Deutscher Name: Kriechendes Gipskraut, Zwergschleierkraut
Botanisch: Gypsophila repens
Familie: Nelkengewächse
Heilpflanze | mehrjährig | heimisch
Höhe: ca. 10-25 cm
Wuchs: lagernd – also sich über verholzende Triebe ausbreitend
Blüte: weiß bis leicht hellrosa
Blütezeit: Mai bis September
Lebensraum, Standort: Vollsonnig, kalkreich, möglichst nährstoffarme Standorte sind Voraussetzung für ein Gedeihen. Zwar stets rasch abtrocknend aber doch angewiesen auf eine gewisse Frische oder regelmäßige Niederschläge. Wächst wild auf kalk- oder gipshaltigen Böden, auf meist steilen Kalkschutt oder in Trockenrasen in Kalkgebieten. Eigentlich ein Bewohner der alpinen Region. Allerdings werden Samen immer wieder bis in die Täler verfrachtet und so wachsen auch dort gelegentlich Gipskräuter.
Das Gipskraut kann bis zu 2 Meter tief wurzeln!
Vorkommen: Pyrenäen (Frankreich und Spanien), Apeninn (Italien), Schweiz, Harz als nördlichstes isoliertes Reliktvorkommen (Deutschland), Alpen (Österreich und Slowenien), Hohe Tatra (Polen und Slowakei)
Sein Hauptverbreitungsgebiet liegt sicher in den Kalkalpen. Seltener in anderen höheren Gebirgslagen Europas. Es steigt bis etwa 2200 Meter Seehöhe auf.
Kombination: Felsen-Schleifenblume (Iberis saxatilis), Silberwurz (Dryas octopetala), Herzblättrige Kugelblume (Globularia cordifolia), Rispen-Steinbrech (Saxifraga paniculata), Dach-Hauswurz (Sempervivum tectorum). Typisches Begleitgras ist das Kalk-Blaugras (Sesleria caerulea).
Die einzelnen Blüten sind für sich genommen zwar klein, wirken in der dargebotenen Menge ab er sehr anziehend auf viele verschiedene Insekten.
Tipps & Wissenswertes:
Das Kriechende Gipskraut wird auch als Schuttdecker bezeichnet. Auf den oft sehr steilen Hängen kommt es regelmäßig zu Überschüttungen durch herabrutschendes Steinmaterial. Die lagernden Triebe bilden dann neue Wurzelstöcke aus denen wieder neue Triebe senkrecht aus dem Schüttmaterial emporwachsen.
Tipps: Das Gipskraut sollte einen tatsächlich vollsonnigen Standort erhalten. In guter Gartenerde ist es allerdings fehl am Platz. Es sollte für ein durchlässiges, möglichst kalkiges Substrat gesorgt werden.
Höhere Pflanzen in seiner Nähe erträgt es nur an seiner Nordseite, wenn dadurch also kein Schattenwurf zu erwarten ist. Aufgrund seiner Anpassung an ausgesprochene Wärmelagen ist es im Gegensatz zu vielen alpenbewohnenden Stauden auch im Tiefland zuverlässig.
Hinweis: Wir führen die Naturform, also keine Zuchtformen, die vielfach im Handel angeboten werden. Die Naturform ist wesentlich charmanter.