Deutscher Name: Feldahorn, Maßholder
Botanisch: Acer campestre
Familie: Seifenbaumgewächse
Schattenbaum | robust, heimisch | hoher ökologischer Wert | strahlender Herbstfarbe
Der Feldahorn ist aufgrund seiner Hitze- und Trockenheitstoleranz ein wertvoller Baum, auch in Städten. Mit seiner dichten, regelmäßigen Krone ist er ein schöner Schattenbaum. Das Farbintensität der Herbstfärbung ist beeindruckend. Er ist sogar eine Bienenweide und Schmetterlinge nutzen ihn als Raupenfutterpflanze.
Höhe: 5-10 (15) m – sehr selten höher
Jahreszuwachs in der Höhe etwa 40-45 cm und in der Breite etwa 25-35 cm
Blütezeit: Mai
Blüte: gelbgrüne Rispen während des Laubaustriebes
Frucht/Samen: typische doppelte Ahorn-Flügelnüsse, die beiden Fruchtflügel sind waagrecht angeordnet, braun; Fruchtreife ab August/September
Blatt: Im Vergleich zu seinen grösseren Brüdern, dem Spitz- und Bergahorn, hat der Feldahorn kleinere, elegante Blätter. Drei- bis fünflappig, etwas ledrig-derb, ganzrandig, dunkelgrün, Milchsaft führend, genießbar. Das rasch abbaubare Laub ist ein guter Humusbildner.
Herbstfarbe: sehr prächtig in auffallenden Gelb-, selten Orange oder Rot-Tönen.
Rinde: einzigartig; hellbraun, netzartig aufgerissen und gern etwas korkig. Die Zweige des Feldahorns wachsen oft kantig und entwickeln braune Korkleisten. Dies ist bei anderen Ahornarten nicht zu finden.
Wurzel: auf guten Böden wird ein flach angelegtes, sehr dicht verzweigtes, feines Wurzelsystem angelegt.
Wuchs: kleiner bis mittelgroßer Baum mit eiförmiger im Alter mehr rundlicher Krone. Der Stamm ist oft gekrümmt. Wächst aber auch als mehrstämmiger, sparrig-dicht verzweigter Groß-Strauch der dann bis unten hin beastet sein kann.
Verwendung im Garten: Als Schattenbaum oder markantes Einzelgehölz, besonders auch in heiß-trockenen Gegenden. Als Sichtschutz-, Vogelschutz- und Nistgehölz.
Lebensraum, Standort: Warm dabei aber völlig frosthart, voll sonnig bis halbschattig. Hitze und stadtklimafest.
Boden: Äußerst bodentolerant, normal bis trocken, kalkliebend. Nur nasse oder staunasse Böden werden gemieden
Vorkommen: Europa außer Irland, Schottland, Skandinavien und Zentralalpen, bis auf 1000 m Seehöhe ansteigend. Natürlich in Eichen-Hainbuchen Mischwäldern, Auwäldern, an sonnigen Waldrändern und in Wildgehölzhecken.
Der Feldahorn hat von den weltweit mehr als 120 Ahornarten das grösste Verbreitungsgebiet. Ein eindrucksvolles Zeugnis seiner starken Anpassungsfähigkeit.
Die Milchsaft führenden Blätter wurden in Streifen geschnitten, vergärt und wie Sauerkraut eingestampft. In Früheren Zeiten eine beliebte Vitaminquelle zu winterlicher Zeit. Die jungen, weichen Blätter als auch die Blattknospen im April sind mild säuerlich bis süß und können etwa für Salate, als Brotbeigabe, für Eierspeisen verwendet werden.
Auch gedünstet zu Kräutererdäpfeln wäre denkbar. Auch in Suppen können die Blätter für ein neues Aroma sorgen. Auch die frischen Blütenknopsen, junge, noch grüne Flügelnüsschen und sogar die ganz jungen Keimlinge sind eßbar und von bekömmlichem Geschmack. Der Spitzahorn kann übrigens gleich verwendet werden, der Bergahorn ist etwas bitterer.
Der Rauch des brennenden Ahornholzes hat eine beruhigende Wirkung. Der im Frühjahr aus abgeschnittenen Ästen austretende Saft als auch Sud aus frischen Blättern kann bei Insektenstichen und geschwollenen Augen helfen. Innerlich wurde der Tee bei Entzündungen und Fieber getrunken. Aus den Blättern kann Tee gebrüht werden.
Der Feldahorn ist eine Baumart, mit sehr gutem Stockauschlag. Die Bäume wurden im Abstand von 10 bis 30 Jahren „Auf Stock gesetzt“, also bodennah abgeschnitten. Dies war eine effiziente Methode, um Brennholz zu gewinnen. Die Bäume wuchsen wieder aus den Stöcken und in absehbarer Zeit konnte wieder Holz geerntet werden.
Verschiedene Bienenarten schätzen den Feldahorn gerne. 16 Wildbienenarten wurden bereits beim Sammeln von Pollen, der als Futter für ihre Brut verarbeitet wird, beobachtet.
Auch Schmetterlinge nutzen den Feldahorn als Raupenfutterpflanze: Ahorn-Herbstspinner, Ahorn- und Buchenzahnspinner, Sphinxeule.
Ganze 15 Vogelarten nutzen die Früchte des Feldahorns als Nahrungsquelle
Tipps & Wissenswertes:
Feldahorne werden etwa 200 Jahre alt.
Feldahorn kann gut als Hecke geschnitten werden. Er ist ganz besonders schnittverträglich und bildet schöne, gesunde Hecken.
Im Gegensatz zum Spitz- und Bergahorn ist der Feldahorn deutlich weniger von Schaderregern oder Schadinsekten betroffen.
Tipps:
Der bemerkenswerte Stockausschlag des Feldahorn macht ihn gerade im Naturgarten zum idealen Rohstofflieferanten. Man produziert quasi sein eigenes Holz etwa um Benjeshecken mit Nachschub zu versorgen, oder auch um Totholz für verschiedenste Anwendungen herzustellen. Beetabgrenzungen, Pfähle, Türgriffe und vieles mehr. Abgelagertes Holz ist gut für Drechslerarbeiten oder um Nisthilfen herzustellen.
Hinweis zu medizinischen Inhalten und Wirkungsweisen:
Die hier vorgestellten Inhalte geben lediglich einen Überblick über die medizinische Nutzung. Sie stellen keine Empfehlung zur Anwendung dar. Bitte suchen Sie daher immer das Gespräch mit einem Arzt oder Apotheker.
Alle Angaben zu Verwendung, Kulinarik oder vermuteter Heilwirkung gelten ohne Gewähr. Die Angaben dazu haben lediglich informativen Charakter und sollen den Leser keinesfalls zur Selbstmedikation anregen, sondern einen Überblick über den momentanen Wissensstand geben.
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Quellen: Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten (Helmut Pirc, Leopold Stocker Verlag), Wikipedia