Deutscher Name: Gewöhnliche Haselwurz, Pfefferglanzblatt
Botanisch: Asarum europaeum
Familie: Osterluzeigewächse
immergrüner Waldglanz | heimisch
Höhe: 5-10 cm
Blütezeit: März-Mai
Blüte: Die bräunlich-roten, bodennahen Blüten entdeckt man erst, wenn man die ledrig-glänzenden Blätter zur Seite gibt. Oft sind die
Blüten auch noch von Laubstreu verdeckt – also de facto gar nicht sichtbar. Die Blühphase beginnt bereits früh im Jahr ab ca. Mitte März und zieht sich bis Ende April, auch Mai
Frucht/Samen: Fruchtreife im Juni, im Juli bis August. Die Samen tragen so genannte „Elaiosome“, fettreiche Anhängsel. Diese dienen Ameisen als Anreiz zur Verschleppung und sind somit eine spezielle Ausbreitungsstrategie.
Blatt: Immergrün, lang gestielt, einfach, rundlich bis nierenförmig oder auch herzförmig. Sehr ästhetisch. Oberseits meist auffallend glänzend, während die Unterseite behaart ist. In ungeschützten, rauen Lagen (windig) kann das Laub aber auch früh im Winterverlauf abgeworfen werden.
Herbstfarbe: immergrün
Wurzel: Rhizom
Wuchs: langsamwüchisg, durch kurze Ausläufer im Laufe der Jahre langsam in die Breite wachsend
Verwendung im Garten
Schöne Schattenpflanze, auch im Gehölzbereich.
Zeitweilige Trockenheit übersteht sie gut. In höheren, kühleren Lagen (600 Meter aufwärts) erträgt die Haselwurz auch mehr Sonne
Kübel, Trog: im schattigen Trog am nordseitigen oder kühlen Balkon
Lebensraum, Standort: In eher kühlen, luftfeuchten Laub- und Laubmischwäldern, schattige Lagen bevorzugt. Von der Hügel bis zur niederen Bergzone bis etwa 1200 Meter aufsteigend.
Boden: frische, nicht saure, mäßig nahrhafte, humose, aber auch steinige-sandige Lehmböden, eher feucht als trocken. Sie lockert durch ihr Wurzelwachstum auch verdichtete Böden.
Vorkommen
Ganz Europa, Klein- und Zentral-Asien bis Sibirien
Deutschland: Nördliche Verbreitungsgrenze im nördlichen Harzvorland. Hier hat sie ihre einzigen Tieflandvorkommen. Ansonsten in den Mittelgebirgesregionen mehr oder weniger häufig
Österreich: in allen Bundesländern in verschiedenen Unterarten häufig, in Kärnten selten
Sauerklee, Knollen-Beinwell, Buschwindröschen, Lungenkraut, Mandelblättrige Wolfsmilch, Wald-Veilchen, Leberblümchen, Rote Lichtnelke, Sternmiere, Wald-Sanikel, Seidelbast, Nesselblättrige Glockenblume
Gewisse Pilzmücken werden durch den pfeffrig-pilzigen Geruch der Pflanze magisch angezogen.
Tipps & Wissenswertes:
Anwendungen (ehemalige)
Die ganze Pflanze ist giftig.
Trotz bekannter Giftwirkung wurden die Pflanzenstängel selten als scharfes Gewürz genutzt. Hier entscheidet wohl wie so oft die Dosierung über die tatsächliche Giftigkeit. Bis ins 18. Jahrhundert wurden die getrockneten Rhizome als Brechmittel verwendet.
Später gehörten sie in pulverisierter Form zu den Zutaten des Schneeberger Schnupftabaks. Die Droge wird im August gesammelt, das getrocknete Rhizom trägt verschiedene Namen wie Radix Asari oder Radix Nardi rusticae auch Rhizoma Asari.
Auch von der Nutzung des Rhizoms wird heute abgeraten. Die Inhaltsstoffe können erhebliche gesundheitliche Schäden verursachen.
Wissenswertes
Weil die Haselwurz gerne unter Haseln anzutreffen ist, wählte man diesen Nahem für sie. Der griechische Gattungsname Asarum bedeutet unverzweigt (asaron = zweiglos), den Artnamen europaeum erhielt diese Art, weil sie die einzige in Europa wachsende Art der Gattung Asarum von weltweit etwa 100 bekannten Arten ist.
Die Blüten sind krugförmig und braunrot mit drei Zipfeln. Drei verwachsene, braunpurpurne Blütenhüllblätter bilden die Blütenhülle. Es findet Selbstbestäubung statt, aber die Blüten locken auch Pilzmücken an, um die Bestäubung vorzunehmen. Man vermutet, das die Pflanze bzw. Blüte Pilzmerkmale imitiert. Man nennt sie deshalb auch Fliegen-Täuchblumen.
Pflegetipps: keine Pflege ist die beste Pflege
Tipps: nicht zu sonnig oder trocken setzen. Ist die Haselwurz gut eingewachsen ist sie eine besonders zuverlässige und langlebige heimische Art für schattige Gartenpartien.
Quellen:
wikipedia
galasearch
Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen AT Verlag
Hinweis zu medizinischen Inhalten und Wirkungsweisen:
Die hier vorgestellten Inhalte geben lediglich einen Überblick über die medizinische Nutzung. Sie stellen keine Empfehlung zur Anwendung dar. Bitte suchen Sie daher immer das Gespräch mit einem Arzt oder Apotheker.