen.
Achte auf guten Wasserabzug – besonders bei schweren Böden ist hier etwas Vorsicht geboten. Da würde ich zumindest eine Böschungslage empfehlen, damit sich speziell im Winter nur ja keine stauende Nässe halten kann.
Die ersten Winter würde ich bei etwas rauerer Lage einen gewissen Winterschutz empfehlen. Diese muss nicht besonders aufwändig ausgestaltet sein. Den Boden mit einer 10-15 cm Laubschicht abdecken und – falls mit anhaltenderen kalten Winden zu rechnen ist – würd ich ein Vlies oder auch eine einfach auf Pfählen montierte Strohmatte VOR der Zitrone spannen. Dies verwirbelt den Wind und schützt so vor dem gefürchteten Austrocknen der Triebe bei zu tiefen Temperaturen. Ist die Zitrone gut eingewachsen erübrigen sich diese Maßnahmen.
Tipps & Wissenswertes:
Poncirus – Die winterharte Zitrone für den Garten
Aufgrund der doch recht beeindruckenden Bedornung im Garten auf einen Platz achten, wo sich die Pflanze ungestört entwickeln kann und wo nicht knapp daran vorbeigegangen werden muss. Es könnte etwas Aua machen.
In der Heimat der Dreiblatt-Zitrone wird diese gerne als undurchdringliche Hecke gepflanzt.
Vermehrung: Dreiblattzitronen lassen sich nach einer mehrwöchigen Kühlphase einfach aus Samen ziehen
Quellen:
Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten (Helmut Pirc, Leopold Stocker Verlag)
Wikipedia
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