Deutscher Name: Hopfen
Sorte: Hallertauer Tradition | weibliche Kultursorte
Botanisch: Humulus lupulus
Familie: Hanfgewächse
Heilpflanze | mehrjährig
Höhe: ca. 2,5 – 6 (8) m
Blüte: grünlich
Blütezeit: Juni-September
Hallertauer Tradition: Eine erstklassige Kultursorte ausgezeichnet durch ein besonders mildes, beinahe süß anmutendes Aroma.
Weniger bekannt ist allerdings die hervorragende Garteneignung von Kulturhopfen als Gartenpflanze. Der wilde Hopfen kann entgleiten aufgrund seiner teils heftigen Ausläuferbildung. Aber Kultursorten sind wesentlich moderater.
Wuchs: Nimmt man den Hopfen im Frühjahr einige seiner oft zahlreichen Triebe, so klettert er mehr in die Höhe. Belässt man alle erscheinenden Triebe, so verteilt sich die Wuchskraft auf die vielen Triebe und es bilden sich eher breit lagernde Strukturen. Je weniger Triebe, umso höher kann der Hopfen also klettern. Aber Hopfen eignet sich auch gut zum Überwachsenlassen verschiedenster Strukturen. Vom Gitter über Stäbe oder an Seilen. Überall bereitet es ihm Spaß, sich emporzuschwingen.
Lebensraum, Standort: Hopfen schätzt stickstoffreiche Standorte mit höherer Bodenfeuchte, zum Beispiel in Auwäldern. Er wächst aber auch an Waldrändern und in Gebüschen auf trockeneren Böden. Oft in Hecken, an Zäunen und an Waldrändern zu finden. Auf trockeneren Böden bleibt der Wuchs schwächer und die Wuchshöhe niedriger
Vorkommen: Die Urheimat des Wildhopfens dürften feuchte Bergtäler im vorderen Asien sein. Im Alpenraum steigt er bis gut 1000 m auf.
Volksmedizin: Die sogenannten Hopfenzapfen haben eine schmerzstillende, beruhigende und schlaffördernde Wirkung. Beim Genuss großer Biermengen kommen eben jene Eigenschaften voll zur Geltung – schon probiert???
Hopfentee wirkt bei Magen- und Darmkrämpfen entspannend und beruhigend.
Hopfen-Zünslereule, Hopfen-Schnabeleule sind zwei Schmetterlingsarten, die den Hopfen als wichtige Raupennahrungspflanze nutzen.
Die jungen Hopfensprosse eignen sich als Delikatesse mit feinem harzigen Geschmack sehr gut, wenn sie kurz gekocht werden, entweder im Dampf (bei den noch sehr zarten) oder in Salzwasser (2–4 Minuten).
Junge Triebspitzen können roh oder wie Spargel gekocht gegessen werden. Die weiblichen Fruchtstände werden zur Bierherstellung benutzt. Der Bitterstoff (Lupulin) verleiht dem Bier seinen typisch bitteren Geschmack und erhöht seine Haltbarkeit.
Tipps & Wissenswertes:
Hopfengetränke sind vielfältig einsetzbar. In der Psychologie etwa ist die stark verbindende Eigenschaft des Hopfens bekannt: Fremde, sich nicht bekannte Menschen verlieren nach Genuss schnell Hemmungen, werfen Vorurteile über Bord und singen gemeinsam (nicht immer ganz melodiefest) die schönsten Lieder.
Menschen können sich mit aus Hopfen gebrauten Getränken auch so richtig die Festplatte löschen.
Hopfen ist extrem robust. Wilder Hopfen wird oft gefürchtet ob seiner Wucherstärke. Kultursorten verhalten sich da deutlich kultivierter.
Beim Hopfen gibt es sowohl männliche als auch weibliche Individuen.
Männliche und weibliche Blüten sind unscheinbare, grünliche Rispen. Doch nur die weibliche Pflanzen werden verwendet und entwickeln die typischen Hopfenzapfen. Diese werden aufgrund ihrer harzigen Bitterstoffe als Aroma und Konservierungsmittel seit dem frühen Mittelalter dem Bier beigemischt. Schon damals wusste man um die konservierende und antibakterielle Wirkung des Hopfens.
Echter Hopfen wurde zur Arzneipflanze des Jahres 2007 gekürt. Im späten Mittelalter wurde in Norddeutschland verbreitet Hopfen angebaut.
Heute wird Hopfen in vielen Ländern mit gemäßigtem Klima in groß angelegten Hopfengärten an hohen Stangen oder Drähten kultiviert. Der Wurzelstock kann bis zu 50 Jahre alt werden. Bei den Zuchtsorten werden die Hopfenpflanzungen jedoch durchschnittlich nach 15 -20 Jahre gerodet, da dann die Erträge sinken.